Hilfe ich bin berühmt
Antwort zu erhalten: »Das kann ich nicht. Ich habe es versucht, und ich kann es nicht.«
»Dann springen Sie heraus. Nicht über das Rad. Seien Sie nicht dumm. Klettern Sie über die Rückseite.«
»Aber was geschieht mit dem Traktor? Er wird kaputtgehen, und er ist gerade repariert worden.«
»Genauso sieht er auch aus... Dieser Dummkopf von einem Mechaniker... Ich kenne ihn.« Aber Alf sprach mit Munro, nicht mit ihr. Tessa gab er nur kurze Anweisungen. »Klettern Sie auf die Rückseite, und springen Sie. Es wird Ihnen nichts passieren. Ich werde oben sein, bevor Sie unten sind, und ich werde damit fertig.«
Tessa schnappte vor Bewunderung nach Luft. Hier kam ein Zug zum Vorschein, den sie nie bei Alf vermutet hatte, eine starke, fähige, meisterhafte Seite. Jetzt brüllte er sie eigentlich ziemlich ärgerlich an.
»Kommen Sie heraus, sage ich Ihnen. Ich bin fertig. Dem Traktor wird nichts passieren.«
Die schreckliche Wahrheit war, daß Tessa nicht herausspringen wollte. So sehr sie den Traktor auch haßte, blieb sie lieber bei ihm, als über die Rückseite zu klettern, um irgendwie herunterzukommen. Sie fühlte sich wie beim erstenmal, als sie in der Schule vom Sprungbrett ins Wasser gesprungen war. Das hätte sie ihm gesagt, aber wie kann man das alles zwei Männern zubrüllen? Mit schrecklichem Zögern tat sie, was Alf ihr sagte, begab sich schnell in den hinteren Teil und sah auch schon, wie er ebenso schnell auf ihren Sitz kletterte. Da sie jetzt an Erlösung, an Befreiung von dem schrecklichen Ungeheuer dachte, sprang sie. Das war nicht nötig, die Entfernung war nicht groß, und sie hätte sich würdevoll hinunterlassen können. Aber statt dessen sprang sie, und Munro, der sich endlich als hilfreich erwies, stürzte herbei, um sie aufzufangen. Aber Tessas Körper bewegte sich im Fünfzehn-Kilometer-Tempo weiter, während ihre Füße fest auf dem Boden standen. Das Ergebnis war, daß sie stolperte und nach vorne auf ihr Gesicht fiel, wobei sie ihren Retter mitriß, genau in dem Augenblick, als der Traktor sein Tempo verlangsamte und mit ungeheurem Keuchen und Schütteln zum Stillstand kam. Tessa stand nicht auf. Auch Munro nicht. Er war zwar nicht schlimm hingefallen, aber auch fünfzig Kilo können ein ganz schönes Gewicht sein. Alf hingegen war völlig Herr der Lage. Er sah das Paar an, das auf dem Boden saß, und wandte sich streng an Tessa: »Warum mußten Sie herumspringen wie ein verflixtes Kalb?«
Das war ein wenig schmeichelhafter Vergleich, und Tessa nahm ihn übel. »Sie haben gesagt, ich sollte herunterspringen«, protestierte sie, und Alf schüttelte über den weiblichen Widerspruchsgeist den Kopf.
»Sie müssen sich nicht benehmen, als wäre es ein dummes Trapez und Sie sprängen mitten in der Luft«, kommandierte er, und Tessa wechselte schnell das Thema.
»Aber Alf, wie haben Sie ihn zum Stehen gebracht? Ich habe es immer wieder versucht.«
»Ich habe natürlich den Gang herausgenommen. Warum haben Sie das nicht getan?«
»Das habe ich ja versucht. Ich habe auf die Kupplung getreten, und dann kam Rauch heraus.«
»Sie haben auf die Bremse getreten. Wußten Sie nicht, daß dieser Traktor die Kupplung auf der anderen Seite hat? Wenn Sie das nicht wußten, dann haben Sie kein Recht, an diesem Ding herumzufummeln.«
»Ich habe nicht daran herumgefummelt. Ich wollte Don helfen und die Pfosten zum Zaun hinausfahren«, sagte sie ziemlich traurig.
Alf schmolz sofort dahin. »Sie hatten kein Recht, ihn anzufassen, ein kleines Ding wie Sie. Aber lassen Sie mich herausfinden, was nicht stimmt, obwohl ich es mir denken kann«, und jetzt begann er das Innere des Ungeheuers zu untersuchen.
»Habe ich mir gedacht. Der verdammte Kerl hat den Bolzen nicht richtig hineingesteckt.«
»Bolzen? Was für einen Bolzen?« Diese Frage kam von Munro, der endlich aufgestanden war und versuchte, männliches Interesse und sogar einige Kenntnisse zu zeigen.
»Der Bolzen, der in der Verbindung zwischen dem Hebel der Starterklappe und der Maschine steckt. Er ist herausgefallen, und die Starterklappe hat sich weit geöffnet. Warten Sie nur, bis ich diesen Burschen treffe. Hätte Sie umbringen können, wenn die Koppel nicht flach gewesen wäre und Sie nicht Ihren Kopf behalten hätten und hier ’rumgefahren wären.« Jetzt stand er auf ihrer Seite, voll widerwilliger Bewunderung. Als er nun den Schaden behoben hatte, sagte er: »Soll ich die Pfosten zum Boß ’rausfahren, oder wollen Sie es noch einmal
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