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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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verstörend und beruhigend. Wenn er nicht immer perfekt gewesen war, konnte er das auch nicht von mir erwarten.
    „Du musst dich den Tatsachen stellen. Du bist einzigartig und hast einzigartige Bedürfnisse.“
    „Das kann ich wohl kaum vergessen, wenn du, Mom und der Clann mich ständig daran erinnern.“ Mein Kakao war kalt geworden. Ich stand auf, um ihn in der Mikrowelle zu erhitzen.
    „Wie denn erinnern?“
    „Savannah, wie fühlst du dich?“ Mit gesenkter Stimme ahmte ich ihn nach. „Savannah, wie war dein Tag? Ist heute etwas Außergewöhnliches passiert, Savannah?“ Die Mikrowelle machte ping. Ich holte meine Tasse raus und stellte sie auf die Anrichte. Als ich einen Löffel aus dem Besteckkasten nehmen wollte, hatte ich plötzlich den Schubladengriff in der Hand.
    Grummelnd streckte ich meinem Vater das abgerissene Ding entgegen. Er war nicht mal überrascht, als er ihn annahm.
    „Blöder Griff. Das ist schon das zweite Mal seit gestern!“, schimpfte ich leise, während ich einen Löffel aus der Schubladenahm und sie mit der Hüfte zustieß.
    „Deine Kräfte wachsen. Du musst lernen, das in der Öffentlichkeit zu verbergen.“
    „Entschuldige bitte, wenn ich nicht mit Begeisterung Vampirin spiele.“ Vielleicht würde der Kakao mit Marshmallows besser schmecken. Ich stöberte in der Vorratskammer nach einer Packung.
    Plötzlich stand Dad neben mir und starrte mich mit seinen silberweißen Augen durchdringend an. „Du kannst nicht spielen , was du bist. Deine Vampirseite wird stärker, ob es dir gefällt oder nicht. Du bist meine Tochter, und ich bin für dich verantwortlich. Und ich werde dir beibringen, in dieser Welt zu überleben, mit der wir uns arrangieren müssen. Du wirst lernen, dich richtig und sicher zu ernähren. Und du wirst lernen, deine Fähigkeiten so weit zu kontrollieren, dass du unter Menschen nicht auffällst. Ich lasse nicht zu, dass der Rat dich tötet oder die Menschen dich als Versuchskaninchen einsperren, weil ich dir aus Liebe alles erlaubt und dir nicht beigebracht habe, dich unauffällig zu benehmen.“
    Herrje! So sauer hatte ich Dad noch nie erlebt. Das war ganz schön beeindruckend. Ich schluckte schwer. „Von mir aus. Was auch immer dir Freude macht, Sir.“ Ich salutierte ironisch.
    „Es würde mir Freude machen, wenn du deine Ausbildung sofort aufnehmen würdest.“
    „Jetzt?“, ächzte ich. Ich war nicht mal seit einer Stunde wach. Und es war Sonntag. Konnte ich vorher nicht noch ein bisschen in meinem Zimmer abhängen?
    „Jetzt.“ Er zeigte mit ausgestrecktem Finger auf das Wohnzimmer.
    Ich stapfte hinüber und schimpfte dabei leise über tyrannische Vampire mit Kontrollzwang. Im Wohnzimmer drehte ich mich um und verschränkte die Arme.
    „Teenager“, seufzte er. Dann machte er diesen nervigen Vampirtrick, bei dem er verschwamm und dicht vor mir wieder auftauchte.
    „Bringst du mir das auch bei?“, fragte ich, schon etwas weniger ironisch.
    „Nicht ganz. Ich bringe dir bei, das nicht zu tun. Zumindest nicht unabsichtlich. Mit der Zeit und der richtigen Nahrung wirst du so schnell werden, dass das menschliche Auge deine Bewegungennicht mehr wahrnehmen kann. Und dazu wirst du immer stärker, egal, ob du diese Fähigkeiten möchtest oder nicht. Durch die Ausbildung lernst du, deinen Körper so zu beherrschen, dass du vor Menschen nicht aus Versehen zeigst, wie schnell und stark du bist.“
    Ich stöhnte. Warum mussten meine Eltern alles Coole langweilig machen? Obwohl ich zur Hälfte eine Hexe war, brachte mir niemand das Zaubern bei. Und nicht mal als Vampirin gönnten sie mir Spaß!
    „Na gut. Also übe ich einfach, langsam zu sein und mich schwach zu stellen, stimmt’s?“ Ich klimperte mit den Wimpern und flötete: „Oh nein, diese Tasche ist viel zu schwer. Hilft mir bitte jemand beim Tragen?“ Grinsend sprach ich mit normaler Stimme weiter: „Kinderspiel. Schon geschafft. Ausbildung abgeschlossen.“
    Dad bedachte mich mit einem finsteren Blick. „Für deinen Vampirkörper werden diese neuen Fähigkeiten ganz natürlich sein, und du wirst sie nicht so einfach ignorieren können. Du musst ständig wachsam sein, um dich nicht zu verraten. Damit du es nicht vergisst, gewöhnst du dir am besten an, dich langsam zu bewegen. Anfangs wird es sich seltsam anfühlen. Deshalb musst du üben, damit sich dein Körper an das Gefühl gewöhnt. Außerdem werden wir dein Muskelgedächtnis trainieren.“
    Verdutzt sah ich ihn an. „Mein was?“
    „Dein

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