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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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die Soldaten verschwunden. Dann fiel ihm die Lösung ein. Vorsichtig löste er die Schnüre der Scheide seines Zweihänders vom Rücken und nahm sein Schwert - eigentlich eine viel zu große Waffe für diese engen Höhlen - aus der ledernen Scheide. Dann zog er seine Hose aus. Er tauchte unter und steckte sein Schwert neben Hellamis in den Sand. Dann ergriff er, geschützt durch den Stoff seiner Hose, Hellamis Schwert, tauchte wieder auf und schob es in die Scheide seines Zweihänders. Deutlich nahm er das warnende Kribbeln wahr, welches das Schwert aussandte. Er fragte sich, was das wohl für eine Magie war - und ob sie so stark sein mochte wie die der Jambala.
    Er befestigte die Scheide mit Hellamis Schwert auf seinem Rücken, zog anschließend seine Hose wieder an und holte sich seinen Zweihänder zurück.
    Alles war reibungslos abgelaufen und es waren auch keine weiteren Soldaten erschienen. Das Letzte, was er noch tun wollte, war, sich eine Öllampe zu beschaffen. Das sollte kein Problem darstellen, allerdings musste er sie löschen und dann durch den Unterwassergang in ihr Versteck bringen. Er wusste nicht, ob die Lampe das in einem Zustand überstand, sodass sie später noch brennen konnte - wenngleich sich Öl eigentlich nicht mit Wasser vermischte. Und es war auch fraglich, ob er irgendwo Steine finden konnte, die beim Aufeinanderschlagen einen ausreichenden Funken erzeugten, um die Lampe wieder zu entfachen. Hier unten war alles aus Granit und Kalkstein, aber er glaubte, mitunter auch Bachkiesel gesehen zu haben, die einmal, vor langer Zeit, irgendwie hierher gespült worden waren. Vielleicht waren ein paar Feuersteine darunter.
    Vorsichtig schwamm er zurück in Richtung ihres Versteckes. Bald wurde der Gang wieder flacher und er erhob sich aus dem Wasser. Es war nun nicht mehr weit, und zum ersten Mal ging ihm durch den Kopf, dass er selbst sich in der bei weitem gefährlicheren Lage befand. Hellami war vergleichsweise sicher. Leise und mit gespitzten Ohren watete er voran.
    Als er sich in der Mitte des Ganges befand, beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Er blieb stehen und sah sich um. Aber es war nichts auszumachen - kein Soldat und kein Geräusch. Irgendwie erschien es ihm seltsam, dass die Soldaten sich damit begnügten, auf den Stegen entlang zu laufen, um ihm und Hellami die Sicherheit des Wassers und des Nebels zu überlassen. Sie mussten eigentlich längst wissen, auf welche Weise sie sich durch die Grotten bewegten, und hätten entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen müssen. Misstrauisch beobachtete er seine Umgebung, und obwohl das beunruhigende Gefühl nicht weichen wollte, war alles um ihn herum völlig still. Zögernd setzte er sich wider in Bewegung.
    Er brachte den langen, flachen Gang hinter sich und erreichte den Felsendom. Hier sah er Soldaten, aber der Nebel und die dunklen Ecken boten ihm nach wie vor Möglichkeiten, sich zu verbergen. Er beobachtete mit leichter Verwunderung die Soldaten, die miteinander redeten und sich dann offenbar allesamt in einen Seitengang, der nach links führte, zurückzogen.
    Er schluckte und dachte wieder an Hellami. Hoffentlich war sie in Sicherheit. Er würde vor Verzweiflung sterben, sollte ihr irgendwas zustoßen.
    Jacko holte tief Luft und ließ sich hinabsinken. Sein Zweihänder, den er mit der linken Hand hielt, behinderte ihn beim Durchtauchen des tiefen Wassers im Felsendom, aber er schaffte es dennoch bis auf die andere Seite. Als er dort ankam, sah er, dass er auch hätte schwimmen können. Die Soldaten waren fort.
    Er schnaufte heftig, um wieder zu Luft zu kommen und wartete, bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er nicht unbehelligt wieder zurück in das Versteck gelangen würde. Das machte ihn zunehmend unruhiger.
    Vor ihm wurde der letzte Gang, den er durchqueren musste, wieder flacher und zögernd erhob er sich aus dem Wasser. Alles war still. Kein Geräusch mehr von den Soldaten, nicht einmal das entfernte Plätschern von Wasser, wenn jemand irgendwo hindurchwatete. Jacko schritt langsam voran.
    Bald darauf kam er an der Nische vorbei, in der er sich mit Hellami verborgen hatte und wo sie auf so herausfordernde Weise nach seinem besten Stück getastet hatte. Er lachte leise auf.
    Im nächsten Augenblick aber blieb ihm das Lächeln buchstäblich im Halse stecken. Er spürte deutlich, dass irgendwo, ganz in der Nähe, etwas auf ihn lauerte. Etwas sehr Böses. Er versuchte den Kloß in seiner Kehle

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