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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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unserer Lieblingsgeschichten. Besonders der Teil über die hiesigen Fischer, die ungeachtet aller Gefahren mit ihren Booten hinausfuhren, um schiffbrüchige Seeleute zu retten.“
    „Das tun sie, wenn nötig, immer noch.“
    „Das war vermutlich auch der Grund, warum mein Großvater Nachsicht mit den Fischern zeigte, wenn sie gelegentlich schmuggelten, obwohl er Friedensrichter war.“
    „Sie halten das für falsch?“, fragte sie. Für einen Moment vergaß sie ihre Ausrede, sich wegen dieser vermeintlich gefährlichen Personen bewaffnet zu haben.
    Ravensdene zuckte die Schultern. „Ich kann verstehen, dass ein Mann, um seine Familie zu ernähren, mit harmlosen Waren handelt. Aber manchmal wird mehr als nur Brandy oder Spitze über den Kanal befördert.“ Als sie in den Weg einbogen, den Sarah zwei Tage zuvor genommen hatte, schaute er sie aufmerksam an. „Manchmal werden Informationen verkauft.“
    „Sie meinen … über den Krieg?“
    „Ja.“
    „Es ist schwer zu glauben, dass jemand so etwas tut.“ Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich und wich Ravensdenes prüfendem Blick aus. Sie dachte an ihre Begegnung im Wald. „Meinten Sie das, als Sie sagten, es wäre weit genug gegangen?“, fragte sie und drehte sich impulsiv zu ihm um. „Dachten Sie, ich wäre eine Schmugglerin?“
    Für einen Sekundenbruchteil schien es, als hätte er eine solche Reaktion nicht erwartet. Dann lächelte er. „Miss Lynley, ich muss Ihnen etwas gestehen. Ich habe Sie leider nach einigen anderen Damen aus der Gegend beurteilt.“ Auf seinem Gesicht lag ein wehmütiger Zug. „Um ehrlich zu sein – auch auf die Gefahr hin, überheblich zu klingen –, ich lebe in einer Art Belagerungszustand. Miss Smisby war die Letzte – ein verstauchter Knöchel. An den Tagen davor hatten wir entlaufene Hündchen, geheimnisvolle Stimmen und dergleichen mehr. Eine bewaffnete, gefährliche Frau war eine logische Steigerung dieser Zwischenfälle. Zumindest laut Lord Devenham, der übrigens die ganze Situation ungemein lustig findet.“
    Sarah lachte hell auf. „Mylord, es sei Ihnen vergeben“, erklärte sie, als sie sich wieder gefasst hatte. „Offenbar hat diese Miss Smisby Ihre Bekanntschaft gesucht.“ Sie konnte nur mit Mühe ein erneutes Auflachen unterdrücken, als sie Ravensdenes entsetzten Blick bemerkte.
    „Guter Himmel! Gibt es etwa mehr als eine Miss Smisby?“
    „Drei“, sagte sie fröhlich. „Es sind eigentlich gutmütige Mädchen, sehr … enthusiastisch. Naja, der verstauchte Knöchel klingt nach Leopoldina, und das Hündchen …“
    „Leopoldina?“
    „Ich fürchte, Mrs Smisby ließ ihrer Fantasie freien Lauf, als sie die ungewöhnlichen Namen für ihre Töchter wählte. Wahrscheinlich war es Averilla, die sich die geheimnisvollen Stimmen einbildete – sie neigt zum Dramatischen – und das Hündchen muss Euphemia gehören. Sie liebt Tiere über alles, was wirklich nicht sehr passend ist, denn sie ist nach einem Märtyrer benannt, der von wilden Bestien gefressen wurde.“
    „Man kann wohl kaum erwarten, dass der Hund eines Tages groß genug sein wird, um …?“
    „Schämen Sie sich, Mylord.“ Sarah hatte Mühe ernst zu bleiben. „Arme Mrs Smisby, sie hat wirklich alles versucht, um ihre Töchter gut zu erziehen – leider mit mäßigem Erfolg. Sie ist durchaus geachtet, die Witwe eines Gentleman, der eine Fabrik irgendwo im Norden besaß. Nach seinem Tod verkaufte sie das Geschäft und entschloss sich, aufs Land zu ziehen.“
    „Aha! Sie möchte also, dass ihre Töchter in den Landadel einheiraten.“
    „Kein unbilliger Wunsch angesichts ihres Vermögens. Man kann ihr keinen Vorwurf daraus machen.“
    „Ich habe absolut nichts dagegen, solange Mrs Smisby ihre Mädchen von Comberford Place fernhält.“
    „Es muss sehr lästig gewesen sein“, räumte Sarah ein, „aber in einigen Tagen wird sich die Aufregung wahrscheinlich gelegt haben.“
    „Sind Sie Expertin auf dem Gebiet?“
    „Natürlich nicht. Um ganz offen zu sein, Sir, ich habe kein Verständnis für das merkwürdige Benehmen einiger junger Damen. Die Heirat mit einem Mann, der meist kaum mehr als ein Fremder ist, scheint das einzige Lebensziel für sie zu sein.“
    „Ich schließe daraus, dass Sie nicht bei Almack’s auf Jagd gegangen sind.“
    Sarah erschauerte. „Sehr richtig!“
    „Interessiert Sie die Saison in London nicht?“
    „Ich bin vollkommen glücklich hier auf dem Land, Mylord.“
    „Und die Freuden des Ehestandes

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