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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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waren neue Laute zu hören. Während noch immer Staub
und kleinere Brocken von der Decke rieselten, hatten die Angriffe
der Riesenbestie auf den Drachenturm anscheinend aufgehört.
Aber den Geräuschen nach zu urteilen war draußen, vor dem
Turm, ein gewaltiger Kampf im Gange. Infernalisches Gebrüll
drang herein und hallte zwischen den Wänden wider, dazwischen
das typische Knistern und Knattern der Entladungen magischer
Blitze. Es konnte nicht anders sein, als dass sich zumindest Yacaa
und Shaani auf den Angreifer gestürzt hatten. Hier ging es um ihr
Heim und ihre Freunde... ob sie allerdings eine Chance gegen
diese riesige Bestie hatten, wusste Ullrik nicht.
Azrani hatte die gleichen Schlüsse gezogen. »Nerolaan und Tirao...«, fragte sie voller Angst. »Glaubst du, sie kämpfen auch
gegen den Malachista?«
Ullrik wurde klar, dass er genug Anlass hatte, sich ebenfalls in
den Kampf zu stürzen. Zu fünft hatten sie vielleicht eine Chance.
Rasch kämpfte er sich aus dem Schutt frei und zog Azrani mit
sich hoch. Sie war über und über mit weißem Staub bedeckt, ein
wundersamer Anblick... doch jetzt war keine Zeit, sie ausgiebig
zu betrachten. Er zog sie mit sich über all die Trümmer und den
Schutt; es war schwierig, hier zu laufen, sie waren beide barfuss.
»Du musst hier heraus«, sagte er, »wer weiß, ob hier nicht alles
bald einstürzt!«
»Ich muss hier raus?«, fragte sie besorgt. »Und du? Was hast
du vor?«
Ullrik antwortete nicht, er versuchte nur eilig einen Weg durch
das große Portal nach draußen zu finden.
Gewaltiger Kampfeslärm und Drachenschreie wiesen ihm den
Weg. »Vielleicht kannst du Laura finden«, rief er durch den Lärm,
während sie den vorderen Teil des großen Portalganges durcheilten. »Und Jamal und Burly. Aber bleib aus dem Turm heraus,
hörst du!
Jedenfalls aus Teilen, die einstürzen könnten!«
»Und du?«, rief sie zurück. »Du hast immer noch nicht gesagt,
was du vorhast!«
Sie sorgte sich um ihn, wie er sich die ganzen Wochen um sie
gesorgt hatte – und es tat gut, das zu wissen. Doch mehr Zeit
zum Nachdenken fand er nicht. Im nächsten Moment erreichten
sie das Freie, und was sich in der Luft über Xahoor abspielte, forderte seine ganze Aufmerksamkeit. Er küsste sie rasch auf die
Wange, ohne den Blick von dem Luftkampf abzuwenden, und
schob sie dann nach links davon. »Versteck dich! Schnell!«, rief
er und rannte los, nach Nordwesten, zum Rand des Felsens.
Über Ullrik tobten fünf Drachen wie wahnsinnig durch die Luft,
knisternde und zischende magische Entladungen erhellten die
Nacht auf gespenstische Weise. Der Malachista schnappte mit
seinem riesigen, zähnestarrenden Maul nach seinen Gegnern;
immer wieder hallte das Geräusch seiner aufeinander krachenden
Kiefer über Xahoor hinweg. Seine Widersacher versuchten währenddessen, ihn mit Magien zu verletzen und zu verjagen. Der
Malachista leuchtete in jenem blauvioletten, teilweise auch weißlichen Licht von innen heraus, doch offenbar verfügte die Riesenbestie über keine Magien wie die Felsdrachen und die Abon’Shan.
Das ließ den Kampf am Himmel nicht ganz so ungleich erscheinen. Dennoch – die Magien der kleineren Drachen wirkten nicht
gerade aussichtsreich. Die beiden Abon’Shan waren neben dem
Malachista wie Tauben neben einem Adler. Nerolaan und Tirao
hingegen waren kaum mehr als Spatzen in diesem Gefecht.
Zum Glück war der Malachista schwerfällig. Die vier schafften es
ein ums andere Mal, ihm auszuweichen. Hätten sie nur vor ihm
fliehen müssen, wären ihre Aussichten auf Erfolg besser gewesen.
Aber die Versuche, ihn von hier vertreiben zu wollen, wirkten völlig aussichtslos. Als Ullriks Blick im Licht der magischen Entladungen auf den Drachenturm fiel, entfuhr ihm ein entsetztes Stöhnen.
Er war schwer beschädigt worden, das gesamte obere Viertel
war einfach fort. Große Teile der unteren Seitengebäude waren
schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die ganze Westseite war zerschmettert, dort war der Malachista bei seinem ersten, brutalen
Angriff mit voller Wucht eingeschlagen. Wenn es den vier kleineren Drachen nicht gelang, ihn zu verjagen, würde er zweifellos
den Rest des Turmes auch noch zerstören. Und das wäre ein
furchtbarer Verlust – der Drachenturm der Abon’Shan war sicher
eines der schönsten Bauwerke von ganz Jonissar.
Von der Sorge um den Turm aber waren die vier dort oben sicher weit entfernt. Sie fochten einen Kampf auf Leben und Tod,
und an der Heftigkeit

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