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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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hinein gemacht hatte, und sagte: »Aber du hast dich nie für die Angelegenheiten der Welt interessiert... Noch eine Zigarette? Du rauchst viel zuviel.«
    »Ja. Das habe ich in den ganzen letzten zehn Jahren getan. Ich habe noch immer zehn vor mir, bevor sich irgendeine tödliche Krankheit entwickelt. Diese Zeit kann ich ebensogut genießen.«
    »Ich sehe, daß du dich nicht geändert hast.«
    »Nein. Ich glaube nicht, daß man das nach fünfundzwanzig noch tut.«
    »Du bist jetzt dreißig«, sagte er mit schrecklicher Genauigkeit. »Was beabsichtigst du mit dem Rest deines Lebens zu tun? Doch nicht, ihn hier zu verbringen, meine ich.«
    »Warum nicht? Ich mag diesen Ort gerne und dieses Leben, und Don braucht mich.«
    »Im Moment. Aber er ist drei Jahre jünger als du. Er wird wahrscheinlich heiraten. Ich vermute, dann wirst du in dein Haus in der Stadt zurückkehren?«
    »Das kann ich nicht tun. Ich habe es verkauft.«
    Er sah bestürzt aus. »Warum hast du das getan? Ich vermute, man hat dir einen guten Preis gezahlt. Es war ein sehr begehrter Vorort.«
    Sie sagte unbekümmert: »Oh, ich bin zufrieden. Ich habe ungefähr tausend Dollar dabei verloren. Ich habe das erste Angebot angenommen.«
    »Du hast tausend Dollar verloren? Aber die Preise sind doch, seitdem du es gekauft hast, in die Höhe gegangen.«
    »Ja, aber ich habe zehn Jahre darin gelebt. Das entspricht einer Miete von zwei Dollar die Woche, und wo könnte ich ein nettes Haus für zwei Dollar in der Woche bekommen?« Sie strahlte ihn jetzt an, begeistert von ihrer eigenen Geschäftstüchtigkeit.
    Er war nicht beeindruckt. »Das erste Angebot? Aber das war Wahnsinn.« Plötzlich wurde Tessa verärgert. »Na ja, und wenn es das war, dann macht es Spaß, wahnsinnig zu sein. Es ist besser, als immer alles abzuwägen, es zu überdenken, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und Angst davor zu haben, was der nächste Tag bringen wird.«
    »Nein, du hast dich wirklich nicht verändert«, und jetzt spielte ein leichtes Lächeln um seine Augen. Gegen seinen Willen hatte sie ihn immer amüsiert. So ein mutiges, eigensinniges, unlogisches kleines Ding. Und sie war noch immer sehr hübsch, trotz dieser schrecklichen Kleider und der allgemeinen Nachlässigkeit. Wäre sie elegant wie früher, sähe sie jetzt wunderbar aus. Edward hatte es gerne, wenn eine Frau elegant war. Und sie hatte unbestritten noch immer einen sonderbaren Charme. Niemand würde erraten, daß sie dreißig war. Auch ohne Make-up sah sie unerhört jung aus. Plötzlich riß er sich zusammen. Das Schlimme war, daß sie noch immer fähig war, ihn anzuziehen. Es war ein Fehler gewesen, zu kommen.
    Er blieb nicht, bis Don nach Hause kam, obwohl Tessa, die mit Schrecken an das Durcheinander in dem kleinen Zimmer dachte, sich verpflichtet fühlte, ihm ein Nachtquartier anzubieten. »Gut, wenn du wirklich schon gehen willst, dann wird es jetzt Zeit. Es wird regnen, und dann ist der Weg schrecklich.«
    Bevor er ging, kam er noch einmal auf den verspäteten Erfolg, wie er es nannte, zu sprechen. Diese Bezeichnung ärgerte Tessa. Ihre ganze gute Arbeit von so vielen Jahren zu verachten und dann dieses Greuel zu loben! Und es war nicht, als ob Hall etwas von abstrakter Kunst verstünde; er war einfach beeindruckt, weil das Ding einen hohen Preis eingebracht hatte. Er hatte immer am Erfolg gehangen und sie nur aufgesucht, weil sie ihn anscheinend erreicht hatte. Sonst hätte er sich die Mühe nicht gemacht. Hier tat sie ihm ein bißchen Unrecht. Edward Hall hatte das Mädchen, mit dem er verlobt gewesen war, nie völlig vergessen. Damals war er auch der Meinung gewesen, daß es klüger sei, Schluß zu machen, aber er hatte immer den Spaß und die Fröhlichkeit, den dieses Mädchen in sein langweiliges und erfolgreiches Leben gebracht hatte, etwas vermißt. Ihre Leichtfertigkeit hatte er mißbilligt, aber sie fehlte ihm. Jetzt, wo er mehr Freizeit und weniger offizielle Verantwortung hatte, hatte er gegen seinen Willen das Gefühl, daß sie in sein Leben passen und bestimmt Leute in sein Haus ziehen würde, denn Edward Hall verband eine allgemeine Mißbilligung von Spaß und Unsinn mit einer sonderbaren Sehnsucht danach. Er konnte Fröhlichkeit nicht wirklich verstehen oder daran teilnehmen, aber er hatte ein unbestimmtes Gefühl, daß ihm etwas entgangen war.
    Tessa würde diesen Verlust sicherlich ersetzen, wahrscheinlich im Übermaß.
    Und so sagte er bestimmt, als sie ihn mit der Drohung strömenden Regens

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