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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Stelle. Und er war soviel nützlicher als ich. Aber warum trägt er diesen Damenhut?«
    »Er liebt ihn, und er nimmt ihn nie ab, außer wenn er zu Bett geht oder Klavier spielt.«
    »Klavier spielt? Großer Gott!«
    »Ja. Erinnern Sie sich nicht, wie ich Ihnen an dem ersten Abend, als wir uns trafen, von dem Häuschen oben an der Straße erzählte? Das gehört Alf. Er hat ein gebrauchtes Klavier gekauft, als er einmal beschwipst war, und er liebt es. Ich helfe ihm ein bißchen, und sein gelber Kater auch. Er sitzt auf seiner Schulter.«
    Er lachte. »Sie begeistern sich für sonderbare Menschen, nicht wahr!«
    »Na ja, Sie müssen zugeben, daß sie im Hinterland ganz anders sind.«
    »Sind die Menschen nicht überall anders?«
    »Ja, aber hier noch mehr.«
    »Trotzdem, es ist Zeit, daß Sie an Ihre Arbeit zurückgehen und aufhören, die Pionierin zu spielen.«
    Sie war entrüstet. »Spielen? Ich bin eine Pionierin.« Dann erinnerte sie sich an ihr Abenteuer vom Nachmittag und brach in Gelächter aus.
     
     

8
     
    Tessa sagte: »Mag ja sein, daß der Bulle friedlich ist. Sanft wie ein Lamm, wie du sagst. Mag sein, daß er nur spielen will. Aber ich habe nicht den Wunsch, mit einem Bullen von ungefähr einer Tonne zu spielen. Ich wünschte, er müßte nicht in dieser Koppel vor unserem Haus bleiben.«
    »Er wird nicht auf dich losgehen. Nimm einfach keine Notiz von ihm und geh’ an ihm vorbei.«
    Tessa empfand das als ausgesprochene Strapaze für ihre Nerven, aber sie mußte dem wohl so begegnen, wie eine Pionierin allen Gefahren begegnete. Es stimmte, daß der Bulle sich nicht für sie zu interessieren schien, aber sie mochte es nicht, wie er seinen enormen Kopf hob und sie beobachtete, wenn sie vorüberging. Instinktiv schlich sie um die Koppel und hielt sich so nah wie möglich am Zaun. Don hatte gut reden; er hatte immer seine Hunde bei sich und konnte sie auf das Vieh jagen, wenn es versuchte anzugreifen. Sie konnte sich auf nichts verlassen, außer auf eine gewisse Geschicklichkeit im Zäuneklettern.
    Aber als sie eines Morgens kurz nach dem Zwischenfall mit dem Traktor hinausschaute, sagte sie laut: »Das Biest ist im Hof. Es muß ihm gelungen sein, das Gatter aufzustoßen. Da kann ich ihn nicht lassen. Das andere Gatter ist offen, und er könnte in den Busch entwischen. O lieber Himmel — ich glaube, der Moment ist gekommen, um Heldenmut zu beweisen.«
    Die Heldin zog gerade ihre Gummistiefel an und schnappte sich einen Besen, als sie einen Wagen den Weg entlang kommen hörte. Mit ungeheurer Erleichterung dachte sie: wer immer das sein mag, er wird ihm den Weg versperren... Aber trotzdem werde ich besser hinuntergehen und helfen, ihn zurückzutreiben.
    Dann war sie entsetzt, als sie ein Brüllen hörte, und eilte auf die Veranda hinaus. Es war kein Auto, das sie kannte, und einen Moment lang war sie enttäuscht, daß der Besucher nicht Kenneth Munro war. Munros Wagen tat zwar seinen Dienst, war jedoch in keiner Weise elegant wie dieses luxuriöse Auto. Wer überraschte sie wohl unter diesen Umständen?
    Wer es auch immer war, der Bulle mochte ihn jedenfalls nicht, und er mochte den Bullen auch nicht. Er stampfte jetzt auf den Boden und starrte den Wagen an. Der Fremde hatte die Türe geöffnet, bereitete sich darauf vor auszusteigen, und bei seinem Anblick brüllte der Bulle erneut und machte sich zum Angriff bereit. Der Besucher zog sich klugerweise zurück und schlug die Wagentüre zu. Das faßte der Bulle als Herausforderung auf und griff das große, glänzende Ungeheuer an, in dem sein Feind unfair lauerte. Tessa, die jetzt den Hügel hinunterlief, hielt den Atem an und blieb fasziniert stehen. Dann schüttelte sie sich vor Entsetzen, als sie sah, daß der Bulle die makellose Oberfläche wirklich eingedrückt hatte. Noch immer um seine Beute gebracht und wütend über das Hindernis, bereitete sich der Bulle darauf vor, erneut anzugreifen, aber diesmal drückte der Fahrer verzweifelt auf die Hupe und gab ein derartiges Sirenengeheul von sich, daß der Angreifer unsicher stehenblieb, wobei sein Kopf von der einen Seite auf die andere schwankte und seine Augen rot vor Wut waren.
    Tessa nahm alle ihre Kräfte zusammen und rannte den Hügel hinunter, wobei sie wütend und völlig außer Atem rief: »Friedlich wie ein Lamm, wirklich... Nur verspielt... Na warte, bis ich Don erwische.«
    Der Lärm ging weiter, denn der Bulle gab ab und zu ein verwirrtes Gebrüll von sich, und die Hupe heulte wütend. Tessa

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