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Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor

Titel: Höhlenwelt-Saga 1 - Die Bruderschaft von Yoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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»Vielleicht ist es so etwas wie ein Siegel?«, fragte sie beunruhigt.
    »Ein Zeichen, mit dem sich die Mitglieder der Bruderschaft von Yoor verständigen.«
    »Möglich, aber nicht wahrscheinlich«, entgegnete Munuel. »Der Tote im Turm und auch Lakorta dürften es kaum zur Verständigung benutzt haben. Es scheint mir eher eine Art... Hinweis zu sein.«
    »Ein Hinweis? Worauf?«
    Munuel stieß ein Geräusch aus, an dem Leandra seine Anspannung erkennen konnte. Sie versteifte sich unwillkürlich. »Du meinst... nein, das kann nicht sein! Dieser Kerl ist seit zweitausend Jahren tot!«
    »Tja!«, sagte Munuel. »Kann man das wirklich wissen? Nach allem, was wir wissen, verfügt die Bruderschaft über ganz ungeheuerliche Mittel.«
    Er stand auf und ließ sie in ihrer Bestürzung zurück.
    »Ich habe mein geheimes Signal an Jockum über das Trivocum abgesandt«, erklärte er mit lauter Stimme, als er die Gefährten erreicht hatte, die sich um die Canimbra versammelt hatten. »Leandra und ich werden ihn in sieben Tagen in den Hügeln östlich von Hegmafor treffen. Ihn und ... nun, seine Streitmacht. Wir können von Glück sagen, dass wir die Drachen haben. Ohne sie könnten wir diesen Zeitplan niemals einhalten.«
    Die Frage hing in der Luft, was es mit dieser Streitmacht auf sich hatte.
    »Ihr dürft nicht vergessen«, sagte er, »dass die Verhältnisse in Savalgor schwierig sind. Die Gilde steht jetzt unter dem Verdacht, die Herrscherfamilie getötet zu haben. Ich weiß nicht, wie viele Männer Jockum noch zusammenbringen kann. Seine Streitmacht könnte unerfreulich klein sein.«
    Tharlas nickte. »Ich werde dich begleiten«, sagte er. »Hennor ebenfalls - wir haben es bereits besprochen. Ich denke, ihr könnt jeden Mann gebrauchen, um gegen die Bruderschaft von Yoor anzukämpfen.«
    Munuel verbeugte sich mit einem respektvollen Magiergruß vor ihm. »Ich danke dir, Tharlas. Und auch dir, Hennor. Ihr beide seid zweifellos eine wichtige Verstärkung für uns.«
    Munuel wandte sich Jacko zu, der in seiner gewohnt lockeren Haltung dastand. »Es gibt nicht nur Aufgaben für Magier«, sagte er zu dem großen Krieger. »Wir brauchen auch Männer mit Mut und Geschick - und gute Strategen. In dieser Hinsicht bist du uns allen weit überlegen. Wirst du uns auch begleiten?«
    Jacko schenkte Munuel sein großes Lächeln. »Wer könnte solchen Komplimenten widerstehen, Altmeister? Ja, ich denke, ich werde mitkommen - aber nur, wenn du versprichst, mich nachher wieder zusammenzuflicken.«
    Nun war es an Munuel zu lächeln. »Ich glaube, das wird nicht nötig sein.«
    Leandra fürchtete schon, Munuel würde Victor ganz vergessen. Aber das war weit gefehlt - er wandte sich mit einer ganz besonderen Geste an ihn. Er trat zu ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Auf dich möchte ich am allerwenigsten verzichten, Victor«, sagte er. »Du hast uns mit deinem Mut und deiner Klugheit schon so oft vor dem Schlimmsten bewahrt, dass ich versucht bin, dich...«, damit setzte er ein Lächeln auf, »... notfalls an den Haaren mitzuschleifen.«
    Leandra sah, dass Victor diese Worte unendlich wohl taten. Er richtete sich auf und nickte. »Ja, natürlich komme ich mit!«
    Munuel ruckte befriedigt und wandte sich wieder der Gruppe zu.
    »Gut. Ich bin zuversichtlich, dass uns die Drachen über den See und den Mogellwald hinweg nach Süden bringen werden. Wir könnten es sonst gar nicht schaffen. In diesem Fall gewinnen wir etwas Zeit, unser Weg nach Hegmafor wäre dann wohl in drei oder vier Tagen zu bewältigen. Es ist mir sehr recht, ein paar Tage vor Jockum dort zu sein. Wir können Hegmafor beobachten und uns einen Plan zurechtlegen.« Er machte eine nachdenkliche Pause. »Allerdings können wir die Beherrschung der Canimbra nicht erst dort erlernen. Ganz sicher würden unsere Feinde das bemerken. Deswegen ist hier ein guter Platz, Hunderte Meilen von Hegmafor entfernt.«
    Er blickte in die Runde. »Ich schlage vor, dass du, Tharlas, dich mit der Canimbra beschäftigst. Ich hatte zwar dem Altmeister Ötzli, einem alten Kampfgenossen von mir, diese Rolle zugedacht, aber ich fürchte, gerade das wäre schlechterdings unmöglich. Wir würden ihn erst bei Hegmafor treffen.«
    Tharlas nickte. »Gut, ich will es tun!«, sagte er.
    Der alte Tharuler Magier setzte sich mit würdiger Geste auf eine Stufe, platzierte die Trommel zwischen seinen Beinen und betrachtete mit fachmännischen Blicken die beiden Holzstöcke. Dann schloss er die Augen,

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