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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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deprimiert und verlassen. Meilenweit war niemand. Don war draußen am Zaun, in seine Arbeit versunken und völlig unbehelligt von der Katastrophe, die über seine selbstlose Schwester gekommen war; über ihre Straße fuhr im Winter kein Besucher — außer, wenn man sie nicht brauchen konnte, fügte sie hinzu. Sie würde stundenlang um diese verdammte Koppel herumfahren, und jetzt empfand sie eigentlich zum erstenmal die plötzliche Furcht vor der Einsamkeit und der Abgeschiedenheit dieses Ortes.
    Aber gerade als ihre Stimmung den Tiefpunkt erreicht hatte — einen Tiefpunkt, den sie, solange sie denken konnte, nicht erlebt hatte sah sie, wie ein Auto auf den Hof fuhr und ein Mann ausstieg.. Sie brauchte eine Minute, um Kenneth Munro zu erkennen, und dann dachte sie verzweifelt: Er wird keine Hilfe sein. Wahrscheinlich versteht er genauso viel von Traktoren wie ich. Aber ihr Stolz hielt sie davon ab, um Hilfe zu schreien. Die Frauen im Hinterland verlieren ihren Kopf nicht, sagte sie zu sich selbst. Sie regen sich bei Katastrophen wie Feuer und Hochwasser und Tod nicht auf, und gelassen fuhr sie weiter. Aber er hatte sie gesehen; er konnte zumindest kaum umhin, sie zu hören. Er machte halt, stand still und starrte sie an. Tessa gab ihrem inneren Drang nach und winkte, hoffte jedoch, daß es wie eine unbestimmte und heitere Geste wirken würde. Offensichtlich war das nicht der Fall, denn Munro begann, in ihre Richtung zu rennen. Als er näher kam, erwartete er wohl, sie würde anhalten, und sah erstaunt aus, als sie rief: »Ich kann das Ding nicht zum Stehen bringen. Alles ist blockiert Können Sie helfen?«, und dann raste sie vorbei.
    Bei ihrer nächsten Runde schrie er: »Schalten Sie die Zündung ab«, und sie rief verächtlich zurück: »Das habe ich getan — aber das hilft nichts.« Dann hörte sie verärgert seinen nächsten Zuruf: »Dann treten Sie auf die Bremse.«
    »Das habe ich versucht«, brüllte sie unhöflich. »Ich habe alles versucht«, und als sie dann im Vorbeifahren sein Gesicht sah, kam ganz plötzlich Tessas Sinn für Humor zurück. Sie hatte keine Angst mehr; vielleicht war er ziemlich hilflos, aber zumindest war sie nicht mehr allein. Er würde sie aus den Flammen holen, dachte sie romantisch, und dann lachte sie zum erstenmal. Immer wieder versuchte er, neben ihr herzurennen. Glücklicherweise ist er dünn und sportlich, und das ist ziemlich tröstlich, sagte sie zu sich selbst und fügte dann praktisch hinzu: »Aber nichts bringt dieses verdammte Ding zum Halten.«
    Er rief verzweifelt: »Ich verstehe nichts von Traktoren. Es ist besser zu springen. Ich fange Sie auf!« Aber sie hatte gräßliche Geschichten von Menschen gehört, die versuchten, von Traktoren zu springen und dann unter ihnen landeten. Der Gedanke, nach hinten zu klettern, kam ihr nicht.
    Sie schrie: »Wenn ich springe, wird das verdammte Ding in Trümmer gehen, und außerdem habe ich Angst.«
    Er keuchte vor Mitgefühl und Erschöpfung, und es gelang ihm dann zu rufen: »Wie lange wird das Benzin reichen?«
    »Weiß ich nicht. Wahrscheinlich bis zur Dunkelheit«, und zu ihrem eigenen Ärger begann sie zu lachen.
    Mit diesem Lachen kehrte die normale Tessa zurück, und sie dachte wieder daran, freundlich zu sein.
    »Gehen Sie ins Haus und machen Sie sich etwas Tee. Es hat keinen Zweck, auf mich zu warten«, rief sie bei ihrer nächsten Runde, und er antwortete heroisch: »Ich würde nicht im Traum daran denken, Sie zu verlassen.«
    Das belustigte sie noch mehr, denn was nutzte er schon? Derselbe Gedanke kam ihm offensichtlich auch, denn nach drei Versuchen, sich verständlich zu machen, gelang es ihm zu sagen: »Zumindest bin ich ein moralischer Halt«, und er sah ganz betroffen aus, als Tessa so sehr lachte, daß sie fast zu lenken vergaß.
    Als diese abgerissene Unterhaltung schon neun Runden lang gedauert hatte, rief er plötzlich: »Gott sei Dank, es kommt jemand... Oh, das nützt nichts, es ist eine Frau.«
    Aber Tessa hatte den Schlapphut mit seinen unbeschreiblichen Blumen erkannt, und ihr Herz schlug höher. Doch würde Alf etwas nützen? Sie zweifelte daran. Hier tat sie ihm Unrecht. Alf starrte sie an, wie Munro es getan hatte, und fing dann an, in einem Tempo loszurennen, das sie nie von ihm erwartet hätte, und kam gerade an, als sie an ihm vorübersegelte.
    »Ich kann ihn nicht anhalten, Alf«, brüllte Tessa unnötigerweise, und er brüllte zurück: »Nehmen Sie den Gang heraus«, nur um die verzweifelte

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