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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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»Das ist gut,
so etwas braucht ihr. Ohne einen solchen Antrieb macht der ganze Haifant keinen Sinn. Aber diese Dinger kann man nicht einfach
so kaufen. Die Drakken haben das Monopol darauf. Wo habt ihr
ihn her?«
»Er stammt von dem Hopper, mit dem es mich von meiner Welt
ins All hinaus verschlagen hat.«
»Ein… Hopper?«
»Ja, das ist ein kleines Drakken-Kurierschiff. Wir haben es in
der Höhlenwelt aufgebracht, kurz nach dem Drakkenkrieg. Damit
bin ich ins All hinausgeraten und hab mich verirrt.« Sie lächelte
verlegen, als sie an ihre Naivität zurückdachte, die zu diesem
Unfall geführt hatte.
Mai:Tau’Jui nickte. »Ich erinnere mich. Die Geschichte hast du
ja erzählt. Ich wusste nur nicht, dass dieser Hopper noch existiert.«
»Tut er. Irgendwo dort draußen, im Asteroidenring. Aber den
finden wir auch noch, was, Darius?«
»Ja, da bin ich sicher«, erwiderte Roscoe. »Und dann bauen wir
den Vogel bei den Brats zusammen. Die müssen uns einfach helfen. Rowling und Alvarez schulden mir noch was.
Denen werden die Augen rausfallen, wenn wir mit einem Haifanten dort aufkreuzen.«
»Ein Haifant mit Kaltfusionsröhren und einem TT-Antrieb?«,
fragte Mai:Tau’Jui gut gelaunt. »Da möchte ich auch mal mitfliegen. Das klingt nach einem echten Schmuckstück.«
*
    Drei Stunden später standen sie vor ihm. Leandra wusste nicht
recht, ob sie enttäuscht oder fasziniert sein sollte. Der Haifant sah
weit mehr nach einem Lebewesen aus, als es sie beim Anblick
eines Leviathans wie der Melly Monroe oder der Moose verspürt
hatte. Das machte sie traurig und zugleich befangen, denn der
Gedanke, sich in ihm zu bewegen, hatte etwas Grausiges, Widersinniges. Dieses Wesen hatte einmal gelebt, und nach allem, was
sie wusste, blieb ein letzter Funke dieses Lebens noch für Jahrtausende in der Hülle erhalten. Die Leviathanhülle der Melly Monroe war laut Griswolds Aussage viereinhalbtausend Jahre alt, und
noch immer schwitzte ihr Skelett Zellplasma aus, das überall im
Innern des Schiffs an den Wänden herabfloss und durch winzige
Rinnen ablief. Sie hatte nie gefragt, wohin.
    Der Haifant, der an einem riesigen Metallgerüst in einer großen
Halle hing, hatte die Form einer Krabbe, wie Leandra sie vom
Strand des Meeres ihrer Heimatwelt her kannte; kleine, flache
Kreaturen, die auf ihren flinken Beinen seitlich über den Sand
liefen und mit ihren übergroßen Scheren klackten. Nur dass der
Haifant keine Beine besaß und auch keine Scheren. Doch sein
Körper war flach und leicht nach oben gewölbt, und auch die Unterseite folgte dieser Form, während die Vorderseite abgeschrägt
war und das Ende in einem kurzen stummelförmigen Schwanz
auslief.
    Das Gerüst mit seinen zahllosen Metallstreben stand in einer
weiten Halle des Sektors B der Gladius-Forschungsstation. Leandra schätzte die Länge des Haifanten auf etwa 70 Meter. In der
Höhe mochte er an der dicksten Stelle zehn oder zwölf Meter
messen. Sein Körper bestand aus einem grau-weißen Material,
das sich schlecht mit irgendetwas vergleichen ließ, das Leandra je
gesehen hatte. Die Rippensegmente ließen sich erahnen, allerdings besaß der Haifant erst drei davon. Sie teilten seinen Körper
der Breite nach in drei schwach erkennbare Bereiche. Den vorderen hätte man als seinen Kopf bezeichnen können, obgleich er ein
Bestandteil des Gesamtkörpers war. Der mittlere Teil war am
größten, er umfasste den Rücken und den Bauch – wenn man
derlei Begriffe verwenden wollte –, während das hintere Stück mit
dem Stummelschwanz das dritte Segment darstellte. Die grauweiße Oberfläche war mit Runzeln und kleinen, manchmal spitz
zulaufenden Erhebungen und Graten bedeckt, wie eine Art
Schutzmantel, der dazu diente, sich andere vom Leib zu halten.
    Auf gewisse Weise war die Form des Haifanten elegant; sie erweckte den Anschein, als wäre das Wesen schnell und geschickt,
aber es gab auch etwas an ihm, das angriffslustig wirkte. Leandra
konnte es sich nicht erklären, da die Leviathane ihres Wissens
nach völlig friedlich lebten. Aber vielleicht entsprang dieser Eindruck auch nur ihrer eigenen Wahrnehmung. Zugleich sah der
Haifant ganz so aus, als kennte er nur die Bewegungsrichtung
nach vorn, niemals zurück. Auf gewisse Weise war das natürlich
Vertrauen erweckend – wenn man daran dachte, dass die Außenskelette dieser Wesen gesuchte Hüllen für die schnellsten Raumschiffe der Galaxis waren.
    »Wir haben im Lauf der Jahre eine Menge Tests mit ihm

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