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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Grace, der an allem schuld war.
    Heywood biss sich auf die Lippen, als er sah, wie Seraphina sich lachend von einem blondhaarigen jungen Mann auf das Tanzparkett ziehen ließ. Langham! Dieser verdammte Laffe!
    „Ruhig, Richard, ruhig“, sagte Robin Dudley neben ihm. „Sie weiß doch nichts von der Affäre zwischen Lettice und Langham.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Der Earl lockerte seine Fäuste und atmete auf.
    „Du hast wirklich Glück gehabt“, fügte Dudley neidvoll hinzu, während sie beide beobachteten, wie Langham Seraphina herumwirbelte, dass sich ihr silbernes Gewand um ihre Beine bauschte und ihr Haar flog wie ein seidenes Banner. „Diese Haare! Wie eine Flamme! Man kann es einfach nicht übersehen. Wie lange war sie eigentlich mit Sherard verheiratet? Ein Jahr?“
    „Ja“, erwiderte Heywood kurz. Er wusste, worauf Robin ihn hinweisen wollte. Ihr Haar! Ein hörbares Raunen war durch die Kapelle gegangen, als Seraphina mit unbedecktem Haupt den Altarraum betreten hatte. Perlen schmückten die offen getragene Haarpracht, die rot glühte wie Burgunderwein in dem Sonnenlicht, das durch die bunten Glasfenster der Kapelle fiel.
    „Ich möchte mich ja nicht einmischen, Richard“, fuhr Dudley fort. „Aber ich denke doch, du solltest ihr einen Teil der Aufmerksamkeit zukommen lassen, die du in der letzten Stunde an Mistress Morrison verschwendet hast. Verdammt noch mal, Mann, es ist dein Hochzeitsabend, und es sieht so aus, als wäre es auch ihre erste Nacht! Sie war den Tränen nahe, als ich sie dabei antraf, mehr Wein zu trinken, als ihr dienlich sein konnte.“
    „Glaubst du vielleicht, ich weiß das alles nicht!“, erwiderte der Earl aufgebracht. „Sie zitterte vor Aufregung von dem Augenblick an, da wir die Kapelle betreten hatten.“
    „So hat es deiner Meinung nach also nichts damit zu tun, dass du um Mistress Morrison herumscharwenzelst?“, sagte Dudley spöttisch. „Es ist nur die Angst vor der Hochzeitsnacht, die sie so unruhig macht.“
    „Die Hochzeitsnacht! Zum Teufel!“ Der Earl fluchte laut über seine eigene Dummheit. Die Zeremonie des Zubettbringens! Seraphina musste sich schrecklich davor fürchten, denn die Gäste würden dann sehen, was Sherard ihr angetan hatte. Und er selbst hatte ihr mit seinem Benehmen keinerlei Trost gegeben. Da war es ja fast ein Wunder, dass sie sich nicht sinnlos betrunken hatte. „Was bin ich für ein Narr, Robin!“
    „Ich freue mich, dass du das endlich festgestellt hast.“ Dudley lachte. „Wenn meine Gemahlin so aussehen würde, käme ich nicht auf den Gedanken, meine Zeit mit Grace Morrison zu verbringen.“
    „Halte den Mund, Robin!“, versetzte Heywood. „Hole Mary! Ich werde ihre Hilfe brauchen, bevor …“ Er unterbrach sich, als Seraphina mit Langham in einer Schar von Höflingen verschwand. „Verdammt! Komm!“ Er sprang von der Estrade, auf der sich die Ehrenplätze des Hochzeitspaares befanden, und lief durch den Saal, wobei er Herren und auch Damen rücksichtslos mit den Ellenbogen zur Seite stieß.
    Verdutzt und amüsiert folgte ihm Dudley.
    „Nicht doch!“ Instinktiv protestierte Seraphina, als Langham und ein anderer Höfling sie auf ihre Schultern hoben. Sie hatte versucht, die Gedanken an den Earl und Grace zu verdrängen, ihren Verstand mit Wein zu betäuben, doch jetzt fühlte sie sich nur noch elend. Erst misshandelt und dann ausgekleidet zu werden und die gemeinen Bemerkungen darüber zu ertragen …
    „Lasst mich los!“ Sie schlug um sich und versuchte hinabzuspringen. Doch die Männer lachten nur und hielten ihre Hände fest.
    „Das Strumpfband! Das Strumpfband!“ Ein Dutzend junger Höflinge stimmte in den Ruf ein, und es begann eine Rauferei um das Strumpfband der Braut. Raue Männerhände tasteten unter ihren Rock nach ihren Fesseln. Einer der Männer grub seine Nägel rücksichtslos in ihr Fleisch und verletzte sie … wie Edmund. Alles verschwamm vor Seraphinas Augen. Langham wurde zu Edmund, lachte sie aus, verhöhnte sie, verwundete sie! Sie schluchzte, als Hände ihre Beine umklammerten, Finger über ihre Schenkel tasteten und an den mit Rosetten verzierten Bändern zerrten, die ihre Strümpfe festhielten.
    „Hilf mir! Hilf mir doch!“, hörte sie sich selbst schreien, doch niemand schien ihren Ruf zu hören … ebenso wie früher … Wild bäumte sie sich auf und schlug auf die begehrlichen Hände.
    „Hexe!“, fluchte ein Mann, dem sie in den Finger gebissen hatte. Das Gelächter wurde lauter, die

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