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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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schlechter Magier.«
Diese Bemerkung rief unter einigen Anwesenden leises Gelächter hervor. Jeder hier wusste, wo Quendras’ Klasse angesiedelt
war.
»Ich tobte herum, gab mich fuchsteufelswild, fluchte über euch
und tat das so lange und so heftig, bis Rasnor zu der Überzeugung gelangte, ich sei bereit, gegen euch alles nur Denkbare anzuzetteln, um mich zu rächen.« Vorsichtig lächelnd wandte er sich
an Marko. »Ich fluchte sogar über Roya und Munuel…«
»Wie geht es ihr?«, unterbrach ihn Marko mit besorgter Miene.
»Du sagtest, du wüsstest, wo sie ist…«
Quendras holte tief Luft. »Ja. Sie ist auf der MAF-1. Munuel
auch.«
Nicht einer im Raum blieb sitzen. Sogar Hellami und Cathryn,
die in sich zusammengesunken auf dem Boden gekauert hatten,
sprangen auf.
»Auf der MAF-1?«, riefen mehrere im Chor.
Quendras nickte. »Rasnor hat das Drakken-Mutterschiff wieder
in Besitz genommen. Ich war zwar selbst noch nicht dort, aber
die Bruderschaft ist voll von Gerüchten. Er scheint dort wie ein
König zu residieren. Und nun haltet euch fest: Er hat von dort aus
eine Brücke ins All geschlagen, hinaus zu den Sternen, zu den
Drakken. Der alte Plan der Drakken ist erneut in Kraft. Rasnor hat
die Herstellung der Wolodit-Amulette wieder aufgenommen und
lässt neues Wolodit auf die MAF-1 schaffen – durch einen zweiten
Zugang in die Höhlenwelt, den seine Drakken für ihn geschaffen
haben. Er braucht die Säuleninsel gar nicht mehr.« Quendras
nickte bekräftigend. »Ach ja. Es gibt noch eine Sache, die ihr erfahren solltet.
Diese Brücke ins AH, zu den Drakken… wisst ihr, wer dahintersteckt?«
Das betroffene Schweigen im Raum hätte man mit Händen greifen können.
»Es ist ein alter Freund von uns. Altmeister Ötzli.«
Quendras saß in seinem Sessel und blickte zu Alina auf, zu ihr
und den anderen, die ihn mit großen Augen und offenen Mündern
umringten. Er fühlte sich ganz klein unter dem Gewicht der
schlechten Neuigkeiten, die er soeben verbreitet hatte. »Quendras!«, keuchte Victor, der sich vor ihn kniete und ihn hart am Ärmel packte. »Weißt, du, was du gerade tust? Du überschüttest
uns hier mit einer Masse von Ungeheuerlichkeiten, dass mir
schlecht davon wird. Bist du sicher, dass all dies der Wahrheit
entspricht? Weißt du, was wir mit dir machen, wenn sich herausstellen sollte, dass du gelogen hast?«
Quendras blickte zu Alina auf und lächelte verlegen. »Ich… ich
hatte eigentlich gehofft, ihr wart froh, das alles zu erfahren. Und
ich könnte euch damit von meiner Unschuld überzeugen.«
*
    Als Roya den Bruderschaftler mit angstvoll fragender Miene
anblickte und auf sein Nicken wartete, rechnete sie im Grunde
genommen damit, zurückgeschickt zu werden. Aber der dickliche
Mann – er hieß Gulmar, wenn sie sich recht erinnerte – musterte
sie nur kurz mit gerunzelter Stirn, blickte einmal den Gang hinauf
und hinab und winkte sie dann mit einer Kopfbewegung weiter.
Erleichtert atmete sie aus, winkte ihm kurz und warf ihm ein
dankbares Lächeln zu. Sie huschte auf die andere Seite des Ganges in den Schatten. Es war keine Drakkenpatrouille zu sehen,
und so wischte sie kurz mit der Hand über einen Sensor in der
Wand und wartete auf das Zischen, mit dem sich die Tür öffnen
würde.
    Es zischte tatsächlich – zum Glück war nicht schon wieder etwas
geändert worden. Rasnor war unerträglich misstrauisch geworden
und kam jeden Tag auf neue Ideen, die so genannten Sicherheitsmaßnahmen an Bord der riesigen MAF-1 zu verschärfen.
Dass er dabei nur umso häufiger von seinen eigenen Leuten ausgetrickst wurde, schien er ebenso zu wissen wie in Kauf zu nehmen. »Roya? Bist du das?«, hörte sie eine flüsternde Stimme.
    »Ja, Meister Munuel.« Die Tür glitt wieder zu. Es war völlig dunkel im Raum, und sie bemühte sich, mithilfe ihres Inneren Auges
die Umgebung über das Trivocum erfassen zu können. Seit etwa
einer Woche war das auf der MAF-1 mit wechselndem Erfolg möglich, und nun hatte sie herausgefunden, woran das lag. Deshalb
war sie hier. Sie konnte Munuels Gestalt ganz schwach ausmachen, in einem schwarz-grauen Trivocum, das nur ein Schatten
seiner selbst war. Hier an das Wirken einer Magie zu denken war
aussichtslos. Sie eilte zu ihm. Erleichtert schlossen sie sich in die
Arme, er, der alte, blinde Meistermagier, und sie, die jüngste der
Schwestern des Windes. Nein, korrigierte sie sich – seit Leandras
kleine Schwester Cathryn zu ihnen gestoßen war, hatte sie

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