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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Blair, nahm ein Tuch aus ihrer Handtasche und schneuzte sich.
    Blair blickte sie lächelnd an. »Ich würde dir gern Tee anbieten; aber leider haben wir so etwas nicht in der Klinik. Wie wäre es mit einer Tasse Lebertran?«
    Das entlockte nun auch Nina ein Lächeln, während sie sich auf einen der eichenen Stühle fallen ließ. »Ich glaube, das ist wohl der glücklichste Moment meines Lebens. Ich hatte solche Angst, daß du mir zürnen würdest — daß die ganze Stadt auf mich zornig wäre.«
    »In Chandler wußte doch niemand, daß ich und Alan verlobt waren. Alle glaubten, daß Lee und ich heiraten würden.«
    »Aber du wolltest doch Alan haben«, widersprach ihr Nina, »Ich weiß, daß du ihn haben wolltest. Ich weiß, daß du zum Bahnhof gegangen bist, wie ihr das vorher verabredet habt.«
    Das weckte nun wiederum Blairs Neugierde. »Jetzt möchte ich die ganze Geschichte von dir hören.«
    Nina blickte auf ihre Hände hinunter. »Ich erzähle sie dir gar nicht gern.« Als sie hochsah, blinkten wieder Tränen in ihren Augen. »Oh, Blair, ich habe mich so unglaublich hinterhältig und gemein verhalten. Ich habe alles getan, was nur möglich war, um Alan zu bekommen. Du hattest nicht die geringste Chance.«
    »Sollte ich dich anschließend erschießen, verspreche ich dir, daß ich die Schußlöcher persönlich wieder zunähen werde.«
    »Jetzt kannst du noch darüber scherzen; aber das wird dir vergehen, wenn du erst weißt, was ich alles angestellt habe, um ihn zu bekommen.« Sie schneuzte sich zum zweitenmal und sah wieder auf ihre Hände hinunter. »Ich lernte Alan an dem Abend kennen, als er beschloß, Lee umzubringen.«
    »Was? Wen? Leander? Er wollte Leander töten?«
    Nina zuckte mit den Achseln. »Er war nur wütend, und ich konnte ihm so gut nachfühlen, was er empfand. Leander hat so eine hochmütige Art an sich, die Leute zu behandeln. Als ich noch ein kleines Kind war, pflegte er darüber zu bestimmen, was für mich gut war und was schlecht. Das machte mich so wütend, daß ich ihn am liebsten erwürgt hätte.«
    »Ich kenne dieses Gefühl«, sagte Blair. »So sehr hat er sich gar nicht verändert.«
    »Als ich Alan sah, wußte ich, daß er niemanden umbringen würde. Ihm gefiel es nur, daran zu denken. Ich bat ihn in den Salon, und es war ganz leicht, ihn zum Reden zu bringen. Er beichtete mir sein Leid, sagte, daß er in dich verliebt sei, während ich wußte, daß es für Lee bereits feststand, daß du ihn heiraten würdest. Deshalb schätzte ich Alans Chancen sehr gering ein. Mir war klar, daß Lee gewinnen würde.«
    »Wie konntest du dir da so sicher sein?«
    Nina blickte sie überrascht an. »Ich habe mein Leben lang mit ihm unter einem Dach gewohnt. Er gewinnt immer. Wenn er sich dazu entschließt, Baseball zu spielen, gewinnt seine Mannschaft. Wenn er an einem Fechtturnier teilnimmt, ist er der Sieger. Dad sagt, er habe sogar schon sterbende Patienten zum Weiterleben gezwungen. Deshalb wußte ich natürlich, daß er als Sieger aus diesem Wettbewerb hervorgehen würde, gleichgültig, ob der Preis damit einverstanden war oder nicht.«
    Sie wich Blairs erstaunten Blick aus. »Um so besser konnte ich Alans Gefühle verstehen, und wir begannen, uns gegenseitig zu bedauern, verglichen unsere Erfahrungen mit Lees despotischem Verhalten. Dann kam Dad nach Hause, und ich stellte ihm Alan vor. Dann saßen wir bis in die Nacht hinein zusammen, redeten über die Medizin und wie sich das Leben in Chandler von dem an der Ostküste unterscheidet. Es war ein sehr angenehmer Abend.«
    Nina schwieg einen Moment. »Danach kam Alan jedesmal zu mir, wenn Lee ihn auf eine besonders gemeine Art gedemütigt hatte wie damals im Krankenhaus, als er Alan aus dem Operationssaal schob, damit es so aussah, als wäre Alan unfähig in seinem Beruf. Er wird ein ausgezeichneter Arzt werden; ihm fehlt nur noch die praktische Erfahrung.«
    »Ich glaube, daß er ein guter Arzt sein wird«, sagte Blair leise. »So kam es also dazu, daß ihr euch ineinander verliebt habt.«
    »Ich habe mich verliebt. Er vermutlich auch; nur war er sich dessen nicht bewußt. Ich will jetzt nicht respektlos sein; aber ich glaube, daß Alan ein wenig Angst vor dir hatte, als er dich hier in Chandler erlebte. Er sagte, in Pennsylvania wäre euer Verhältnis sehr harmonisch gewesen. Ihr hättet Händchen gehalten im Park und zusammen studiert; aber als er hierherkam . . .« Ninas Augen waren jetzt groß und klar auf Blair gerichtet: »Wahrhaftig,

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