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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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das denke. Deswegen sei vorsichtig. Aber ich kann
nicht mehr ruhig schlafen, ehe ich das nicht weiß.« Er küsste sie.
»Komm bald zurück, mein kleiner Schatz. Ich vermisse dich jeden
Tag, den du nicht bei mir bist.« Lucia nickte mit besorgter Miene,
drehte sich um und stieg in den Hoverjet, dessen Tür von dem
freundlich lächelnden Piloten flankiert wurde.
Erst als der Jet abhob und sie den winkenden Ötzli aus den Augen verlor, entspannten sich ihre Züge. Nachdenklich starrte sie
zum Fenster hinaus, wo der wunderschöne, sanfte Landstrich der
Minnemark unter ihr hinwegglitt. Dass sich für ihre Pläne plötzlich
eine so aussichtsreiche Möglichkeit ergeben hatte, war ein enormer Glücksfall und erleichterte sie. Diese Sache mit der Magie
hingegen, mit dieser Technologie, welche der Doy Amo-Uun erwähnt hatte, ängstigte sie ebenfalls.
*
     
»Tausend Soli im Voraus und noch mal tausend, wenn du an
Bord bist«, raunte Biko Mbawe, der Käpt’n der Little Big Fish.
    »Und einen Drink extra, jetzt gleich.« Er nickte in Richtung der
aufgereihten Flaschen, die das verspiegelte Regal der Bar zierten.
Der Barmann, ein ungewöhnlich schmächtiger Ajhan, tat das, was
alle Barmänner der Milchstraße taten: Er putzte Gläser und wirkte
dabei, als wäre dies die wichtigste Arbeit der gesamten Milchstraße. Welcher seiner Gäste Nachschub benötigte, schien ihn nur
mäßig zu interessieren.
    Ain:Ain’Qua schnippte mit den Fingern. »Noch mal das Gleiche!«, brummte er ihm zu. »Für uns alle drei.« Der Ajhan nickte
ohne hinzusehen und machte sich daran, die Gläser nachzufüllen.
    Es war ein dunkles, kleines Lokal, irgendwo in einem weniger
feinen Stadtteil nahe dem Spaceport von Manaluu. Ain:Ain’Qua
hoffte inständig, hier eine Möglichkeit gefunden zu haben,
Schwanensee unbemerkt zu verlassen. Er wandte sich wieder
Mbawe zu, der zwischen ihm und Jox am Tresen der Bar saß.
    Der Kapt’n war ein dunkelhäutiger, zwielichtiger Ganove, der
bestens hierher passte. Und er sah auch entsprechend aus: Fett,
schmierig und unrasiert, in einem fleckigen, militärgrünen Overall, der so eng saß, dass seine Körpermasse überall herausquoll.
Mit seinen gewaltigen Stiefeln hätte er Brände austreten können,
seine Pranken schienen geeignet, um Kokosnüsse zu knacken.
Auf seinem haarlosen Schädel trug er eine Skippermütze, deren
ursprüngliche Farbe man nur raten konnte. Ain:Ain’Qua tippte auf
einen Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahren, in denen sie nicht
mehr gewaschen worden war. Trotz allen Schmutzes besaß seine
Haut jedoch jene erstaunliche Glätte und Makellosigkeit, wie man
sie nur bei kleinen Babys sieht und die einen dazu verleitet, sie zu
berühren; selbst ;ein unrasiertes Doppelkinn wirkte weich und
sanft. Die kleinen Augen saßen wie leuchtende Diamanten in den
tiefen Falten seines dunklen, aufgeschwemmten Gesichts und
funkeln Ain:Ain’Qua und Jox listig an. Auf gewisse Weise wirkte
Mbawe sympathisch und Vertrauen erweckend, aber Ain:Ain’Quas
Instinkt sagte ihm, dass er besser auf der Hut blieb.
    »Und arbeiten muss ich auch noch?«, fragte er den Käpt’n
missgestimmt.
»Stell dich nich so an, Junge! Dir wird schon nix abbrechen. Auf
so enem Dampfer gibt’s halt hin und wieder was zu tun. Und du
siehst kräftig aus. Wollteste dich etwa bis Aphali-Dio auf die faule
Haut legen?«
Ain:Ain’Qua brummte unwillig, doch ganz Unrecht hatte Mbawe
nicht. Die Reise würde bestimmt drei Wochen dauern, und während der ganzen Zeit nichts zu tun, das war nicht sein Stil. Aber
er musste Mbawe ja nicht gleich damit in die Arme fallen. »Das
Essen muss ich aber nicht noch extra bezahlen, oder?«, murrte
Ain:Ain’Qua.
Mbawe sah ihn an, runzelte die Stirn und musterte ihn noch
einmal genauer. Kopfschüttelnd wandte er sich zu Jox, deutete
mit dem Daumen in Richtung Ain:Ain’Qua und meinte: »Dein
Kumpel sieht aber wirklich aus wie der Papst.«
»Sag ich doch«, erwiderte Jox grinsend. »Deshalb nennen ihn ja
auch alle so.«
Mbawe wandte sich wieder an Ain:Ain’Qua. »Und wie heißt du
nun wirklich?«
Ain:Ain’Qua nickte Richtung Jox. »So, wie er sagt. Müsste ich
bei Ihnen anheuern, Mbawe, und auch noch gegen Bezahlung,
wenn mir daran gelegen wäre, überall meinen Namen kundzutun?«
»Hui!«, machte der Käpt’n und schob sich die Skippermütze in
den Nacken. Er grinste Jox an und deutete auf Ain:Ain’Qua. »Er is
‘n feiner Pinkel, was? Ich weiß nich, wie lang es her is, dass mich

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