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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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stellen. Allein
eine Nominierung zum Amt des Heiligen Vaters hätte ihm völlig
andere Wege eröffnet – dass er je dieses Amt bekleiden würde,
hatte er nicht einmal zu hoffen gewagt. Doch dann war es geschehen – mit spielerischer Leichtigkeit sogar. Bald darauf jedoch
war ihm klar geworden, dass sich sein Leben von Grund auf ändern würde. Über sich selbst hatte er gelernt, dass er durchaus
ein Kämpfer war – wenn auch nicht von der Art, wie sie in einem
Kampfgeschwader der Heiligen Ordensritter gebraucht wurden.
    Nun aber, nach diesen sieben Jahren, hatte er das überraschende Gefühl, als befände er sich abermals auf einem besseren Weg.
Seine Biker-Montur, schwarz und gelb und eng anliegend, schien
ihm die richtige Aura zu haben; sie strahlte Freiheit, Rebellentum
und Verwegenheit aus. Gepaart mit der festen Absicht, Licht hinter das Geheimnis des Pusmoh zu bringen und zusammen mit
Leandra einige Dinge aufzudecken, die dringend aufgedeckt werden mussten, fühlte er sich plötzlich in genau der Rolle eines
Kämpfers, die er immer hatte ausfüllen wollen. Ja, er hätte ein
Rebell statt ein Papst sein sollen, ein Rebell für die gute Sache,
ein fairer Kämpfer, der den Unterdrückten zur Seite stand und
dem korrupten Klüngel das Leben schwer machte.
    Der Fahrtwind pfiff ihm über den Helm; Jox, der hinter ihm saß,
ruckte unruhig hin und her, denn es juckte ihn in allen Poren,
endlich wieder den Fahrersitz einzunehmen. Nur widerstrebend
hatte er ihn Ain:Ain’Qua für ein paar Meilen überlassen, doch inzwischen waren schon ein paar hundert Meilen daraus geworden.
    Ain:Ain’Qua war entschlossen, den Augenblick des Wechsels so
weit wie möglich hinauszuschieben. Er war noch nie auf einem
Hoverbike wie diesem gefahren, und es versetzte ihn beinahe in
einen Rausch. Die Maschine machte knapp 500 Meilen in der
Stunde, wenn man sie in optimaler Höhe von etwa 25 Metern
über ebenem Grund laufen ließ. Hinter der lang gestreckten
Frontverkleidung war man vor dem Wind sicher, und wenn man
sich ordnungsgemäß an die Höhe und die Überlandrouten hielt,
lief man auch bei dieser Geschwindigkeit keine Gefahr, in einen
Unfall verwickelt zu werden. Verließ man die ausgewiesenen
Fernverkehrswege, tat man jedoch gut daran, bis fast auf Bodenniveau hinabzugehen, die Geschwindigkeit zu drosseln und sich
an ganz normale Straßen und Wege zu halten.
    »Die Abfahrt ins Östliche Hochland kommt gleich«, ertönte Jox’
Stimme über den Helmfunk. »Wenn du nach Manaluu willst,
musst du da raus, Papst.« Ain:Ain’Qua lachte auf. »Eine Abfahrt
weiter kämen wir auf eine weitere Fernroute, die direkt bis Manaluu führt! Jedenfalls sagt das dein Computer hier. Du willst ja bloß
wieder an den Lenker!« Jox brummte. »Du hast’s erraten, heiliger
Mann.«
    Ain:Ain’Qua duckte sich tief hinter die Verkleidung und ließ den
Wind über sich hinwegheulen, während er die Geschwindigkeitsanzeige beobachtete. Sie zitterte bei 497 Meilen in der Stunde
und wollte die 500 einfach nicht überspringen. Die Maschine raste
in leichter Schräglage über eine endlose, mit saftigem Grün bewachsene Grassteppe hinweg und über vereinzelten Sanddünen
dem Sonnenaufgang entgegen. Ain:Ain’Qua hätte am liebsten
laut gejauchzt. »Hab Mitleid mit einem, der jahrelang in einem
staubigen Dom eingesperrt war!«, rief er.
»Und nenn mich nicht immer mit solchen Namen. Ich bin kein
    Papst oder Heiliger Vater mehr, Jox.«
»Ha! Das macht mir aber echt Spaß, Mann, dich so zu nennen.
Außerdem ist es die beste Tarnung für dich!«
Die Abfahrt ins Östliche Hochland, durch eine lange Reihe von in
der Luft schwebenden Holo-Signs markiert, schoss an ihnen vorbei. Die Anzeige tendierte momentan zu 498 Meilen. »Die beste
Tarnung? Wie meinst du das?«
»Na, dein Gesicht, Mann. Das ist auf Schwanensee bekannter
als irgendwas sonst. Sagte ich ja schon. Was war da besser, als
dich überall Papst zu nennen?«
Ain:Ain’Qua verstand. »Du meinst, weil ich dem Papst so ähn
lich sehe?«
»Genau. Bevor jemandem das auffällt und er sich Gedanken
machen kann, hat er schon die Erklärung dafür. Du siehst ihm
einfach unglaublich ähnlich. Deswegen nennt dich jeder Papst.«
Er lachte. »Keine schlechte Idee, Jox. Ich glaube, ich muss dich
in mein tägliches Gebet mit aufnehmen!«
Jox stöhnte. »Schönen Dank, Pontifax. Ich bin nicht gläubig.«
»Pontifex, Jox. Und mach dir nichts draus. Was riskierst du
schon, wenn ich für dich bete?«
Darauf

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