Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
Vom Netzwerk:
wo sie sich aufhielt.
    Sarah verwarf diesen Gedanken sogleich wieder. Sir Ponsonby mochte zwar hartnäckig sein, aber ein solches Verhalten passte nicht zu seinem Charakter. Der Reiter hatte nichts mit ihr zu tun, er war nur zufällig vorbeigekommen.
    Sie schloss die Augen und hielt das Gesicht in die wärmende Sonne. In der Nähe sang eine Drossel. Es war einer dieser seltenen Augenblicke, in denen alles vollkommen zu sein schien.
    Dann schlug sie die Lider wieder auf und lächelte Ravensdene zu, als wäre es das Natürlichste der Welt.
    Das Flackern in seinen Augen war so intensiv, dass ihr Herz einen kleinen Satz machte. Wie immer, wenn er sie anlächelte, machte sich ein wohliges, beruhigendes Gefühl in ihr breit.
    Er denkt bestimmt an Sophie und ihre Ränke, überlegte sie. Hastig wandte sie sich ab und packte die Körbe. Sie war froh, dass er schwieg und den kostbaren Augenblick nicht verdarb. Es war angenehm, so zusammenzuarbeiten – als Freunde.
    Ob Ravensdene über mich ähnlich denkt? fragte sie sich sehnsüchtig. Wahrscheinlich hatte er eine Frau als Freundin, als jemanden, mit dem man lachen konnte oder schweigen, nie in Betracht gezogen. Sarah wäre nur zu gern diese Person.
    „Miss Sherington kann sich glücklich schätzen, ihre Freundschaft zu besitzen, Miss Lynley“, bemerkte er, als könnte er Gedanken lesen, und deutete auf ihr Kleid, nachdem die Körbe in Lady Wribbonhalls Landauer verstaut waren. „Sie wollten sie wohl nicht enttäuschen.“
    Sarah errötete. „So was Ähnliches.“
    Das stimmte natürlich nicht, aber sie würde lieber im Boden versinken, als zugeben, dass sie das neue Batistkleid mit den modischen Volants und dem hübsch gestreiften Spencer nur deshalb angezogen hatte, weil sie möglichst vorteilhaft wirken wollte.
    „Das war nicht als Kritik gemeint“, versicherte er leise, „obwohl ich es für keine gute Idee hielt, dass Dev Miss Wribbonhall die Zügel überlassen hat.“
    Sie musste unwillkürlich lachen. „Zugegeben, es gehörte Mut dazu, Mylord“, gestand sie. „Allerdings habe ich im Gegensatz zu Sophie und Eliza nicht geschrien.“
    „Das scheint ein besonderes Talent der beiden jungen Damen zu sein“, meinte er trocken. „Ich bin froh, dass Sie still waren, sonst wäre vielleicht sogar ein friedliches Gespann wie dieses durchgegangen. Ich würde Dev am liebsten erwürgen. Erinnern Sie mich daran, wenn er kommt, oder besser noch, wir suchen ihn gleich jetzt.“
    Sarah lachte, legte jedoch folgsam die Hand auf seinen Arm. „Ich bin sicher, dass Lord Devenham im Notfall sofort eingegriffen hätte“, entgegnete sie. Ihr Herz schlug unregelmäßig, und obwohl sie sich neben ihm klein und hilflos vorkam, war das stärker werdende erregende Gefühl eher angenehm als alarmierend.
    „Behalten Sie Ihren Gleichmut, Miss Lynley.“ Er sah vergnügt zu ihr hinunter. „So werden wir Ihren Onkel nächsten Montag schlagen können. Ich freue mich schon darauf.“
    „Nächsten Montag. Ach ja, sicher.“
    „Sie haben es doch nicht vergessen?“
    „Nun …“
    „Sie hätten mich ohne Gewissensbisse Ihrem Onkel ausgeliefert?“, fragte er vorwurfsvoll. „Miss Lynley, das hätte ich nicht erwartet.“
    „Seien Sie nicht so pathetisch, Mylord, das wirkt bei mir nicht.“
    „Wir Männer haben es wirklich schwer mit intelligenten Frauen.“
    Sie sah ihn verblüfft an.
    „Überrascht es Sie, dass ich Sie für intelligent halte?“
    „Ja“, sagte sie ganz offen, „da Sie mich für unfähig halten, auf mich selbst aufzupassen.“
    „Intelligenz macht Sie nicht minder verwundbar, Miss Lynley. Manche Männer würden diese Mischung aus Intelligenz und Unschuld eher als Herausforderung betrachten.“
    „Nun …“ Unsicher, ob es als Kompliment gemeint war, und um die plötzlich ernste Stimmung zu lockern, schwang Sarah drohend ihr Retikül. „Deshalb habe ich eine Pistole dabei, Sir.“
    „Sie laufen mit einer Waffe herum?“, rief er verblüfft.
    „Den ersten Geist, der mir begegnet, erschieße ich.“
    Er brach in schallendes Gelächter aus. „Miss Lynley, Sie sind ein Schatz. Die Gespenster werden vor Angst zittern.“
    Sarah wäre beinahe über eine Wurzel gestolpert. Schatz hatte er sie genannt!
    Sie wollte Ravensdene den Gebrauch des vertraulichen Kosenamens verbieten, doch wie konnte sie das, wenn sie bei dem Gedanken an zitternde Geister kichern musste? Er hat mich wieder einmal aus der Fassung gebracht, dachte sie verwirrt. Es schien zur Gewohnheit zu

Weitere Kostenlose Bücher