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Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar

Titel: Höhlenwelt-Saga 7 - Die Monde von Jonissar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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unterschiedlich an. Er wiederholt es mit »Ich habe Hunger,
wo gibt’s hier einen halben Ochsen?«, und es funktionierte abermals. Der Satz erschien ihm geeignet, und laut rief er in den
Raum: »Ich habe Hunger! Wo gibt’s hier einen halben Ochsen?«
Laura und Burly schreckten auf und starrten ihn verblüfft an.
Dann sprangen sie beide auf und eilten zu ihm.
»Ullrik! Es hat geklappt? Du bist nicht durchgedreht?«
Er zog die Stirn kraus. »Durchgedreht?«
Burly grinste verlegen. »Na ja, es bestand eine winzige Gefahr.
Aber ich habe ja an meinen Geräten gesessen und aufgepasst.«
»Aufgepasst?«, rief Ullrik in der neuen Sprache. »Das habe ich
gesehen! Geschlafen hast du, und geschnarcht!«
Burly hob abwehrend die Hände und wich grinsend zurück.
»Du lieber Himmel, du kannst ja schon ganz schön loslegen!
Aber… reg dich nicht auf, ja? Das ist nicht gut in deinem Zustand. Die Gefahr bestand hauptsächlich zu Beginn der Prozedur,
nicht jetzt zum Schluss. Außerdem hätte mich ein Warnsignal
geweckt…«
Laura lachte lauthals los, Burly machte kehrt und rannte in
Richtung der Tür davon. Laura folgte ihm wohl gelaunt.
Ullrik stieß ein Knurren aus und machte sich an die Verfolgung.
Das Wunder ist geschehen, dachte er.
Er hatte tatsächlich in einer Nacht das Sprechen einer fremden
Sprache erlernt, und es funktionierte gut. Er hatte nicht die Absicht, Burly etwas anzutun; er fühlte sich nur übermütig wie ein
kleines Kind und hatte Lust, mit seiner neuen Fähigkeit aufzutrumpfen.
Vorsicht!, mahnte ihn sein Gewissen, als er an den BeinaheUnfall zurückdachte, der ihn das Leben hätte kosten können.
Auch eine neue Sprache barg Gefahren. Wohl keine so tödlichen,
aber die eines fatalen Fehlgriffs allemal. Er beschloss, sich zurückzuhalten, bis er die Sitten dieser Leute hier besser verstanden hatte. Endlich würde er ihnen erklären können, was er hier
bei ihnen suchte.
Der Weg nach draußen war inzwischen gangbar gemacht worden, und nach wenigen Minuten gelangte Ullrik ins Freie. Der
Himmel war schon hell, und die Sonne musste im Osten bereits
über dem Horizont stehen. Diese Seite des Schiffs lag hingegen
noch im tiefen Schatten. Von Laura und Burly war nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie vorausgeeilt, um den anderen die
frohe Kunde vom erfolgreichen Verlauf ihres Experiments zu bringen.
Er genoss den kurzen Marsch zum bewohnten Teil des Wracks
und überlegte unterwegs, was er als Erstes fragen sollte.
Munteren Schrittes stieg er den kleinen Hügel hinauf, der den
Vorderteil des Wracks vom Hinterteil trennte. Von der Kuppe aus
sah er, dass an diesem Morgen etwas anders war als sonst. Unter
ihm, in der Senke, wo die Wrackbewohner ihr kleines Dörfchen
aufgebaut hatten, waren bereits alle versammelt. Doch es schien
nicht so, als wäre das seinetwegen geschehen, denn kaum einer
blickte in seine Richtung, als er den Hang hinunterlief. Erst als er
unten anlangte, kamen Jamal, Don und ein paar andere zu ihm.
»Ullrik!«, begrüßte ihn Jamal. »Es hat also geklappt! Burly und
Laura haben erzählt, dass du schon recht gut fluchen kannst.«
Ullrik lächelte. »Fluchen? Das habe ich nicht einmal. Ich habe
mich nur beschwert.«
Die anderen blickten sich an und nickten anerkennend. »Du
hast nicht einmal einen Akzent.
Damit hätte ich nicht gerechnet. Das Gerät, an welches wir dich
angeschlossen hatten, ist uralt. Und natürlich auch die Software.«
Ullrik runzelte die Stirn. »Die… Software?« Burly winkte ab.
»Ach, das vergiss mal lieber. Ein technischer Begriff. Nicht wichtig.« Er wandte sich an Jamal. »Ich habe ihn nur die Sprachmuster trainieren lassen. Die Datenbanken mit dem Wissen könnten
unvollständig oder beschädigt sein – das hätte nur Komplikationen ergeben.«
Jamal nickte verstehend. »Gut. Also, Ullrik, du kannst uns jetzt
verstehen und mit uns sprechen, aber du weißt so gut wie nichts
über uns oder dieses Ungetüm hier.« Er hob den Arm und wies
mit einer weit ausholenden Geste auf das Wrack.
Ullrik nickte. »Ein abgestürztes Raumschiff, nicht wahr?«
»Das… weißt du? Du weißt, was ein Raumschiff ist?«
»Ja, das gab es bei uns auch. Die Drakken sind mit ihnen gekommen…«
Das Erstaunen der Wrackbewohner wuchs. »Die Drakken? Du
weißt von den Drakken?«, fragte Jamal.
»Ja, natürlich. Sie haben unsere Welt überfallen. Aber wir haben
sie wieder davongejagt.«
Die Reaktion der Leute entlockte Ullrik ein leises Auflachen. Sie
sahen sich um, so als könnten sie

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