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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Ihre einst so vertraute Welt hatte sich verwandelt.
    „Verflixt!“ Sie schaute sich erschrocken um. Ohne es zu merken war sie vom Weg abgekommen und befand sich jetzt in einer Art Lichtung, die von hohen Rhododendronbüschen umgeben war. Aus der Ferne drangen Stimmen zu ihr herüber.
    Sarah schalt sich eine Närrin, machte kehrt und ging leise vor sich hin schimpfend den Weg zurück. Der Klang ihrer eigene Stimme wirkte beruhigend, sogar als sie alle ihr bekannten Schimpfworte aufzählte. Sie war gerade bei „Dummkopf“ angelangt, als sie ein leises Geräusch hinter sich vernahm.
    Sie blickte zurück. Nichts. Allerdings hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Eine unerklärliche Angst stieg in ihr auf. Entschlossen kämpfte sie dagegen an und drehte sich um, um dem Unbekannten gegenüberzutreten.
    Es war niemand zu sehen. Doch das Gefühl, dass jemand da war, wurde immer stärker.
    Sarah hatte genug. Sich grundlos zu fürchten mochte dumm sein, da jedoch niemand da war, der sie so sehen konnte, rannte sie los. Kurz darauf lagen die Büsche hinter ihr, und sie erreichte einen ihr unbekannten gewundenen Pfad. Atemlos eilte sie weiter – und prallte mit dem Earl of Ravensdene zusammen.

6. KAPITEL
    O h … Mylord!“ Sarah traute ihren Augen kaum, als sie merkte, mit wem sie zusammengestoßen war. Der Earl hielt sie so fest umschlungen, dass sie fürchtete, erdrückt zu werden.
    Bei ihrem entsetzten Aufschrei ließ er sie los, als hätte er sich verbrannt. „Miss Lynley! Was machen Sie allein hier im Park? Wissen Sie nicht, wie gefährlich das ist?“ Für einen ritterlichen Gentleman klang diese Zurechtweisung ziemlich barsch. „Weshalb sind Sie so gerannt?“ Ravensdene schaute zur Biegung, und als niemand auftauchte, musterte er Sarah eindringlich. „Ist Ihnen jemand zu nahe getreten?“
    „Nein!“
    Während sie ihre Päckchen aufsammelte, versuchte Sarah, ihre Fassung wiederzuerlangen. Das war vorher schon schwer gewesen, jetzt war es unmöglich. Ihre Gedanken hatten sich nicht nur um Amy und die Beresfords gedreht, sondern vor allem um Ravensdene, den Mann, der sie hilflos machte und ihre Erinnerung an Amy geweckt hatte.
    „Ich hatte … Mir fiel gerade ein, dass Lady Wribbonhall … und deshalb wollte ich …“
    „Miss Lynley, wie konnten Sie nur so unvernünftig sein, Lady Wribbonhalls Obhut zu verlassen? Haben Sie jedes Gefühl für Anstand verloren?“
    Sie zuckte zusammen.
    „Nein, natürlich nicht. Ich …“
    „Lady Wribbonhall ist außer sich vor Sorge.“
    „Tut mir leid. Ich habe nicht … dann dachte ich daran. Daher …“
    „Denken! Offensichtlich ohne Verstand.“
    Sarah wurde allmählich wütend. „Ich weiß gar nicht, warum ich mich vor Ihnen rechtfertige, Sir.“ Sie richtete sich auf. Ravensdene war gut einen Kopf größer als sie, doch sie war zu erbost, um das zur Kenntnis zu nehmen. „Bitte lassen Sie mich vorbei. Ich muss zu Lady Wribbonhall zurück.“ Sie begriff nicht, warum er so verärgert war.
    „Kommen Sie, Miss Lynley“, befahl er schroff.
    „Ich habe nicht um Ihre Begleitung gebeten. Treten Sie bitte zur Seite, Sir.“
    Sie hätte genauso gut zu einem Busch sprechen können. Ravensdene nahm ihren Arm und führte sie den Weg zurück. „Seien Sie nicht töricht“, murmelte er, „und geben Sie mir die Päckchen.“
    „Ich sagte, ich brauche …“
    „Und ich sagte, geben Sie mir die verdammten Päckchen!“ Die Einkäufe wurden ihr förmlich aus der Hand gerissen.
    Arrogantes Mannsbild! Wie hatte sie ihn je für nett halten können?
    „Ein derart rüder Ton ist wirklich nicht angebracht“, stellte sie hocherhobenen Hauptes fest.
    „Seien Sie froh, dass es nur mein Ton ist. Akzeptieren Sie es, oder ich erwürge Sie. Kleine Närrin! Allmählich glaube ich, Sie brauchen einen Aufpasser.“
    „Einen Aufpasser! Was fällt Ihnen ein?“
    „Was, zum Teufel, haben Sie sich dabei gedacht? In der Stadt wimmelt es von Soldaten. Wenn man Sie nun belästigt hätte?“ Er lächelte spöttisch. „Oder haben Sie eine Pistole dabei?“
    „Leider nicht“, entgegnete sie vielsagend.
    Statt einer Antwort zog er sie mit sich zum Ausgang des Parks, wo ein Curricle auf ihn wartete.
    Sarahs Unbehagen wuchs. Hatte Lady Wribbonhall sie etwa Ravensdenes Schutz anvertraut? Musste sie ihn den ganzen Weg zurück nach Wribbonhall Lacy ertragen?
    „Ich steige erst ein, wenn ich weiß …“ Der Rest ging in einem erschreckten Aufschrei unter, als Ravensdene die Päckchen in den

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