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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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sie begehrte. Und doch lag in seinen dunkelbraunen Augen eine Distanz. Ihr schien, als wollte er nicht, dass sie ihn besser kennen lernte oder dass sie vielleicht sogar seine Gedanken erriet.
    Nairna beobachtete jede seine Bewegungen. Seine Muskeln traten hervor, als er einige Säcke mit Getreide an der Bretterwand aufeinander wuchtete, damit der Wind nicht durch die Ritzen ihres Unterschlupfs eindrang. Trotz seiner Schlankheit war nicht zu übersehen, dass die harte Arbeit, die er in Gefangenschaft leisten musste, ihn stark gemacht hatte.
    Sie betrachtete die geröteten Narben rund um seinen Hals. Sie mussten von einem Eisenband stammen. Auch wenn die Abschürfungen bereits heilten, die Narben würden bleiben.
    Bram hatte die Säcke aufgestapelt und zog sich jetzt die Tunika über die Schultern. Er war wirklich schlank, aber er besaß geschmeidige Muskeln. Nairna musste immer wieder hinsehen und hätte gerne seine Haut berührt, aber sie unterdrückte ihr Verlangen.
    Sie wandte sich ab und versuchte, die Schnüre ihres Wollkleids zu lösen. Bram trat hinter sie und half ihr beim Ausziehen. Jetzt trug sie nur noch ihr Hemd. Die Luft war kalt. Sie fror und schlang die Arme um sich. Mit einer Hand löste sie den Verband von ihrem Handgelenk und ließ ihn zu Boden fallen.
    Bram stand so nahe bei ihr, dass ihr die vielen Narben auf seinem Körper nicht verborgen blieben. Was mochten sie ihm alles angetan haben! Schrecklich, daran zu denken.
    „Tut es weh?“, fragte sie und streckte die Hand aus, um über die Narben zu streichen.
    „Es ist fast verheilt.“
    Das hieß nicht nein. Ob er wohl Schmerzen hatte? Aber selbst wenn es so war, würde er es ihr nicht sagen.
    Bram drückte die Lippen auf die Haut neben ihrem Ohr, und sein warmer Atem brachte Nairna ganz durcheinander. Sie konnte fast schon die Hitze seiner nackten Haut spüren. Das alles faszinierte sie und jagte ihr gleichzeitig Angst ein. Unwillkürlich schnappte sie nach Luft, als er mit kleinen Küssen die Linie ihres Kinns nachzeichnete.
    „Ich werde heute Nacht bei dir liegen, Nairna. So, wie ich es schon die letzten sieben Jahre hätte tun sollen.“

6. KAPITEL
    H ast du Angst?“, fragte er. Er wollte nicht, dass sie Angst hatte. Er wollte sie diese Nacht in den Armen halten und die Jahre der Folter und der Dunkelheit vergessen.
    „Ja“, flüsterte sie. „Aber nicht davor, bei dir zu liegen, sondern …“ Sie brach ab und errötete. „Wir kennen uns kaum. Es ist so seltsam.“ Sie sah verschämt zu Boden. „Ich möchte aber nicht, dass das eine Rolle spielt.“
    Ihre Ehrlichkeit wirkte wie ein Guss Eiswasser auf sein brennendes Verlangen. Sie erinnerte ihn daran, dass sie vor ihm mit einem anderen verbunden war. Sie wusste, wie es war, mit einem Mann zusammen zu sein, und sie sprach davon wie von etwas, das man ertragen musste, anstatt sich daran zu erfreuen.
    Bei dem Gedanken verdüsterte sich seine Stimmung noch mehr. „Hat er dir wehgetan?“
    Die Frage war heraus, bevor er es verhindern konnte. Er musste wissen, was zwischen den beiden geschehen war.
    Sie schüttelte langsam den Kopf. Aber es lag eine solche Traurigkeit in ihrem Blick! Er ahnte, dass Nairnas Ehemann ihr im Ehebett nicht viel Vergnügen bereitet hatte.
    In ihm erwachte die Eifersucht. „Wie … wie war es denn mit ihm?“
    Sie saß auf der Matratze und hielt ihre Knie umschlungen. „Ich möchte nicht über diese Jahre sprechen, Bram. Ich möchte sie lieber vergessen.“
    Er atmete tief durch und kam sich ziemlich grausam vor. Warum hatte er nur damit angefangen? Die Erfahrungen, die sie in ihrem ersten Ehebett gemacht hatte, schienen nicht sehr erfreulich gewesen zu sein. Kein Wunder, dass sie keine Eile hatte, noch einmal die gleichen zu machen.
    Er wollte aber nicht, dass sie nur dalag und die Beweise seiner Zuneigung über sich ergehen ließ. Er wollte sie atemlos und voller Hingabe erleben. Er wollte ihre Haut schmecken, er wollte sie genau so verführen, wie er es sich in seinen Träumen immer vorgestellt hatte.
    Sein Blick glitt über ihren Körper und verweilte auf ihren vollen Brüsten, auf dem sanften Schwung ihrer Hüften. „Du bist noch genauso schön, wie ich dich in Erinnerung habe, a ghaoil .“ Er setzte sich neben sie, und sie schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln.
    Vorsichtig strich sie über seine nackte Brust. Sein Körper reagierte auf die warme Berührung ihrer Fingerspitzen mit verzehrendem Verlangen. Zärtlich legte sie die Wange an sein Herz. Bram

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