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Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Titel: Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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– und den vor über 2000 Jahren zur Verfügung stehenden Kommunikationsmitteln.
    Die Arverner sind jedoch zurückhaltend. Ein Aufstand? Wird der nicht wieder in einer Katastrophe enden wie alle anderen Erhebungen zuvor?
    So ganz ungehört verhallt die Information allerdings doch nicht. Ein junger Adliger entdeckt in sich das alte Feuer Galliens und begibt sich auf die Suche nach Gleichgesinnten. Sein Name heißt übersetzt »Großer Anführer der Krieger«; keltisch auflautiert: Fearr Cingetrech.
    Latinisiert: Vercingetorix.
    Er ist die geborene Führerpersönlichkeit. Sein Charisma ist dem eines Gaius Iulius Caesar mehr als ebenbürtig. Man vermutet heute sogar, dass er eine gewisse Zeit zum engeren Kreis des Caesar (den contubernalis – Zeltgenossen) gehört hat. Der Hang zum Führen kommt nicht von ungefähr, sondern liegt in der Familie. Bereits sein Vater, Celtillus, hatte Ambitionen gehabt, die Stammesführung der Arverner aus den Händen des Stammesrates zu nehmen und in seiner Person zu vereinen. Allerdings war die Zeit für einen Wechsel des Führungssystems wohl noch nicht reif gewesen, denn Celtillus hatte seine Ambitionen seinerzeit mit dem Leben bezahlt.
    In vielen Werken zur keltischen Geschichte (vorzugsweise französischen) wird Vercingetorix als der große Anführer dargestellt, nach dem Gallien die ganzen Jahre geschrien hat und dem sie nun auf ein Wort hin in Scharen zuströmen. Die Wahrheit ist ein wenig ernüchternder. Sein Enthusiasmus für die »gallische Sache« erntet keineswegs uneingeschränkten Zuspruch. Im Gegenteil, der Konflikt eskaliert derart, dass Vercingetorix zunächst sogar aus Gergovia, der zentralen Hügelfestung seines eigenen Stammes, vertrieben wird. Unbestritten ist dagegen seine Geradlinigkeit. Auch wenn die Römer jeden Moment zum Gegenschlag ausholen könnten, verwendet Vercingetorix die nächsten Tage darauf, einflussreiche Anhänger um sich zu versammeln. Dann zieht er als erstes nach Gergovia zurück und stellt mit kompromisslosen Maßnahmen sein Ansehen wieder her. Das bedeutet konkret: Er vertreibt nun seinerseits diejenigen Stadtherren, die ihn wenige Tage zuvor hinausgenötigt haben.
    Ab jetzt ist er offizieller Herrscher der Arverner. Dabei soll es nicht bleiben. Zusammen mit seinem Mitfeldherrn Lucterius beginnt Vercingetorix, im großen Stil Krieger zu rekrutieren. Ein›Nein‹ akzeptiert er nicht. Er lässt sich Geiseln stellen, legt die Zahl der Waffen und Krieger fest, die jeder Stamm zu stellen hat. Wer sich seinen Anordnungen widersetzt, den erwarten harte Strafen wie Folter, Verbrennung, das Abschneiden der Ohren oder Blenden.
    Dann kommt es zur ersten ernsthaften Auseinandersetzung, allerdings ist hier nicht Vercingetorix (der zu dieser Zeit zu Bündnisverhandlungen bei den Biturigern weilt), sondern Lucterius die treibende Kraft. Dessen Truppen überqueren bei Narbo die Grenze und marschieren in die römische Provinz ein. Caesar hat sich, kaum dass ihn die beunruhigenden Neuigkeiten aus Gallien erreicht hatten, sofort auf den Weg von Rom nach Gallia Narbonensis gemacht. Er kommt jedoch zu spät, um diesen Erstschlag zu verhindern.
    Natürlich hat Lucterius nicht vor, Gallia Narbonensis von den Römern zurückzuerobern. Er verfolgt ganz andere Ziele. Psychologisch gesehen ist ein direkter Angriff auf römisches Hoheitsgebiet genau das, was die keltische Kriegerseele braucht, um sich selbst für den härtesten aller Kämpfe zu motivieren. Nüchtern und rein taktisch betrachtet bindet er die Truppen des inzwischen herbeigeeilten Caesar in Südgallien, damit sich die gallischen Stämme im Norden und Nordwesten den dort immer noch führerlos agierenden Legionen widmen können.
    Die Idee als solche ist genial, doch Lucterius unterschätzt Caesar. Dieser hat seine Truppen in der Provinz erheblich schneller mobilisiert als erwartet und schlägt die über die Grenze strömenden Gallier fast im ersten Anlauf zurück.
    Jetzt beginnt das Wettrennen, denn Caesar hält nicht etwa inne, sondern holt seinerseits ohne weitere Verzögerung zum Gegenschlag aus. Und dazu noch einem, den Vercingetorix, der sich sofort auf den Weg zurück zu den Arvernern macht, nicht vorhersieht. In einem Gewaltmarsch über die verschneiten Pässe der Cevennen umgeht Caesar die sich auf dem Rückzug befindlichen Gallier, langt vor Lucterius und Vercingetorix im französischen Zentralmassiv an und attackiert nun seinerseits – wenn auch erfolglos – die führerlosen Arverner.
    Es ist

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