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Historical Lords & Ladies Band 38

Historical Lords & Ladies Band 38

Titel: Historical Lords & Ladies Band 38 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Byrne , Paula Marshall
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Verhalten gezeigt hatte?
    Als der Landauer aus dem Hof rollte, warf Nick einen Blick auf das lächelnde Gesicht seines Freundes. „Darf man dir gratulieren, Dev?“
    Devenham wandte sich um und grinste. „Noch nicht, ich sondiere gerade das Terrain.“
    „Aha. Deshalb begleitetest du Miss Wribbonhall auf die Gespensterjagd. Der Hut gehörte wohl auch dazu.“
    „Der Hut?“ Devenham lachte. „Ach, du meinst, weil ich Miss Wribbonhall zur Putzmacherin begleitet habe? Ich verrate dir was, Nick: Der Laden war ein Albtraum. Eine Gespensterjagd ist nichts dagegen. Noch nie habe ich so viele streitbare Frauen gesehen. Außerdem ist mir eines aufgefallen: Je kleiner die Hüte, desto teurer sind die verdammten Dinger.“
    „Eines der Risiken der Männer – Frauen können ganz schön kostspielig sein“, warnte Nick zynisch.
    „Das kommt auf die Frau an“, lautete Devenhams weise Antwort. „Da wir gerade dabei sind, alter Junge. Du bist auch nicht sonderlich diskret. Willst du die Ladies von deiner Fährte abbringen, indem du Interesse für Miss Lynley heuchelst?“
    „Keine schlechte Idee. Aber das wäre ihr gegenüber nicht fair.“
    „Vielleicht würde es ihr nichts ausmachen. Immerhin ist sie die einzige – Miss Wribbonhall ausgenommen – die nicht hinter dir her ist.“
    „Wohl wahr.“ Nick blickte nachdenklich auf die leere Straße. „Allmählich begreife ich auch, warum“, fügte er mehr für sich als für Devenham hinzu.
    „Ärgert dich etwa ihr Desinteresse?“
    „Ich sollte dir den Mund stopfen, mein Freund.“
    Trotz der unverhohlenen Drohung machte Devenham einen freudig überraschten Eindruck. „Tut mir leid, alter Knabe“, entschuldigte er sich schnell. „Allerdings stellt man sich zwangsläufig die Frage, warum Miss Lynley immun zu sein scheint, denn immerhin warst du zwölf Jahre nicht in England und bist eine gute Partie.“
    „Gütiger Himmel.“ Nick packte den Viscount am Arm und lotste ihn die Straße hinunter. „Du hast mit meiner Mutter gesprochen.“
    „Stimmt“, räumte Devenham ungerührt ein. „Da ist der Titel, du bist reich, hast auf dem Festland gekämpft …“
    „Was soll das heißen?“
    „Du wirkst dadurch begehrenswert – oder gefährlich –, ganz wie du willst. Übrigens wäre es keine schlechte Idee, Miss Lynley zu heiraten. Du könntest dann in Ruhe deiner Arbeit nachgehen.“
    „Liebend gern“, sagte Nick bedeutungsvoll.
    Devenham schaute plötzlich schuldbewusst drein. „Ja, ich weiß. Und jetzt mute ich dir auch noch das Picknick zu. Aber ich wollte Miss Wribbonhall nicht enttäuschen, Nick. Sie war so begeistert … Nun ja, du weißt, wie das ist.“
    „Nur zu gut“, murmelte Nick.
    Die Erinnerung an früher ließ seine Augen einen Moment lang kalt aufblitzen. Er war jung gewesen, unwissend und blind. Doch das war Vergangenheit. Jetzt wusste er, was er wollte, wusste es seit der Sekunde, als er von Sarahs Verschwinden gehört hatte.
    Er dachte an das Wechselbad der Gefühle, das er durchlebt hatte: Der absurde Gedanke, sie könnte ohne ihn verschwinden, die kalte Furcht, sie allein in einer Stadt voller Soldaten zu wissen, vor allem aber die Vorstellung, etwas Einzigartiges zu verlieren, falls sie nicht die Seine wurde.
    Er musste Sarah unbedingt klarmachen, dass ihre Sorglosigkeit sie in Gefahr bringen konnte. Er wusste inzwischen genug über sie, um sich ein genaues Bild machen zu können. Sie war, sobald sie ihre Angst vergessen hatte, eine einfühlsame, vernünftige junge Frau, so, wie Reverend Butterlow sie beschrieben hatte.
    Wenn er schon aus Vernunftgründen heiraten musste, war sie genau die Richtige.
    „Nick?“
    Devenhams Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. „Keine Sorge. Falls keine neuen Befehle für mich eintreffen, können wir meinetwegen an dem Picknick teilnehmen.“
    „Du erwartest eine Nachricht aus London?“
    „Oder hier aus der Gegend.“ Er lächelte über das verblüffte Gesicht des Viscount. „Ich arbeite nicht allein. Sicher, Figgins hilft mir, aber ich habe noch andere Kontakte hier an der Küste.“
    „Eine kleine Erleichterung, immerhin sind einige Meilen Strand zu observieren. „Er runzelte nachdenklich die Stirn. „Und wenn nichts geschieht? Bist du ganz sicher, dass es ein hohes Tier hier aus der Gegend ist?“
    „In solchen Fällen ist alles möglich. Da jedoch niemand aus der betreffenden Abteilung des Außenministeriums sich je hier aufgehalten hat, müssen die Informationen an jemanden

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