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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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ankommen konnte, ein mächtiges Aurikel im Trivocum
geöffnet hatte, durch das weißlich glühende Finger stygischer
Energien ins Diesseits herüberleckten. Die Situation war hochbrisant, er musste Marko umgehend loslassen, um sie zu entschärfen, aber der würde sich augenblicklich auf ihn stürzen und ihn zu
erwürgen versuchen. Marko außer Gefecht zu setzen war keine
Alternative, das würde seinen Hass gegen ihn, Quendras, nur
noch weiter schüren. Genau dem wollte er eigentlich entgegenwirken. Einem plötzlichen Impuls folgend, ließ er Marko einfach
los und ballte die Fäuste, um sich ins Unvermeidliche zu fügen.
Knurrend wie ein wütender Hund schoss Marko auf ihn zu. In
der Sekunde, da ihn Markos Faust mit Wucht in den Magen traf,
dachte er, dass er es verdient habe. Ächzend klappte er zusammen und fand sich gleich darauf am Boden wieder, wo ein wutschäumender Marko auf ihm hockte und ihn mit den Fäusten bearbeitete. Zum Glück dauerte es nur kurz, dann kam ihm Jacko
zu Hilfe, der noch stärker war als Marko und außerdem den Vorteil hatte, dass er bei Kräften war. Marko war vor weniger als drei
Wochen nur knapp dem Tod entronnen. Als Jacko ihn wegzog,
hatte der große Mann trotzdem Mühe, ihn zu halten. Matz eilte
Jacko zu Hilfe, während Yo zu Hochmeister Jockum geeilt war und
eilig mit ihm ein paar Worte wechselte.
Dann erschienen plötzlich Cathryn und Alina im kurzen, mädchenhaften Nachthemd in der Tür, ganz ungebührlich für eine
Herrscherin von Akrania. Sie stieß einen Schrei aus und rannte zu
Hilda und Marie.
Es war der Augenblick, in dem sich alles im Raum plötzlich wandelte.
Quendras stieß ein erleichtertes Ächzen aus, ignorierte seine
schmerzende Magengrube und seine stechende Schläfe, gegen
die er einen Schlag hatte einstecken müssen, und sah glücklich
zu Alina auf, die mit Tränen in den Augen ihren Sohn im Arm
wiegte. Ihre Anwesenheit allein genügte, um die Stimmung in
einem Raum zu verändern.
Selbst Marko war plötzlich ruhig geworden. Jacko und Matz hielten ihn zwar immer noch fest, aber er blickte unsicher zu Alina
und den anderen, unerwarteten Ankömmlingen. Victor ließ Hellami los, die inzwischen verstanden zu haben schien, dass die neue
Situation wenigstens eine Erklärung erforderte, ehe man dazu
überging, dem vermeintlichen Verräter den Hals umzudrehen. Er
trat zu Alina, und sie fielen sich in die Arme; der kleine Marie, der
in diesem Augenblick protestierend zu quäken begann, steckte
mittendrin.
Quendras richtete sich auf und nahm sich Zeit, seine schmerzenden Stellen zu reiben. Markos Kopf fuhr wieder zu ihm herum,
und sein Gesicht war gezeichnet von Verwirrung und tiefem Misstrauen. Quendras versuchte sich mit einer scherzhaften Bemerkung. »Freut mich auch, dich wiederzusehen.
Und dass du noch lebst.«
»Dass ich lebe, du Verräterschwein?«, brauste Marko auf. »Dir
habe ich es zu verdanken, dass ich fast krepiert wäre!«
Quendras hob abwehrend beide Hände. Er musste seinen
Trumpf ausspielen, ehe ein neuer Streit ausbrach. »Ich weiß, wo
sie ist, Marko. Ich weiß, wo Roya ist!«
Marko erbleichte. Er wollte sich losreißen und auf Quendras
stürzen, zum Glück aber konnten Jacko und Matz ihn zurückhalten. »Du Scheißkerl’«, schrie er, außer sich vor Zorn. »Was willst
du dafür? Ist das ein neuer Verrat? Versucht du wieder, aus unserer Not Gewinn zu schlagen?«
Leise Wut packte Quendras, als er daran dachte, wer ihm diese
verfahrene Situation eingebrockt hatte: Rasnor. Der einzig wahre
Verräter, dessen Boshaftigkeit allein schon ausreichte, um andere
mit in den Verdacht des Verrats zu reißen.
»Hör zu, Marko«, knirschte Quendras, »mir ist ebenso viel Unrecht widerfahren wie dir, Roya und allen anderen hier.
Gib mir wenigstens eine Minute, dir alles zu erklären, sonst
kannst du mich nämlich auch mal wütend erleben, verstanden?
Schließlich habe ich dir das Leben gerettet!«
»Du? Mir? Das Leben gerettet?«, rief Marko. Quendras legte ärgerlich die Stirn in Falten. Noch immer saß er am Boden, hielt
sich den schmerzenden Magen. »Erinnerst du dich nicht – in der
Halle der Jungdrachen? Da hat Rasnor von mir verlangt, ich solle
dich töten.«
»Ja, du Schwein! Da hast du dir Roya geschnappt und bist mit
ihr in Rasnors Drakkenschiff gestiegen!«
»Kannst du denn nur aus dem schließen, was deine Augen sehen, du Holzkopf?«, rief Quendras ärgerlich. »Bist du nicht in der
Lage, noch etwas anderes hinter dem zu vermuten, was du

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