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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Sie!“
    „Es freut mich, dass Sie nicht glauben, ich …“
    „Sie brauchen nicht nach passenden Worten zu suchen, Miss Lynley. Ich möchte mich für mein mangelndes Feingefühl entschuldigen. Dieser Fauxpas dürfte Ihre Abneigung gegen mich noch verstärkt haben. Doch Ihre Fragen ließen den Schluss zu, dass Sie eine aufrichtige Antwort wünschten.“
    Sarah seufzte. „Das war keine aufrichtige Antwort, Sir, das war eine Verleumdung des weiblichen Geschlechts!“
    Er nahm ihre Hand in seine. „So habe ich es gewiss nicht gemeint. Aber ich stimme Ihnen zu, dass es Männer gibt, die Gewalt anwenden, um eine Frau zu besitzen. Die Sorte Frauen, die ich meinte, kennen Sie zum Glück nicht.“ Er sah ihr in die Augen. Seine Stimme war sehr leise, weich und ernst. „Miss Lynley, Sie baten mich um eine Erklärung. Ich ahnte nicht, dass es Sie so verletzen würde. Ich war sehr grob. Verzeihen Sie.“
    „Ich …“ Sie verstummte. Seine Ernsthaftigkeit erschütterte sie. „Ich kann einfach nicht glauben, dass wir eine solche Unterhaltung führen“, setzte sie schließlich mit verblüffend klarer Stimme hinzu.
    „Das überrascht mich nicht“, murmelte er. „Seit unserer ersten seltsamen Begegnung scheine ich Sie immer wieder aus der Fassung zu bringen und mich anschließend dafür zu entschuldigen.“ Er ließ ihre Hand los und deutete auf den Pfad. „Können wir weiterreiten, Miss Lynley? Sie wollen vermutlich schnell nach Hause.“
    Als sie nichts darauf erwiderte, ritt er gemächlich los, und Honey, die die Verwirrung ihrer Herrin zu spüren schien, folgte ihm gehorsam.
    Sarah war völlig aufgewühlt und riskierte einen verstohlenen Seitenblick auf Ravensdene. Sie hatte seine Entschuldigung weder akzeptiert noch dagegen protestiert. „Sie haben vermutlich einen ganz falschen Eindruck von mir, Mylord.“ Ihre Augen waren auf Honeys Ohren gerichtet, als sie tapfer hinzufügte: „Sie müssen mich für verrückt halten.“
    „Absolut nicht“, entgegnete Nick knapp.
    Miss Lynley zeigte sich in Gefahrensituationen sogar sehr tapfer. Sie wurde lediglich von Panik ergriffen, wenn man ihr zu nahe kam, aber weibliche Tücke war ihr fremd. Nein, verrückt war sie bestimmt nicht.
    Ihre Angst hatte offensichtlich nichts mit Spionage oder Schmuggel zu tun. Er musste kein Genie sein, um das zu erkennen. Schreckte sie bei allen Männern vor direktem Körperkontakt zurück oder nur bei ihm? Eigentlich ging es ihn nichts an; er hatte schon genug andere Probleme.
    Als er Figgins erblickte, drehte er sich zu ihr um und fragte: „Hat es das?“
    Die rätselhafte Bemerkung weckte prompt ihre weibliche Neugier. „Was?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme.
    „Hat mein mangelndes Feingefühl ihre Abneigung gegen mich verstärkt?“
    Eigentlich müsste ich seine Frage bejahen, dachte Sarah, doch sie konnte es nicht. Er war verständnisvoll gewesen. Auch gestern. Und an besagtem Tag hatte er ihr trotz seiner Verärgerung nichts getan. „Es mangelt Ihnen nicht an Feingefühl, Mylord“, erklärte sie beherzt. „Ich hege auch keine Abneigung gegen Sie.“
    „Danke, Miss Lynley. Ich darf demnach hoffen, dass Sie mich Ihrem Onkel vorstellen? Ich würde ihn gern kennenlernen.“
    „Das hatte ich vor, Mylord.“
    „Nochmals danke. Ich werde auch nicht lange bleiben. Vielleicht gelingt es mir, Ihren Onkel abzulenken, damit Sie die Pistole an ihren Platz zurücklegen können.“
    Sie warf ihm einen schüchternen Blick zu. Er musste das heftige Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, gewaltsam unterdrücken. Zum Glück gab sie der Stute die Sporen und ritt im Galopp auf Figgins zu, bevor er etwas Unüberlegtes tun konnte.
    Schweigend saßen sie ab und wanderten an den gepflegten Blumenrabatten vorbei zum Herrenhaus. Als sie um die Ecke bogen, stieg gerade ein hochgewachsener weißhaariger Gentleman mithilfe eines Gehstocks die Stufen der Freitreppe hinunter.
    Er sah auf und lächelte. „Sarah, meine Liebe“, sagte er freundlich und streckte ihr seine schmale durchscheinende Hand entgegen. „Ich habe mich schon gewundert, wo du bleibst.“
    „Onkel Jasper, es tut mit leid. Komme ich zu spät?“ Sarah eilte ihm entgegen und küsste ihn auf die Wange.
    Das Gespenst aus ihren Albträumen war offensichtlich nicht hier zu finden. Und trotzdem fürchtete sie sich. Wovor? Vor Männern? Nick war entschlossen, dieses Rätsel zu lösen.
    „Es war Honeys Schuld“, erklärte sie. „Sie wollte unbedingt die Klippen entlanggaloppieren. Lord

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