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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Sie doch dann zum Tee …«
    Dunross dankte ihm und machte sich eilends, in quälender Unruhe, auf den Weg zum Rennleitungszimmer.
    »Ach, Mr. Dunross«, begrüßte ihn Shiteh Ttschung, der nominelle Vorsitzende, als er eintrat. Mit ihm war die Rennleitung jetzt vollzählig. »Wir müssen schnell eine Entscheidung treffen.«
    »Ohne Travkin anzuhören ist das schwer«, sagte Dunross. »Wie viele von Ihnen haben gesehen, daß Bluey White einen Peitschenhieb gegen ihn geführt hat?«
    Nur McBride hob die Hand.
    »Damit sind wir nur zwei von zwölf.« Dunross sah, daß Crosse ihn beobachtete. »Ich bin sicher, und Travkin hat auf beiden Händen Striemen. Dr. Meng meint, es könnten eine Peitsche oder die Zügel beim Sturz gewesen sein. Was ist Ihre Meinung, Pug?«
    Pugmire brach sein verlegenes Schweigen. »Ich persönlich konnte keine böswillige Handlung feststellen. Ich habe sehr genau aufgepaßt, denn ich hatte auf Noble Star gesetzt, 1.000 HK auf Sieg. Ob es nun einen Schlag gegeben hat oder nicht, viel kann es nicht ausgemacht haben. Ich habe nicht gesehen, daß er oder sonst ein Pferd außer Kingplay geschwankt hätte. Noble Star lag bis zum Ziel gut im Rennen, und alle hatten ihre Peitschen draußen.« Er warf Dunross eine Kopie des Zielfotos über den Tisch.
    Dunross nahm sie zur Hand. Sie entsprach dem, was er selbst gesehen hatte: Pilot Fish um eine Nasenlänge vor Noble Star, dieser um einen Zoll vor Butterscotch Lass, dieser um eine Halslänge vor Winning Billy.
    »Sie hatten alle die Peitsche in der Hand«, fuhr Pugmire fort, »auch in der Kurve, völlig zu Recht. Der Schlag – wenn es ein Schlag war – könnte durchaus auch unbeabsichtigt gefallen sein.«
    »Mr. Ttschung?«
    »Ich muß gestehen, ich hatte die Augen auf meinem Street Vendor. Wir haben auch die anderen Trainer gefragt, und, äh, offiziell hat keiner Beschwerde geführt. Ich teile Pugs Meinung.«
    »Roger?«
    »Ich konnte nichts Suspektes feststellen.«
    »Mr. Plumm?«
    Zu seiner Überraschung schüttelte Plumm den Kopf. »Wir alle wissen, wie gerissen dieser Bluey White ist. Wir haben ihm schon mehrmals Verweise erteilt. Wenn der Tai-Pan und Donald sagen, daß sie ihn gesehen haben, schlage ich vor, daß wir ihm die Lizenz entziehen und Pilot Fish disqualifizieren.«
    Dunross befragte auch die anderen Stewards, die sich zurückhaltend äußerten.
    »Rufen wir die Jockeys herein, einen nach dem anderen! White als letzten.«
    Es geschah. Aber mit geringfügigen Unterschieden waren ihre Aussagen die gleichen: Sie waren zu sehr mit ihren eigenen Pferden beschäftigt, um etwas zu bemerken.
    Die Stewards warteten. Dunross starrte sie an und dachte: Wenn ich jetzt sagte, entziehen wir Bluey White wegen Behinderung die Lizenz und disqualifizieren wir Pilot Fish, würden alle so stimmen, wie ich es wünsche.
    Ich habe ihn gesehen, sagte er sich, und McBride und andere ebenfalls, und es hat Travkin für eben jenen Bruchteil einer Sekunde außer Gefecht gesetzt. Trotzdem: Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich nicht, daß Noble Star deshalb das Rennen verloren hat. Ich selbst habe den Sieg verschenkt. Alexei war nicht der Richtige für dieses Rennen. In der zweiten Kurve, als er die Gelegenheit dazu hatte, hätte er Pilot Fish ans Geländer drücken oder Bluey White mit der Peitsche ins Gesicht schlagen müssen, nicht auf die Hand. Das hätte ich getan, jawohl, ohne zu zögern.
    »Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß Travkin behindert wurde – ob es Zufall war oder Absicht, kann vielleicht nicht einmal Alexei sagen. Ich schließe mich der Meinung an, daß es Noble Star nicht den Sieg gekostet hat. Ich schlage daher vor, daß wir Bluey White verwarnen, aber das Resultat gelten lassen.«
    »Ausgezeichnet.« Shiteh Ttschung strahlte, und die Erleichterung war allgemein, denn keiner, Pugmire am wenigsten, strebte eine Konfrontation mit dem Tai-Pan an. »Jemand dagegen? Gut! Reichen wir das Zielfoto an die Presse weiter, und geben wir unsere Entscheidung durch die Lautsprecher bekannt! Würden Sie das machen, Tai-Pan?«
    »Gewiß. Aber was ist mit dem Rest des Programms? Schauen Sie sich den Regen an!«
    Es goß in Strömen. »Hören Sie, ich habe eine Idee.« Er sagte ihnen, was er sich ausgedacht hatte.
    Begeisterte Zustimmung, und alle lachten. »Sehr gut, sehr gut!«
    »Prächtig!« explodierte Dunstan Barre.
    »Eine wunderbare Idee, Tai-Pan«, rief McBride.
    »Ich gehe jetzt in den Regieraum hinauf; würden Sie vielleicht Bluey noch einmal

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