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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Es gefällt mir eigentlich, allein in einem Haus herumzupusseln.«
    Das bewies er, als er Tessa kräftig half, nachdem Don zu der zauberhaften Sara geeilt war. Anschließend bummelte er durch das Eßzimmer und ging, ohne sich zu entschuldigen, von einem Bild zum anderen.
    »Verschiedene darunter sind von Ihnen. Die besten.«
    »Woher wissen Sie das? Sie sind doch nicht gezeichnet.«
    »Es ist leicht, sie zu erkennen.«
    »Das beweist, daß ich überholt bin. Altmodisch und eindeutig.«
    »Falsche Bescheidenheit. Ich mag sie sehr gerne.«
    »Dann sind sie auch altmodisch.«
    Er lachte. »Nicht völlig. Ich mag einiges von dem modernen Zeug, und ich halte viel von der abstrakten Kunst. Aber manche Künstler treiben es wirklich zu weit. Es ist sehr schwer festzustellen, ob sie einen zum Narren halten. Wenn sie das nicht tun, geben sie an.«
    »Ist die Sehnsucht nach Originalität nicht etwas Positives?«
    »Nicht, wenn es eine Sehnsucht nach Sensation ist. Ich bin kein Kunstkritiker, aber ich besuche ziemlich regelmäßig die Galerien, wenn ich in der Stadt bin. Manches von dem, was ich in der letzten Zeit gesehen habe, hat mich geärgert. Es war dort ein sogenanntes Gemälde, das vor einigen Monaten große Aufmerksamkeit erregte und für die Galerie gekauft wurde. >Träume< nannte es der Künstler — ein verdammter Alptraum!«
    Tessa kniete vor dem Feuer nieder, stocherte konzentriert im Rataholz herum und verbarg ihr eigenes glühendes Gesicht. Er redete noch immer.
    »Ein scheußliches Ding. Man hätte denken können, der Kerl hätte die Farben einfach auf die Leinwand geworfen. Weder Schönheit noch Bedeutung, fast eine Karikatur.«
    Einen Moment lang hatte sie das Bedürfnis zu sagen: Aber genau das war es ja — eine Karikatur. Ich habe nie im Traum daran gedacht, daß es jemand ernst nehmen würde. Und gerne hätte sie ihm die ganze Geschichte erzählt. Es hätte sie erleichtert, einmal mit jemandem darüber sprechen zu können. Aber Tessa war inzwischen zu erwachsen, um darauf zu brennen, Geständnisse abzulegen, und sie unterdrückte diese Regung. Er sprach zu Ende: »Und das gräßliche Ding brachte einen ziemlichen Preis ein. Schade um das Geld! Dieser sogenannte Künstler hätte sich schämen sollen, es zu nehmen.«
    Sie hätte sagen können: »Aber sie hat es nicht genommen. Sie hat es für einen ernsthaften Preis ausgesetzt.« Statt dessen erstickte sie ein Gähnen, und er sagte: »Ich langweile Sie mit meinem Gerede. Es interessiert Sie nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand, der so malen kann wie Sie, den Wunsch hat, sich diese Verzerrungen anzusehen... Sagen Sie mir, haben Sie jemals die Blumen hier gemalt? Dafür scheint Ihr Stil besonders geeignet.«
    Erleichtert wandte sich Tessa diesem neuen Thema zu. »Nein. Ich wollte es oft, aber ich kenne eigentlich nicht viele von ihnen. Ich habe nie zuvor im Busch gelebt.«
    »Und es gefällt Ihnen?«
    »Ungeheuer!« Und dann sprachen sie von vielen Dingen, von dem Leben im Hinterland, von seinen Reizen und Besonderheiten. Ohne ihre Namen preiszugeben, erzählte sie ihm von Alf und seinem Klavier, von den Ellisons und ihrem albernen Streit, und er sagte nachdenklich: »Wie schade. Die Einsamkeit bewirkt manchmal eigenartige Dinge, und in diesem besonderen Winkel der Welt sind wir, wie Sie schon sagten, in die dreißiger Jahre zurückversetzt. Manche Leute werden nicht damit fertig.«
    »Dann gibt es hier noch ein nettes altes Ehepaar, das Kindergeschichten schreibt. Der Mann mag Kinder nicht einmal, aber er ringt sich die Geschichten ab, und sie bringen ihm genug Geld, um einen Tierarzt zu holen, wenn er für ihre alten Lieblinge gebraucht wird. Sie würden das wahrscheinlich als Prostitution der Kunst betrachten, genauso wie das, was der Künstler mit diesem Bild gemacht hatte.«
    »Aber nicht im geringsten. Wahrscheinlich schreibt er anständige Bücher und tut sein Bestes, um sie interessant zu machen. Warum sollte man sich für ehrliche Arbeit nicht bezahlen lassen? Hat nicht Dr. Johnson gesagt, nur ein Narr würde nicht für Geld schreiben? Ich nehme es nur übel, wenn jemand Geld für eine schlechte Arbeit nimmt.«
    Erschrocken wechselte sie das Thema. Dieser Mann urteilte sehr hart über >Träume<. Was für ein Segen, daß sie diese elende Ausstellung nicht besucht hatte! Wie leicht hätte sie ihn dort treffen können.
    Er war anders als die meisten Menschen, überlegte sie, da er nicht viel von sich selbst erzählte. Weil Tessa eine gute

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