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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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sich auf
die Frauen zu konzentrieren.
    Eine kleine Gruppe von Männern hatte er abgezweigt und sie
zum Schutz der Frauen zurückgelassen – unter schärfstem Protest der anderen, die in den Kampf ziehen mussten. Ullrik hatte
jedem Mitglied der Schutztruppe die deftigste Tracht Prügel seines Lebens versprochen, wenn er sich an einer der Frauen vergriff, ehe hier der letzte Drache ausgerottet oder verjagt war.
Dann waren er und die anderen weitergezogen. Sie hatten sich
von den Frauen den Weg weisen lassen – mitten in den gefährlichsten Bereich von Okaryn.
Und nun steckten sie hier fest.
Es war der Ort, an dem die Falle gegen sie hatte zuschnappen
    sollen. Zwar war es ihnen sogar gelungen, einen wirkungsvollen
Überraschungsangriff gegen ihren Feind zu führen. Aber gewonnen hatten sie nicht – noch lange nicht. Über vierzig Phryxe und
zwei Abon’Dhal, einer davon Meados, hatten sie hier erwartet –
allerdings nicht von hinten. Ullrik und seine Kämpfer hatten sich
an sie herangeschlichen; er hatte sich noch einmal mit aller Macht
konzentriert und eine gewaltige Druckwelle auf die wartenden
Feinde losgelassen. Sie war derart mächtig gewesen, dass sie die
beiden riesigen Drachen nach vorn gegen die andere Höhlenwand
geschleudert hatte. Meados selbst war mitten in dem eisernen
Gitter gelandet, das aus irgendeinem Grund noch geschlossen
gewesen war, und hatte es dabei deutlich verbogen. Da es jedoch
von außen an der Wand verankert war, blieb es weiterhin beweglich – wie sie nun mitverfolgen konnten. Rasselnd hob es sich
Stück für Stück, und Ullrik fluchte, weil er die Phryxe, die es bewegten, nicht sehen konnte. Sie mussten irgendwo in einem verborgenen Winkel schwere Winden betätigen. Er war alles andere
als versessen auf diesen Kampf, doch die Aussicht auf einen frühen und schnellen Sieg war verlockend. Ihr Rückzug war nicht
gedeckt, und es konnte ihnen jederzeit ein Kreuz- oder Sonnendrache in den Rücken fallen. Je eher sie hier zu einem Erfolg kamen, desto eher konnte der Verlauf der Schlacht zu ihren Gunsten kippen. »Die Phryxe werden uns angreifen, sobald das Gitter
oben ist!«, prophezeite Burly. »Dann können die beiden
Abon’Dhal aus ihrer Höhle rauskommen und im Eifer des Gefechts
durch die Öffnung hinaus in die Nacht fliehen.« Ullrik nickte ernst.
»Ja, so ungefähr stelle ich mir das auch vor. Wir müssen ihnen
zuvorkommen. Aber wie? Wenn wir jetzt blind losrennen, machen
uns die Phryxe dort unten in der Halle nieder!« Burly warf einen
nachdenklichen Blick hinab. Ein Dutzend der grausigen Wächterwesen lag tot dort unten; nach einer Weile blieb von ihnen kaum
mehr übrig als graue Aschehaufen. Dazwischen lagen die Leichen
von einem halben Dutzend Männern, die es erwischt hatte – traurig, aber vergleichsweise erträglich. Am schlimmsten war der
Kampf an der Treppe gewesen, der Überfall der Phryxe hatte sie
über fünfzehn Mann gekostet.
»Ich muss nach Laura sehen!«, zischte Ullrik wütend. »Und
nach Azrani und Marina. Wir können nicht länger warten!«
    »Ich bin dabei!«, versicherte ihm Burly und fasste seine Waffe
fester. »Wie wollen wir’s machen…« Weiter kam er nicht mehr,
denn in diesem Augenblick rastete das Gittertor oben ein. Als wäre dies das Signal gewesen, sprangen plötzlich über zwei Dutzend
Phryxe Keulen und Spieße schwingend aus ihren Verstecken und
gingen auf sie los. Binnen kurzem entbrannte ein heftiges Gefecht, und als dann plötzlich von hinten zwei Felsdrachen in die
Halle geschossen kamen, überschlugen sich die Ereignisse. Burly
sprang aus seiner Deckung und schoss mit seinem schweren Gewehr aus Hüfte auf die heranstürmenden Monstren; das Disruptor-Gewehr war gegen die Phryxe eine durchaus wirkungsvolle
Waffe. Ullrik hätte ihm gern geholfen, aber er wusste, dass er
seine begrenzten Kräfte für etwas anderes benötigte.
    Tirao! Nerolaan!, rief er ins Trivocum hinaus. Vorsicht! Rechts in
einer Höhle sind Meados und noch ein Abon’Dhal! Die Warnung
kam keinen Moment zu früh. Die beiden reagierten sofort, während auch von den Abon’Dhal eine augenblickliche Antwort kam.
Ullrik sah einen der trägen, roten Blitze aufleuchten und in Richtung der Felsdrachen schießen, doch sie konnten beide ausweichen. Schon damals, über der Hochebene von Veldoor, hatte er
solche Blitze gesehen, als Meados gegen die fünf Felsdrachen
gekämpft hatte. Zum Glück hatte noch nie einer dieser Blitze getroffen, auch dieses Mal nicht.

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