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Hilfe ich bin berühmt

Hilfe ich bin berühmt

Titel: Hilfe ich bin berühmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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einheimische Pflanzen sind. Schöne, purpurrote Blumen, manchmal weiß. Aber sind sie interessant?«
    »Sehr. Ich liebe die einheimischen Blumen. Aber ich wollte nicht über die alltäglichen schreiben, obwohl auch sie schön sind. Nicht über den Ratabaum und die Klematis und die Gebirgsgänseblümchen, und so weiter — darüber haben sich andere schon die Finger wundgeschrieben, insbesondere in verzückten Beschreibungen in Romanen. Ehrenpreis ist nicht so auffallend, aber es ist wirklich sehr interessant, besonders deshalb, weil es so vielfältig ist. Man würde nie glauben, daß das in den Bergen zu derselben Gattung gehört wie die schönen Gartenblumen, die Sie gesehen haben.«
    »Studieren Sie sie an Ort und Stelle? Ich meine, suchen Sie sie in den Bergen und so?«
    »Lieber Himmel, ja! Es würde keinen Spaß machen, die Worte anderer Menschen zu übernehmen... Ich wandere ziemlich viel herum, wenn ich nicht gerade nach Strandgut jage. Es macht sehr viel Spaß, und ich liebe das Bergsteigen. Aber das ist genug über mich. Schon zuviel, wo Sie mit Ihren Geheimnissen so zurückhaltend sind. Wie dem auch sei, hier ist der Bootsunterstand, und alles ist für einen Ausflug bereit. Herrlich. Ich bin nicht gut im Fischefangen, aber ich sitze gerne in einem Boot und lasse die Leine über den Rand baumeln.«
    Und genau das tat auch sie gerne. Zu ihrer eigenen und Munros Überraschung gelang es ihr, einen ziemlich ansehnlichen Schnappbarsch zu fangen, wahrscheinlich nur deshalb, weil dieser zur Selbstzerfleischung entschlossen schien. Sie war begeistert und nicht davon abzubringen, daß die vier von ihrem Gastgeber gefangenen in der Größe alle unterlegen waren. Sie unterhielten sich zwanglos und freundschaftlich, und nach ihrem Zusammentreffen mit Edward Hall war es eine Erleichterung für Tessa, daß Munro nicht versuchte, ein Kreuzverhör über ihre Zukunft anzustellen. Das sagte sie ihm jetzt.
    »Hassen Sie es nicht auch, gefragt zu werden, was Sie mit Ihrem Leben zu tun beabsichtigen? Diese Menschen klingen so ernsthaft und so zielbewußt, und ich weiß nie, was ich sagen soll.«
    »Ziemlich lästig... Aber ich glaube, Sie finden es sonderbar, daß Sie damit zufrieden sind, im Hinterland zu leben. Man glaubt, es sei die Pest für gebildete Frauen.«
    »Ich bin nicht gebildet, zumindest nicht auf die moderne Art. Ich plane mein Leben nie. Es scheint sich nicht zu lohnen, über die Zukunft nachzudenken; mir genügt die Gegenwart. Da, ich habe beinahe noch einen Fisch gefangen, und ich bin sicher, das war ein großer.«
    »Das bestreite ich nicht. Sollen wir es dabei belassen? Sie können Ihren großen Fisch mit nach Hause nehmen, und wir werden zwei von meinen kleineren zum Mittagessen zubereiten. Ich fange sie nicht gerne, um sie dann verderben zu lassen.«
    »Das fände ich gut — vorausgesetzt, daß Sie den Fisch kochen. Die häuslichen Tugenden liegen mir nicht so sehr.«
    »Ist gut. Ich bin daran gewöhnt, wenn ich an der Küste bin, und eine Zeitlang macht es mir nichts aus. Und Sie werden in der Sonne sitzen und mir Anweisungen in die Küche rufen.«
    Das tat Tessa ungeniert und fand, daß es eine nette Abwechslung vom Schafehüten und Essenkochen für Don war. Bei der Mahlzeit, die hervorragend gekocht war und köstlich schmeckte, sagte Kenneth: »Wissen Sie, Sie werden das Malen nicht wirklich aufgeben.«
    Bestürzt fragte sie: »Warum nicht? In diesem Winter habe ich kaum gemalt.«
    »Sie waren zu beschäftigt, und das Schafehüten war etwas Neues. Aber Ihre Arbeit ist zu gut, als daß Sie sie ganz aufgeben würden. Wie wäre es, wenn Sie mein Buch über das Ehrenpreis illustrieren würden?«
    Sie holte tief Luft. »Aber ich habe noch nie Blumen gezeichnet.«
    »Das ist kein Grund, es nicht zu tun. Sie können es lernen. Das ist Ihre Art zu arbeiten.«
    »Aber ist es das wirklich? Ich habe nur die konventionellen Dinge gemacht, die man lernt, wenn man anfängt.«
    »Natürlich können Sie es. Ich meine, nicht unter Druck, aber wenn Sie Lust dazu haben. Sie haben keine Eile. Ich lasse mir gerne Zeit. Machen Sie einen Besuch, wenn Sie sich danach fühlen. Es wäre ein neues Gebiet und eine Abwechslung und — was noch wichtiger ist — Sie würden beginnen, wieder ernsthaft zu malen.«
    »Aber wo könnte ich Ihr Ehrenpreis sehen?«
    »Von der Flachlandart gibt es hier im Gelände viele. Ich werde Ihnen heute einige im Busch oder oberhalb des Hauses zeigen. Damit könnten Sie anfangen. Später können wir

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