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Herr des Chaos

Herr des Chaos

Titel: Herr des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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etwas Undeutliches über Freunde und Verrat. Rand wünschte sich, er könnte ein Jahr lang schlafen.
    Min trat ein, natürlich ohne anzuklopfen. Die Töchter des Speers beobachteten sie manchmal auf eigentümliche Art, aber was auch immer Sulin oder vielleicht auch Melaine gesagt hatten - Min war eine derjenigen, die ungeachtet dessen, was auch immer er gerade tat, am häufigsten hereingeschickt wurden. Aber sie zog auch ihren Vorteil daraus. Sie hatte sogar schon einmal darauf bestanden, sich einen Stuhl neben seine Badewanne zu stellen und dort mit ihm zu reden, als sei daran überhaupt nichts Ungewöhnliches. Jetzt hielt sie nur kurz inne, um sich einen Becher gewürzten Wein einzugießen, und setzte sich dann schwungvoll auf seinen Schoß. Ein leichter Schweißfilm glänzte auf ihrem Gesicht. Es war ihr gleichgültig, wie man die Hitze unbeachtet ließ, sie lachte nur und sagte, sie sei keine Aes Sedai und habe auch nicht vor, eine zu werden. Er war bei diesen Besuchen anscheinend zu ihrem Lieblingssessel geworden, aber er war sich sicher, daß sie ihr Spiel früher oder später aufgeben würde, wenn er einfach vorgab, es nicht zu bemerken. Darum hatte er sich auch so gut wie möglich in seinem Badewasser verborgen, anstatt sie mit Luft zu verblenden. Wenn sie erst wußte, daß sie ihn berührte, würde sie niemals mit diesem Schabernack aufhören. Außerdem fühlte es sich gut an, ein Mädchen auf den Knien zu haben, so sehr er sich auch schämte, das Min gegenüber zuzugeben. Er war nicht aus Holz gemacht.
    »Hattest du ein erfreuliches Gespräch mit Faile?« erkundigte sich Rand.
    »Es hat nicht lange gedauert. Ihr Vater kam sie holen, und sie war zu stark damit beschäftigt, ihm die Arme um den Hals zu werfen, um mich noch zu bemerken. Anschließend bin ich ein wenig spazierengegangen.«
    »Du magst sie nicht?« fragte Rand, und Mins Augen weiteten sich, wobei die langen Wimpern sie noch größer scheinen ließen. Frauen erwarteten nie, daß ein Mann etwas erkannte oder verstand, daß er nicht erkennen oder verstehen sollte.
    »Es ist nicht so, daß ich sie nicht mag«, sagte sie zögernd. »Es ist nur so... Nun, sie will, was sie will, wenn sie es will, und sie akzeptiert kein Nein. Der arme Perrin tut mir leid, weil er mit ihr verheiratet ist. Weißt du, was sie von mir wollte? Sie wollte sich versichern, daß ich kein Auge auf ihren kostbaren Mann geworfen habe. Du hast es vielleicht nicht bemerkt... Männer sehen solche Dinge nie...« Sie brach ab und schaute durch lange Wimpern mißtrauisch zu ihm hoch. Er hatte bewiesen, daß er immerhin doch einiges bemerkte. Als sie zufrieden feststellte, daß er nicht lachen würde, fuhr sie fort. »Ich konnte auf den ersten Blick erkennen, daß er in sie vernarrt ist, der arme Tor. Und sie in ihn, was auch immer ihm das nützen wird. Ich glaube nicht, daß er eine andere Frau auch nur ein zweites Mal ansehen würde, aber sie glaubt es, zumal wenn die andere Frau den ersten Blick riskiert. Er hat seinen Falken gefunden, und ich wäre nicht überrascht, wenn sie ihn töten würde, wenn der Jagdfalke durchbricht.« Sie hielt inne, schaute erneut zu ihm hoch und trank dann von ihrem gewürzten Wein.
    Sie würde ihm sagen, was sie meinte, wenn er sie danach fragte. Er erinnerte sich, daß sie nichts von ihren Visionen erzählte, wenn sie ihn nicht betrafen, aber wenn es so war, hatte sie sich aus irgendeinem Grund geändert. Sie würde jedermann prüfen, wenn er sie jetzt darum bäte, und ihm alles sagen, was sie sah. Aber sie fühlte sich unbehaglich dabei.
    Halt den Mund! schrie er Lews Therin an. Geh weg! Du bist tot! Es wirkte nicht. Das war jetzt häufig der Fall. Diese Stimme murmelte weiter, vielleicht darüber, von Freunden verraten zu werden, vielleicht darüber, sie selbst zu verraten.
    »Hast du irgend etwas gesehen, was mich betrifft?« fragte er.
    Min lehnte sich mit einem dankbaren Lächeln bequem an seine Brust - nun, wahrscheinlich wollte sie es sich bequem machen, aber andererseits auch wieder nicht - und begann zwischen Schlucken gewürztem Wein zu sprechen. »Als ihr beide zusammen wart, sah ich jene Glühwürmchen und eine dichtere Dunkelheit denn je. Hm, ich mag gewürzten Melonenwein. Aber als ihr beide im gleichen Raum wart, hielten sich die Glühwürmchen für sich, anstatt schneller gefressen zu werden, als sie ausschwärmen konnten, so wie sie es auch tun, wenn du allein bist. Und ich sah noch etwas, als ihr zusammen wart. Er wird zweimal dort

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