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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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sind, und dass es keinen Grund
gibt, aus dem sie von den Hüllern getötet werden müssten. Hier
sind genug Hüllen, um die Menschen und die Ajhan für alle Zeiten
zu versorgen.« Die Swish glitt antriebslos an einem meilengroßen
Gebilde vorüber, das wie kandierter Zucker aussah: ein gewaltiger Leviathan von einer dicken Kruste aus kosmischem Eis überzogen, sicher mehrere hundert Meter dick. »Es ist einfach nur die
Mischung der Farben«, sagte Roscoe leise und deutete hinaus.
»Das blaue Eis, das von dem hellen Orange des Halon beleuchtet
wird. Blau und Orange wird zu Grün.«
»Sicher stürzen immer wieder Hüllen auf den Halon hinab«,
meinte Mai:Tau’Jui, die fasziniert den riesigen Körper dicht vor
der Swish betrachtete. »Aber bei der Masse an Leviathanen, die
hier treiben.«, sie schüttelte den Kopf. »Das sind die Toten der
letzten paar hunderttausend Jahre… Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie viele das sein mögen. Dutzende von Millionen… vielleicht hunderte… unvorstellbar.«
»Manche sind vielleicht schon zu lange hier«, meinte Roscoe.
»Auch wenn die Festigkeit der Skelette außergewöhnlich ist, kann
es sein, dass ein Großteil davon für Raumschiffshüllen nicht mehr
taugt.«
»Was macht das schon? Gegen die vierhundert pro Jahr, die von
den Hüllern getötet und zu Schiffshüllen verarbeitet werden, ist
das hier ein unermesslicher Reichtum.« Lange Zeit schwiegen sie,
während die Swish an immer mehr riesigen, von dicken Eispanzern überkrusteten Leviathanen vorüberglitt. Dazwischen schwebten kleinere Eisgebilde, lose Wolken von ins Riesenhafte angewachsenen Eiskristallen, Felsen oder kleinere Gesteinstrümmer.
Die Kompensatoren des Schiffs heulten leise; sie waren damit
beschäftigt, die Anziehungskräfte des Halon auszugleichen. Die
Leviathane indes waren nur zu sehen, wenn sie unmittelbar zwischen der Swish und dem leuchtenden Halon standen. Dann
reichte das Licht aus dem Hintergrund aus, dass sich ihre Konturen in den gewaltigen Eisgebilden abzeichneten. Auf diese Weise
war es durchaus erklärlich, dass sie für lange Zeit unentdeckt
geblieben waren.
»Trotzdem«, meinte Roscoe, der eine zweifelnde Miene aufgesetzt hatte. »Auch wenn das hier ein unwirtlicher Teil der Ringe
ist… Ich kann es mir nur schwer erklären, dass die Hüller dies
innerhalb von Tausenden von Jahren nicht entdeckt haben –
selbst wenn sie es vielleicht nicht entdecken wollten… Sie müssen
buchstäblich blind gewesen sein.«
»Waren sie nicht«, flüsterte Mai:Tau’Jui und deutete auf das Instrumentenpult, wo ein quadratisches gelbes Licht rhythmisch zu
blinken begonnen hatte.
»Was ist das?«, fragte Leandra betroffen.
»Ein eingehender Ruf«, antwortete Roscoe. »Wir sind nicht allein hier draußen.«
Mai:Tau’Jui trat zum Pult und drückte eine Taste. »Hier ist die
Swish, Kennung TF-311. Wer ruft da?«
»Wird Zeit, dass Sie sich melden, Schätzchen«, plärrte eine
Stimme aus dem Lautsprecher. »Hier ist die Huntress. Was haben
Sie hier verloren?«
»Verloren?«, fragte Mai:Tau’Jui verwirrt.
»Was meinen Sie damit?«
»Na, was ich sagte. Was Sie hier verloren haben.
Hier hat sich niemand herumzutreiben.«
Ärger zog in Mai:Tau’Juis Gesicht auf.
»Herumtreiben? Wir treiben uns nicht herum. Die Swish ist ein
Forschungsschiff der wissenschaftlichen Station von Gladius. Wir
haben das Recht, uns überall in den Halonringen aufzuhalten!«
»Das sehe ich an Ihrer Kennung, Schätzchen. Sonst hätten wir
Sie längst in die Ewigkeit gepustet.
Ihr hübsches Recht gilt aber nicht für hier. Das ist Sperrgebiet.
Für alle, verstehen Sie? Nicht einmal wir sind hier.«
»Was?«, rief Mai:Tau’Jui aufgebracht. »Ein Sperrgebiet? So etwas gibt es in den Ringen überhaupt nicht!«
»Nicht offiziell. Aber inoffiziell schon. Ich fürchte, ich muss Sie
auffordern beizudrehen. Wir sind gleich bei Ihnen und kommen
an Bord. Betrachten Sie Ihre Nussschale als beschlagnahmt und
sich selbst als festgenommen. Tut mir Leid, Süße.«
»Waas?«, kreischte Mai:Tau’Jui.
»Versuchen Sie lieber nicht zu fliehen. Wir würden Sie auf jeden
Fall abschießen, verstanden?« Zitternd stand Mai:Tau’Jui da. Roscoe nahm sie in die Arme und versuchte sie zu beruhigen. Leandra trat vor den Pilotensitz und blickte durch das Panoramafenster.
»Da sind sie«, sagte sie und deutete hinaus.
Roscoe ließ Mai:Tau’Jui los und beugte sich ebenfalls nach vorn.
Beruhigt stellte er fest, dass sich Leandra gut im Griff

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