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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Klack ertönte. Dann schwang die
Tür auf.
Quendras trat staunend vor die Öffnung.
Es war ein großer, innen beleuchteter Schrank mit mehreren
breiten Fächern. Darin befanden sich ausgepolsterte Setzkästen
mit Schlitzen, in denen wohl sortiert eine große Menge WoloditAmulette steckten. Sie waren versetzt angeordnet, sodass man
sie gut überblicken und zählen konnte. Quendras schluckte. Auf
diese Weise bewahrte man wertvolle Dinge auf; seine Vorstellung, dass die Amulette auf einem großen Tisch auf einem Haufen
lägen und man sich in einem unbedachten Moment rasch eines
stehlen könnte, erwies sich als ausgesprochen naiv. Um eines
davon herzustellen, musste man wohl ein großes Frachtschiff bis
unters Dach mit Wolodit beladen und anschließend hierher schaffen – ganz abgesehen von der Arbeit, die es machte, all die Tausende Tonnen von Gestein abzubauen und sie zuletzt hierher in
die Verdichterhalle zu bringen, wo sie verarbeitet wurden. Jetzt,
da er darüber nachdachte, wurde ihm klar, dass ein einzelnes
Amulett um ein Vielfaches mehr wert war als die gesamte Arbeit,
die in einem durchschnittlichen akranischen Dorf während eines
ganzen Jahres geleistet wurde. Mit Gold waren diese Amulette
keinesfalls aufzuwiegen.
»Das ist ja ein schöner Schatz«, meinte er unbeholfen.
Die Drakken erwiderten nichts.
Quendras straffte sich. »In Kürze startet ein Transportschiff in
Richtung Soraka. Der Hohe Meister... ich meine, der uCuluu
wünscht, dass wir eine neues Kontingent an Amuletten mit nach
Soraka liefern.«
Quendras hielt unmerklich die Luft an, als er sah, dass die
Drakken wieder Blicke tauschten.
»Mit einem Transportschiff, Magister? Die Wolodit-Lieferungen
werden normalerweise von einem Schweren Kreuzer mit Eskorte
befördert.«
»Oh – wirklich? Das wusste ich nicht.« Quendras hätte sich ohrfeigen können. Dieses Unwissen disqualifizierte ihn geradezu,
eine solche Aktion zu befehligen. »Es gibt Piraten und Widerstandsgruppen in der GalFed, Magister«, erklärte der Liin-Offizier.
»Die Wolodit-Scheiben sind von unschätzbarem Wert und müssen
bestmöglich geschützt werden.«
Quendras fiel auf, dass die Drakken niemals von Amuletten
sprachen. Sie gebrauchten stets den Ausdruck >Scheiben<. Lag
es daran, dass sie die Magie als solche überhaupt nicht begriffen
und diesen Gegenständen gar keinen mystischen Wert beimaßen?
»Ja, ich verstehe«, räumte Quendras ein, dem eine neue Idee
kam. »Es dreht sich ja auch gar nicht um eine echte Lieferung. Ist
Ihnen... Altmeister Ötzli bekannt, meine Herren? Der sich Kardinal Lakorta nennt?«
Wieder sahen sich die beiden Liins an. »Ja, Magister. Lakorta
weilt unseres Wissens nach auf Schwanensee. Als Mitglied der
Hohen Galaktischen Kirche.«
Quendras setzte ein Lächeln auf. »Er ist ein alter Freund.
Auch einer des uCuluu. Lakorta hat mit dem letzten Schiff eine
Nachricht übermitteln lassen und fragt an, ob er nicht ein paar
Amulette extra haben kann. Für seinen eigenen Bedarf. Wir haben beschlossen, ihm diesen Wunsch zu erfüllen.«
Die beiden Drakken schwiegen eine Weile und musterten ihn
mit verwunderten Blicken. »Sind Sie sicher, Magister?«, fragte
dann der eine. »So etwas widerspricht all unseren Befehlen.«
»Aber ja. Es dreht sich ja nur um ein paar. Also, ich meine...
wenn es ein Problem ist, genügt wohl auch eines...«
Die Blicke der beiden Drakken-Offiziere wurden steinern. In
Quendras stieg das dringende Gefühl auf, dass er handeln musste. Seine Vorstellung hier war äußerst schwach, und es war allzu
offensichtlich, dass die beiden misstrauisch geworden waren. Unhörbar fluchte er in sich hinein.
»Wir sind für jedes einzelne, hier hergestellte Amulett verantwortlich, Magister Quendras«, erklärte der eine Offizier in abweisendem Tonfall. »Wir können so etwas nur nach Rückfrage und
offizieller Bestätigung unseres Sektorkommandanten tun.«
»Ihr... Sektorkommandant?«, fragte Quendras und schalt sich
für seine Unsicherheit. »Wer ist das?« »Jord’Chur«, antwortete
der Liin. »Ebenfalls im Rang eines uCetu. Ich werde sofort eine
Anfrage an ihn absetzen.«
Ebenfalls?, echote es in Quendras Kopf. »Moment, warten Sie
noch...«
Der Liin baute sich vor Quendras auf. In seinem Schutzanzug
sah er noch größer aus, als er ohnehin schon war, und nun wirkte
er sogar bedrohlich. »Sind Sie sicher, Magister Quendras, dass
der uCuluu diese Aktion befohlen hat?«, fragte er scharf.
Quendras schloss kurz die Augen. Es

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