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Höllische Versuchung

Höllische Versuchung

Titel: Höllische Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Ilona; Brook Petra; Andrews Nalini; Knese Charlaine; Singh Harris , Nalini Singh , Ilona Andrews , Meljean Brook
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war Raphael immer noch unsicher und ich trug noch immer die Narben meiner Kindheit. Sex war einfach, das Zusammensein hingegen viel komplizierter.
    Gemeinsam betrachteten wir den Sonnenuntergang.
    Die Magie verlosch.
    »Holen wir uns Doulos’ Schatten von diesem Miststück zurück.«
    »Dir ist schon klar, dass, wenn wir mit unseren Vermutungen richtigliegen und Cerberus es auf Doulos’ Leichnam abgesehen hat, er uns überallhin folgen wird.«
    »Ja. Aber meine Mutter verdient es, sich von ihrem Gefährten zu verabschieden.«
    Er zog seine Sachen aus, verharrte einen Moment reglos im Abendwind, der seine vollkommenen Formen umspielte, und öffnete dann den Mund. Während sich sein Körper streckte und an Muskelmasse zulegte, entrang sich seiner Kehle ein Stöhnen, das bald schon in ein haarsträubendes Knurren überging. Fell brach hervor und in seinen Augen lag ein wilder Blick.
    Ich nahm Boom Baby zur Hand. Raphael klemmte sich eine fast zwei Meter lange Metallstange ins Maul, die er unterwegs gefunden hatte. Dann machten wir uns an den Abstieg in die Schlucht.
    »Die Patronen sind ja so groß wie Ein-Dollar-Scheine.«
    »Das sind Silver Hawks: panzerbrechende, brand- und explosionsgefährliche Silberpatronen. Die Projektile dringen durch gepanzerte Oberflächen, stecken alles in Brand und explodieren schließlich im Ziel, wobei sie hochwirksame Silberkügelchen freisetzen. Boom Baby bringt es auf zweihundert Schuss pro Minute.«
    Vor uns ertönte ein aufgeregtes Knurren. Die Erde erbebte unter dem Gewicht mächtiger Pranken.
    »Werden die Silver Hawks mit dem Köter fertig?«, fragte er.
    »Das werden wir gleich wissen.« Ich legte Boom Baby an. »Hierher Fiffi … Braver Junge, komm her … «
    In diesem Moment kam Cerberus um die Ecke gebrettert.
    Ich drückte den Abzug, ein schrilles Sirren zerriss die Luft. Das Geschoss traf Cerberus in die Brust, grub sich durchs Muskelgewebe bis zum Herzen. Blut spritzte. Der riesige Höllenhund machte noch drei Schritte, bevor er erkannte, dass ihm das tödliche Metall bereits das Herz zerfetzt hatte. Er taumelte und stürzte. Trudelnd und schlingernd kam er zwei Meter vor mir zum Halten: ein qualmender Haufen.
    »Nette Wumme«, sagte Raphael.
    Fünf Minuten später waren wir am Elektrozaun angelangt. Raphael spielte Feuerleiter. Ich stieß mich kräftig ab und er warf mich über den Zaun. Mit einem Salto schoss ich darüber hinweg und landete auf der anderen Seite. Als Nächstes kam Boom Baby hinübergesegelt. Ich fing die Waffe auf und legte sie vorsichtig auf die Erde. Im Inneren des Hauses würde mir Boom Baby nur im Weg sein. Ich zog meine beiden SIG Sauer 9 mm heraus und das vertraute Gewicht beruhigte mich. Raphael nahm mit der Stange in der Hand Anlauf, katapultierte sich hinüber und landete graziös neben mir. Manchmal war das Lyc-Virus durchaus von Vorteil.
    Wir spurteten zum Haus und drückten uns an die Wand. Ein Tritt von Raphael und die Tür flog aus den Angeln. Ich trat ins Dunkel einer kleinen Diele. Zur Rechten führte eine Treppe ins obere Geschoss. Vor uns lag ein Gang und dahinter, durch eine Glastür getrennt, befand sich das Wohnzimmer. Im Zwielicht wirkten die Umrisse der klobigen Möbel wie die Rücken schlafender Monster.
    Der widerliche Geruch von untotem Fleisch kroch mir in die Nase. Er hing im Boden, in den Teppichen. Wenn Geruch eine Farbe hätte, würde dieser Mief hier in fetten, schwarzen Ölflecken von der Leinwand triefen. Woher er genau kam, vermochte ich nicht zu sagen.
    Kurz darauf nahm ich einen vollkommen anderen Geruch wahr: klinisch und bitter – Einbalsamierungsflüssigkeit. Irgendwo in diesem Haus wartete eine Leiche auf uns.
    Meine Augen hatten sich allmählich an das Schummerlicht gewöhnt. Auf leisen Sohlen schlichen wir durch die Diele, sicherten den Eingang und drangen in den Flur vor.
    Ganz ruhig nahmen wir uns ein Zimmer nach dem anderen vor. Am Ende dieser Jagd lauerte ein Untoter auf uns und ich hatte das ungute Gefühl, dass er uns zuerst entdecken würde.
    Nachdem wir bereits zwei kleine, moderige Räume inspiziert hatten, betraten wir das Wohnzimmer. Die alten Möbel waren aufs Geratewohl gegen die Wände geschoben. In der Mitte des Raumes, auf einem verdreckten Teppich, lag die Leiche von Alex Doulos. Um seine Knöchel war eine massive Kette gewickelt, die mit einem Pfahl im Boden verankert war.
    Aus dem Wust von Möbeln sah ein rot glühendes Augenpaar hervor.
    Ich drückte ab. Gleich die ersten beiden Kugeln

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