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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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eingefallen“, erinnerte Mary Ann ihn. „Vielleicht solltest du Julian das Ruder überlassen, zurückgehen und eine dieser Geschichte aus seiner Warte erleben.“
    Zeitreisen. Irgendwann hatte fast jeder in diesem Zimmer einmal vorgeschlagen, er solle in der Zeit zurückreisen. Er konnte ihnen offenbar nicht klarmachen, welche Konsequenzen das möglicherweise hatte. „Wenn man etwas in der Vergangenheit ändert, ändert man auch die Zukunft – und heult vielleicht nachher Rotz und Wasser, weil man den alten Zustand zurückwill.“
    „Sieh uns doch an, Aden“, sagte Mary Ann. „Könnte es noch schlimmer sein?“
    „Ja.“ Mit Sicherheit.
    „Ich wüsste nicht, wie.“
    Na gut, wie wäre es damit? „Ich könnte aufwachen und nie nach Crossroads gekommen sein. Ich wäre euch nie begegnet.“
    Aus ihren unergründlichen Augen schien düstere Hoffnung. „Vielleicht wäre das gar nicht schlecht.“
    Victorias Kinn zitterte, als müsste sie gegen die Tränen ankämpfen. „Sie hat recht. Wenn du nicht nach Crossroads gekommen wärst, hätte mein Vater es nicht auf dich abgesehen.“
    „Überleg es dir, Aden“, sagte Riley.
    Was sollte das denn? Hatten sie sich verschworen? „Wir können Julian auch anders helfen. Und alles wird gut werden. Oder, Elijah?“
    Schweigen.
    Wie ätzend.
    „Rede doch bitte mit mir.“ Er beugte sich vor und stützte das Gesicht in die Hände. „Sag doch wenigstens, was dafür- und was dagegenspricht, dass ich zurückgehe.“ Nicht dass Aden auch nur im Entferntesten daran dachte, es zu tun. „Aber lass mich nicht einfach hängen.“
    Ein Seufzer, ein vertrauter, willkommener, bitter nötiger Seufzer. Ich werde dir nicht sagen, was ich gesehen habe, Aden.
    Endlich eine Antwort, über die Aden erleichtert, aber auch verärgert war. Nach der ganzen Zeit hatte Elijah nicht mehr zu sagen? „Was hast du denn gesehen? Was passiert, wenn ich zurückgehe? Und was, wenn nicht? Hätten die ganzen Probleme ein Ende?“ Normalerweise sprach er nur heimlich mit den Seelen, aber jetzt unterhielt er sich mit ihnen, als wären sie im gleichen Zimmer, und es war ihm nicht peinlich.
    Er wusste auch, warum. Er würde sie verlieren, und bis dahin wollte er jeden Moment mit ihnen genießen.
    Noch ein Seufzer. Ja. Ich habe das Ende gesehen.
    Sein Herz stolperte, seine Hände wurden schweißnass, das Blut floss ihm eiskalt durch die Adern. „Wie sieht es aus? Was passiert?“
    Wieder schwieg Elijah eisern. Vielleicht sind wir ja fünf Minuten in der Zeit zurückgereist, dachte Aden bitter. „Hilf mir, Elijah. Bitte.“ Sonst muss ich versuchen, selbst eine Vision hinzubekommen.
    Mein Schweigen hilft dir doch. Manche Sachen habe ich falsch verstanden, Aden. Ich habe dich in die falsche Richtung geführt und es noch schlimmer gemacht.
    „Aber nicht immer.“
    Einmal ist schon zu oft.
    Junior knurrte.
    Plötzlich stieg Aden ein unglaublich süßer Duft in die Nase. Er hobden Kopf. Victoria war näher gerückt und strich ihm mit den Fingerspitzen über den Arm. So wie sie neben ihm saß, konnte er ihren hämmernden Puls und die frisch verschorften Wunden sehen. Beinahe begann er zu sabbern, trotzdem würde er ihr nicht einfach die Zähne in den Hals schlagen.
    „Über die Zeitreisesache können wir später reden.“ Riley wuchtete sich vom Bett hoch. „Jetzt will ich erst mal die Schutzzeichen auf deinem Kopf sehen.“
    Wenn „später“ gleichbedeutend mit „nie“ war, hatte Aden nichts dagegen. Elijah hatte ihm nicht weitergeholfen. Und bevor Aden es nicht selbst mit einer Vision versucht hatte, würde er aus keinem Grund der Welt noch mal das Risiko eingehen, alles zu vermasseln.
    Victorias süßer Duft wurde von Rileys erdigem Geruch verdrängt, als sich der Gestaltwandler – der ehemalige Gestaltwandler – vor ihn stellte. Er fuhr Aden mit seinen kräftigen Fingern durch die Haare und zerrte die Strähnen auseinander.
    „Sie sind stark verblasst und haben länger gewirkt, als man erwarten könnte, aber ich kenne sie“, sagte Riley. „Joe hat nicht gelogen. Die Zeichen haben dich vor Angriffen übernatürlicher Wesen geschützt.“
    „Bis ich Mary Ann getroffen habe.“ Joe hatte erwartet, dass Aden für diesen Schutz dankbar sein würde. Als hätte das gereicht. Warum konnte er mich nicht lieben wie einen Sohn?
    „Bis zu dieser Energieexplosion oder was das war.“ Mary Ann nickte. „Bestimmt haben die Zeichen deswegen nicht mehr gewirkt.“
    Riley ließ Adens Kopf los und ließ sich

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