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Heute morgen und fuer immer - Roman

Heute morgen und fuer immer - Roman

Titel: Heute morgen und fuer immer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Greifeneder
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der Seite. Wir bewunderten Eddie ausgiebig, bis Nele schließlich bereit war, mit Eddie weiterzuziehen Richtung Streichelzoo und Ponys. Das Tierheimgelände war groß, und so konnten die Kinder, auch ohne Reiterfahrung, in einer Ponykolonne aufsitzen und einige Runden im Verbund reiten. Als ich Nele an die Hand nahm, war sie merkwürdig still und sprach auffallend oft von Jutta. Entweder vermisste sie ihre Mutter gerade einfach sehr oder sie hatte den siebten Sinn.
    Jetzt nur nicht paranoid werden!, befahl ich mir und gab mir Mühe, mich so normal wie möglich zu verhalten. Als ich Nele beim Aufsatteln half, durchzuckte plötzlich wieder dieser Schmerz mit anschließendem Taubheitsgefühl meine linke Hand. Am Montag hatte ich endlich den Termin im Krankenhaus, so ging das auch nicht weiter! Endlich saß Nele fest im Sattel, die Kolonne setzte sich in Bewegung, und eine glückselig lächelnde Nele winkte uns mit einer Hand stolz zu, während Valentin mit dem Handy mitfilmte.
    »Schicken wir das Mama?«, fragte Nele auch gleich, als sie wieder abstieg und aufgeregt das Filmchen sehen wollte.
    »Na klar schicken wir das Mama«, sagte Valentin und strich Nele über den Kopf.
    »Oder wir fragen sie einfach, ob sie uns besuchen kommt, dann kann sie selber mit in den Zoo und es sehen!«, schlug Nele vor. Täuschte ich mich, oder hatte sie dabei zu mir herübergeschaut? Ich musste mich zusammenreißen und die Nerven behalten, sonst würde ich bei der nächstbesten Gelegenheit rausplatzen und rufen: »Ich geb alles zu, ich war's, ich hab Valentin geküsst und werde im Fegefeuer landen, wo ich mit meinen roten Haaren eh schon 'nen Platz reserviert habe!« Wann war dieser auf harmonische Großfamilie getrimmte Ausflug endlich vorbei? Ich wollte weg, einfach nur noch weg, vom ahnungslosen Jasper, der mich liebevoll ansah, von Valentin, der mich bewusst nicht ansah, und von Nele, der ich hellsichtige Fähigkeiten unterstellte. Leider läuft es in solchen Momenten nie so, wie man es sich wünscht. Natürlich schlug Jasper vor, erst mal einen Kaffee trinken zu gehen, um das Martyrium noch ein wenig zu verlängern. Also fuhren wir in mein Lieblingscafé oder fast schon Wohnzimmer Sobi Cacao.
    Sobi sah uns schon beim Reinkommen.
    »Ich dachte schon, du bist verschleppt worden oder musstest untertauchen. Wo warst du denn so lange?« Sehr witzig! Gerade mal drei Tage war ich nicht da gewesen, aber schön, wenn man vermisst wurde. Wir setzten uns ans Fenster auf die Empore in die Kissenburg, und Nele konnte sich zwischen all den Sorten Kakao nicht entscheiden. Schließlich nahm sie White Wedding, eine weiße Trinkschokolade. Sobi, der ein exzellenter Beobachter war und dem immer alles auffiel und der zudem auch nie ein Hehl daraus machte, sprach mich direkt vor allen an, als er die Getränke brachte.
    »Clara, ma chère, geht's dir gut? Du wirkst so angespannt, vergiss nicht zu leben, weißt du?«
    Auch das noch! Ich musste wohl eher weniger leben und die Finger vom älteren, aufregenden Bruder meines Freundes lassen. Ich schob alles auf die viele Arbeit und das Konzert und hoffte, endlich aus dieser Situation befreit zu werden. Und manchmal kommt dann doch die Rettung, und zwar in Form eines Anrufs. Es war Omi, die mich bat, im Waldhaus vorbeizukommen, um ihr bei der Weihnachtsdekoration zu helfen. Noch nie freute ich mich so darüber, Strohsterne und Zimtorangen aufzuhängen. Endlich raus aus dieser Klemme, die ungefähr so gemütlich war wie ein Langstreckenflug auf dem Mittelplatz.
    »Sehen wir uns später, Süße?«, fragte Jasper und streichelte mir zärtlich über die Wange.
    »Ich melde mich auf alle Fälle, kann aber sein, dass ich mich für die Prüfung vorbereiten muss!«
    Und dann stolperte ich zur Tür hinaus an die frische Luft und wollte am liebsten alles vergessen, einfach nur vergessen!

Kapitel 9
    Von wegen Götter in Weiß!
    »Ich bin stinksauer, Jasper! Wo bleibst du denn? Du weißt genau, dass mein Termin im Krankenhaus um halb zehn ist. Ich fahr jetzt ohne dich hin, sonst komme ich zu spät. Vielen Dank auch für deine Unterstützung!«, keifte ich so was von sauer und enttäuscht auf Jaspers Mailbox. Es war nicht zu fassen! Wie konnte er mich bitte ausgerechnet heute hängen lassen? Er kannte meine Angst vor dem heutigen Termin und wusste, was alles daran hing. Außerdem war auch ihm klar, welche schrecklichen Erinnerungen ich mit Krankenhäusern verband, und genau aus diesem Grund hatte er großmundig

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