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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zu entspannen, einige
setzten sich ebenfalls, andere lehnten sich irgendwo an. Alina
übergab den kleinen Marie an Hilda, setzte sich halb auf eine
Tischkante gegenüber von Quendras und verschränkte die Arme
vor der Brust. Sie hatte zweifellos vor, ihn zu befragen, doch ihre
schlanken Beine, die unter dem kurzen Nachthemdchen hervorsahen, boten einen eher aufregenden Anblick. Quendras räusperte sich. Alina bemerkte seine Verlegenheit, ignorierte sie aber.
»Dann bist du uns jetzt einen Beweis schuldig«, stellte sie fest,
und sie tat es, als besäße sie die Macht, ihn auf der Stelle zu richten. Quendras war einmal mehr fasziniert von ihr.
Er nickte. »Ja, das ist mir klar. Das war auch der Grund, warum
ich damals floh. Ich wusste, dass ich euch einen Beweis bringen
musste. Und ich habe einen gefunden.«
»So?«
Quendras blickte direkt zu Hellami, die mit verschränkten Armen an ein Bücherregal gelehnt dastand. »Ihr fragt euch doch,
wie Rasnor herausgefunden hat, wo Malangoor liegt. Dieser Ort
hier ist so gut versteckt, dass Rasnor ihn nicht einmal durch einen
dummen Zufall hätte finden können.«
Als er Hellami weiterhin musterte, ließ sie unwillkürlich die Arme
sinken. »Warum siehst du mich dabei so an?«
»Es tut mir Leid, Hellami, aber ich habe herausgefunden, dass
du es warst, die die Lage von Malangoor verraten hat.«
»Waas?«, rief Hellami entsetzt und wich zurück.
Die Umstehenden sahen sich schockiert an.
Quendras holte Luft. Er hatte einen kleinen, dramatischen Effekt
erzeugen wollen, aber schon tat es ihm Leid – ohne es zu wollen,
hatte er maßlos übertrieben. Er stand auf und ging mit erhobenen
Händen auf Hellami zu. »Es tut mir Leid. Ich habe mich dumm
ausgedrückt. Nicht absichtlich natürlich! Man hat dich ausgetrickst, noch gemeiner und hinterhältiger als mich. Du kannst
wirklich nichts dafür. Es war Marius.«
»Marius?« Hellami sank zitternd auf die Knie. Die kleine Cathryn
eilte zu ihr und nahm sie beschützend in die Arme.
Quendras wandte sich an die anderen. »Marius ist der Gehilfe
Rasnors. Ihr kennt ihn ebenfalls, nicht wahr, Hochmeister?«
Der Primas stand mit offenem Mund da, sein Gesicht war bleich.
»Rasnor hatte ihn in euer Ordenshaus in Savalgor eingeschmuggelt. Dort hatte Marius schon versucht, sich an Marina
und Azrani heranzumachen, nicht wahr?«
»Aber ja!«, rief eine Stimme aus dem Hintergrund. Es war Bruder Zerbus. »Er hat Marina beim Zeichnen von Phenros’ Karte
geholfen und sollte eigentlich mit den beiden nach Veldoor fliegen. Aber dann haben die Mädchen ihn zurückgewiesen, nachdem
er lauthals über Malangoor und die Schwestern des Windes herumposaunt hatte. Kein Außenstehender hätte je davon Kenntnis
haben sollen.«
Alina wirkte ebenfalls verstört. »Das stimmt. Ich habe den beiden dann Ullrik mit nach Veldoor gegeben.«
Quendras sah zu Hellami. »Aber Marius ist doch noch nach Veldoor gelangt. Mit Hellami und Cathryn.«
Die beiden starrten ihn betroffen an.
»Ich habe mit Marius selbst gesprochen, Hellami. Er ist nichts
als ein kleiner, dummer Speichellecker, der von Rasnor verführt
wurde und sich nun großartig vorkommt. Er brüstet sich damit,
dich und Cathryn ausgehorcht zu haben.
Ihr seid doch ein paar Tage lang miteinander unterwegs gewesen. Und da unterhält man sich eben, nicht wahr? Um sich die
Zeit zu vertreiben.«
»Du meinst…«
Quendras setzte sich wieder und nickte bitter. »Ja. Er hat euch
durch unauffällige, geschickte Fragen ausgehorcht. Hat so vielleicht das ungefähre Gebiet ausfindig gemacht, in dem Malangoor
liegen muss, aus völlig unverfänglichen Bemerkungen von dir
oder Cathryn. Vielleicht hast du einmal etwas erwähnt, woraus er
herleiten konnte, dass es an einem großen See liegt, oder weit
droben an einem Stützpfeiler.«
»Aber… Marius ist tot!«, keuchte Hellami. »Er ist bei einem Angriff der Kreuzdrachen umgekommen!«
Quendras schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn vor weniger als
drei Tagen gesehen und mit ihm gesprochen. In Usmar.«
Cathryn schluchzte haltlos und sank in sich zusammen.
»Ich bin für alles verantwortlich!«, rief Hochmeister Jockum
laut. Stöhnend ließ er sich auf einen Stuhl sinken. »Hellami und
Cathryn trifft keine Schuld, sie am allerwenigsten. Woher hätten
sie wissen sollen, dass Marius nicht völlig frei von allem Verdacht
war? Ich hingegen wusste es!«
Er hob beschwörend die Arme. »Azrani und Marina hatten sich
geweigert, Marius mitzunehmen! Sie hatten Zweifel an ihm.

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