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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ohrenbetäubenden Schlag und sie wurden von einer heftigen Druckwelle aus der Flugbahn geschleudert; ein scharfer Regen von kleinen Steinchen prasselte auf sie hinab. Victor brüllte auf; er wünschte sich, irgendwie in den Kampf eingreifen zu können. Aber da war nichts - er konnte sich nur auf Faionas Rücken festklammern und zusehen, dass er die Sache heil überstand.
    Faiona quietschte auf, als sie die Druckwelle erwischte, blieb aber trotzdem einigermaßen auf Kurs. Instinktiv hielt sie sich an die Felswand des vor ihnen aufragenden Stützpfeilers, raste zuerst in flachem Winkel aufwärts, bis ihre Geschwindigkeit bedrohlich abnahm, und ließ sich dann plötzlich fallen. Immer wieder krachten Schüsse in die Felswand, aber sie blieben unversehrt.
    Faiona!, schrie Victor durch das Trivocum. Du musst wieder in einen Wald hinein!
    Faiona antwortete nicht. In einer wilden Folge von halsbrecherischen Flugmanövern versuchte sie, die Verfolger abzuschütteln. Victor erkannte, dass sie auf lange Sicht keine Chance hatten. Die Drakkenschiffe waren weitaus schneller.
    Plötzlich schoss Faiona steil von der Felswand weg, ließ sich wieder durchsacken und steuerte, während sie fiel, genau in die Richtung eines der Drakkenschiffe. Victor holte rasselnd Luft, als er sah, was sie vorhatte. Da kam auch schon eine Reihe der wabernden Bälle auf sie zugeschossen und Faiona kippte wieder mit unerhörter Schnelligkeit aus der Flugbahn - diesmal seitlich nach rechts oben. Victor wurde von den auftretenden Kräften in ihren Hornkamm gepresst, dass er nur so ächzte - aber Faiona entkam.
    Nun erst erkannte er, dass Faiona bereits wieder eine ihrer Magien gewirkt hatte, aber diesmal schoss der weiß glühende Nebel weit an dem Drakkenschiff vorbei. Faiona konnte nicht anders, als eine weit nach außen führende Kurve zu fliegen; hätte sie wieder in Richtung des Drakkenschiffes gesteuert, wäre sie ein leichtes Ziel geworden.
    Victor suchte nach dem dritten Drakkenschiff, denn Faiona hatte von dreien gesprochen; er selbst hatte bisher nur zwei zu Gesicht bekommen. Aber vielleicht hatte sie bereits eines außer Gefecht gesetzt, gleich zu Beginn des Kampfes, als sie ihre Magie ausgestoßen hatte. Abermals entgingen sie einem dieser giftgrünen, zischenden Blitze, und Victor sah, dass das zweite Drakkenschiff in ihre Richtung schwenkte. An eine Fortsetzung des Angriffs war nicht zu denken.
    Faiona!, rief Victor durchs Trivocum. Siehst du die Höhle da oben? Er deutete steil hinauf an den Stützpfeiler, wo er eine Öffnung entdeckt hatte - ein großes, etwa dreieckiges Loch, das sich zwischen dem gigantischen Hauptpfeiler und einer kaum kleineren, seitlich wegführenden Strebe öffnete. Victor wusste, dass solche Verstrebungen manchmal verästelt waren, er hatte schon öfter aus der Ferne Felspfeiler erblickt, die ein bizarres Labyrinth unter dem Felsenhimmel entfalteten - ein Ort, wo sich mit Vorliebe Sippen oder ganze Kolonien der Drachen ansiedelten.
    Faiona konnte seinen deutenden Arm natürlich nicht sehen, aber sie schien dennoch zu verstehen, was er meinte. Victor ächzte leise, als ihm klar wurde, wie weit diese Öffnung noch von ihnen entfernt war - mindestens zweieinhalb Höhenmeilen, wenn nicht mehr. Obwohl es dort vielleicht eine Möglichkeit gab, sich zu verstecken, war sie in dieser Situation unerreichbar fern.
    Halt dich fest, hieß es kurz darauf wieder. Victor dachte sich, dass es gleich ziemlich schlimm werden würde, wenn sie ihn sogar darauf hinwies. Und schon ging es los.
    Faiona ließ sich erneut fallen, hielt ihre Schwingen nur ganz wenig abgespreizt, sodass sie im Fallen eine flache Kurve beschrieb und wieder eine mörderische Geschwindigkeit aufnahm. Der Wind heulte über Victor hinweg. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass sie sich dem Fuß des Pfeilers näherten, möglicherweise in einem neuen Geschwindigkeitsrekord.
    Gib Acht!, kam es von Faiona - ihre Stimme klang zögerlich und angstvoll und Victor machte sich auf das Schlimmste gefasst. Im nächsten Augenblick dachte er, dass ihm das Rückgrat durchbrechen würde. Faiona hatte ihre Abwärtskurve in einen extremen Steigwinkel verwandelt, sodass sie fast senkrecht in die Höhe schössen. Sie hatte dabei ihre Schwingen völlig angelegt und Victor hörte abermals ihre Knochen krachen - vielleicht waren es auch seine eigenen.
    Als Nächstes stieg ihm der Magen in die Kehle, denn die rasende Aufwärtsbewegung verlor rapide an Kraft. Kurz bevor sie in der Luft

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