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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Wagen warf, sie hochhob und hineinsetzte.
    Sarah starrte ihn wütend an, was ihn nicht sonderlich zu beeindrucken schien. Ungerührt stieg er ein und nahm neben ihr Platz. Dem Knirps, der die Pferde gehalten hatte, warf er ein Geldstück zu.
    Der Anblick der beiden glänzenden Rappen ärgerte sie. Warum konnte er nicht graue oder braune Pferde haben? „Offenbar sind alle Ihre Pferde schwarz“, bemerkte sie vorwurfsvoll, „was vermutlich sehr praktisch ist, um nachts Ladies zu entführen. Wie dem auch sei, jetzt ist helllichter Tag, Mylord, und wenn Sie glauben, ich würde brav …“
    „Sie bringen nur sich selbst in Schwierigkeiten, wenn Sie um Hilfe schreien“, warnte er sie, während er den Curricle wendete und in scharfem Tempo die Straße hinunterfuhr. „Lady Wribbonhall erwartet Sie im ‚Lamb Inn‘. In fünf Minuten sind wir dort. Aber Sie haben recht, Miss Lynley, alle meine Pferde sind schwarz.“
    „Ich hatte auch nichts anderes erwartet“, entgegnete Sarah, als spräche sie von einem Kapitalverbrechen. „Und warum waren Sie gerade jetzt im Park, Mylord?“
    „Lord Devenham und ich trafen Lady Wribbonhall und ihre Tochter, im Hof des ‚Lamb Inn‘. Da Sie nicht zum Gasthof zurückgekehrt waren, bot ich den Damen an, Sie zu suchen. Devenham blieb dort.“
    „Natürlich“, murmelte Sarah.
    „Und nun verraten Sie mir endlich, wovor Sie weggelaufen sind, Miss Lynley. Und kommen Sie mir ja nicht wieder damit, Ihnen wäre Lady Wribbonhall eingefallen.“
    „Aber so war es!“, rief sie indigniert aus. Sie konnte ihm weder den Anlass für ihre Träumerei noch die Gründe für ihre Flucht erklären. Wie sollte er auch verstehen, dass sie von etwas, das sie nicht sehen, sondern nur fühlen konnte, erschreckt worden war. „Ich sagte Ihnen doch, ich habe nachgedacht“, behauptete sie schließlich trotzig.
    Da Ravensdene sich auf den dichten Verkehr konzentrieren musste, antwortete er nicht sofort.
    Sarah nutzte die Gelegenheit, um das Gespräch in weniger verfängliche Bahnen zu lenken. „Sie machen das sehr geschickt, Mylord“, lobte sie ihn scheinbar bewundernd.
    Die erhoffte Wirkung blieb leider aus. „Vielen Dank, Miss Lynley“, erwiderte er mit seiner gefährlich einschmeichelnden Stimme, die sie jedes Mal erbeben ließ. „Erzählen Sie, woran Sie gedacht haben.“
    Sarah zögerte. „Ich … meine Schwester“, platzte sie heraus.
    Er sah sie scharf an. „Ihre Schwester? Sie haben eine Schwester?“
    „Nicht mehr“, wisperte sie.
    Sie war dankbar, dass er nichts sagte. Sympathiebekundungen oder gar Fragen hätte sie jetzt nicht ertragen.
    Kurze Zeit später bogen sie in den Hof des Gasthauses ein.
    Sarah atmete auf und entspannte sich.
    Leider war ihre Erleichterung etwas verfrüht. Ein Stallknecht eilte herbei, um die Pferde zu übernehmen. Ravensdene sprang ab, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein. Bestürzt stellte Sarah fest, dass er ihr nicht die Hand reichen, sondern sie herunterheben wollte. Als sie in seine Augen schaute, musste sie an den Zusammenstoß denken, an seine starken Arme und die Wärme seines Körpers.
    Sarah war wie gelähmt. Er umfasste ihre Taille und hob sie herunter. Sobald sie festen Boden unter den Füßen hatte, ließ er sie los.
    Hilflos blickte sie ihn an und hielt sich instinktiv an ihm fest.
    „Sehen Sie, wie einfach es ist, sich mir anzuvertrauen, Miss Lynley?“, flüsterte er.
    Seine Worte rissen Sarah aus ihrer Erstarrung. Empört wich sie vor ihm zurück und floh ins Gasthaus.
    Lady Wribbonhall wartete in einem Privatsalon auf sie. Statt auf Sarahs konfuse Entschuldigung zu achten, begutachtete sie vielmehr befriedigt ihre Einkäufe. Kurz darauf gesellten sich Julia und Lord Devenham zu ihnen – gefolgt von Ravensdene.
    „Da bist du ja, Sarah“, begrüßte Julia sie strahlend. „Mama sagte, du hättest mit einer Dame das Geschäft verlassen. Wir nahmen an, es sei eine Bekannte von dir. War das nicht ein furchtbares Gedränge?“
    „Es wundert mich nicht, dass du weggelaufen bist, Sarah“, fügte Lady Wribbonhall nachsichtig hinzu. „Ich weiß, wie sehr du Menschenmengen hasst. Allerdings war es sehr ungehörig, einfach wegzugehen. Gott sei Dank ist nichts passiert, und Lord Ravensdene hat dich heil zurückgebracht.“
    „Es tut mir wirklich sehr leid, Madam, aber Mrs Beresford fühlte sich nicht wohl und …“ Sarah verstummte.
    Was war eigentlich los? Wo war die empörte Anstandsdame? Lady Wribbonhall lächelte glücklich und

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