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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sitzt, bewacht von dem gelben Kater. Ich hoffe, Alf badet manchmal.«
    »Natürlich tut er das. Neben seinem Bett steht eine große Zinkbadewanne, und davor liegt ein Stück gelber Seife.«
    »Lieber Himmel, bist du bis in sein Schlafzimmer vorgedrungen?«
    »Sei nicht idiotisch. Die Tür war auf.«
    »Und trägt er den Hut, während er klimpert?«
    »Nicht, wenn er am Klavier sitzt. Aber es ist nicht fair, ihn auszulachen. Es ist sein Lebensinhalt. Die meisten von uns haben einen. Du schuftest wie ein Sklave, um diese Farm in Ordnung zu bringen, und träumst alle möglichen Träume über ihre Zukunft. Wir haben alle unsere Wünsche, über die wir nicht reden, und das sind die Dinge, auf die es ankommt.«
    »Was sind deine, altes Mädchen?«
    Einen Augenblick lang sah sie traurig aus. »Es war einmal die Malerei. Jahrelang dachte ich, ich wäre eine gute Künstlerin — aber das ist jetzt vorbei.« Und dieses Mal sah sie so alt aus, wie sie wirklich war.
    »Na ja, ich werde dir dabei helfen, alle geheimen Wünsche in diesem Distrikt zu entdecken. Du hast irgend etwas an dir, was die Menschen zum Sprechen bringt.«
    Sie lächelte. »Ein offenes Ohr. Wenn man einmal dreißig ist, entdeckt man, daß das alles ist, was die Welt braucht.«
    Zwei Tage später fand sie zu ihrem Erstaunen heraus, daß auch die Butlers ihren Wunschtraum hatten. Sie ging zu ihrem Häuschen hinüber, um Dora zu sagen, daß Donnerstag für ihre Reise nach Hectorville doch nicht paßte, weil Don wollte, daß sie ihm an diesem Tag beim Einteilen der Schafe half. Don, sagte sie, würde immer arbeitswütiger. Sie hoffte, daß seine >geheimen Träume< sich nicht als zu anstrengend erweisen würden...
    Dann lächelte sie. Nur bis ihm irgendein attraktives Mädchen über den Weg lief. Das ließ sie an die Melker denken; wie war das Mädchen? Sie hatte ihr Häuschen zweimal besucht, aber niemanden angetroffen. Sie hätte dieses Mädchen gerne kennengelernt. Mrs. Hansard hatte amüsiert von dem Paar erzählt.
    »Der Junge ist ausgesprochen schöngeistig und überhaupt nicht praktisch. Thea macht die Arbeit, während er von den Büchern träumt, die er einmal schreiben wird. Warum sie hergekommen sind? Ich glaube eigentlich, weil er bei allem anderen versagt hat. Zumindest kann Thea hier auf ihn aufpassen. Oh, er ist ein sehr netter Bursche und tut eigentlich nie etwas Böses. Er sieht ausgesprochen gut aus und ist attraktiv, das ist keine Untugend, und wahrscheinlich hat er eine echte Begabung. Aber als Melker ist er wirklich ungeeignet. Wir mögen die beiden, aber wir hätten sie nicht behalten können, wäre Thea nicht eine so fähige Person.«
    Es klang so, als würde das Mädchen mehr ihr gefallen als Don, dachte Tessa. Er würde wohl eher auf Sara Hansard mit ihren langen blonden Haaren und ihren Miniröcken fliegen. Das war eigentlich schade, wenn er jemals eine passende Frau finden wollte.
    Diesmal ging sie durch das hintere Tor, das zu den Weiden führte, die die Butlers behalten hatten. Hinter dem Haus befand sich ein überraschend gut gepflegter Gemüsegarten. Auf den Weiden graste ein sonderbares Sortiment von Tieren. Eine Jersey-Kuh mit einem Kalb kam, um Tessa zu beschnuppern; sie diente offensichtlich sowohl als Haustier wie als Milchversorgung. Weiter gab es dort ein Dutzend Schafe aller Altersstufen, vom kleinen Lämmchen des Vorjahres bis zu einem alten, häßlichen Schaf. Eine fünfzehn Monate alte Färse gab ihr einen spielerischen Schubs, und ein paar alte Pferde beobachteten sie mit klugen, versunkenen Blicken durch den Zaun. Die Butlers mußten alle ihre Tiere am Leben gelassen haben und betrauerten sie dann wahrscheinlich bitterlich, wenn sie starben.
    Als Tessa zur Hintertür kam, hörte sie drinnen ein stetiges Klappern. Es verstummte, und sie hörte Doras Stimme: »Glaubst du nicht, Liebling, daß wir genug Picknicks abgehalten haben? Weißt du, drei in einer Woche...« Und jetzt die verärgerte Stimme ihres Mannes: »Was soll ich denn sonst mit den kleinen Teufeln tun?«
    Das klang sehr geheimnisvoll. Was für Picknicks und was für kleine Teufel? Tessa klopfte laut, und Dora öffnete ihr die Tür. Sie zögerte einen Augenblick und sagte dann: »Kommen Sie herein. Sie werden George nicht stören.«
    Auf dem Tisch stand eine altmodische Schreibmaschine; das erklärte das Klappern. Aber warum picknickten die kleinen Teufel ständig? George sah verlegen aus, als er sich vom Tisch erhob. Vor ihm lag ein Stapel Papier, und sein

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