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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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spürte, wie ihr die Tränen auf die Hände tropften, die im seidigen Fell des Baumkaters ruhten. Und hat er diesen Schritt getan. Nach so langer Zeit versucht er wieder, eine Brücke zu mir zu schlagen. Ich kann nun nicht nach Hause eilen und ihm sagen, dass alles vergeben und vergessen sei. Aber ich kann nach Hause gehen und ihm eine Chance geben, und ich kann mich bemühen. Vielleicht schaffen wir es ja, uns doch noch etwas aufzubauen, und sei es nur um Mutters willen.
    »Andererseits«, sagte ihr Vater, und sie blinzelte, dann wischte sie sich mit einer Hand die Augen, »sehe ich bereits, dass ich meine Ansicht über Baumkatzen wohl ändern muss.« Er rang sich ein natürlicher wirkendes Lächeln ab, und in seine Stimme kehrte ein Anklang echter guter Laune zurück. »Colonel Tudev hat mich auf dem Laufenden gehalten, daher weiß ich, dass eine von ihnen dich adoptiert hat. Ich weiß auch, dass du ihr und ihren Freunden dein Leben verdankst. Ich schulde ihnen und all ihren Verwandten so viel, dass ich nie hoffen kann, es zurückzuzahlen.
    Aber nur weil ich das nicht kann, heißt das nicht, dass ich es nicht zu versuchen brauche, und deshalb werde ich gleich nach Ende dieser Nachricht mit dem Premierminister darüber sprechen, wie schnell die Krone ihren Widerstand gegen die Erklärung der Baumkatzenrechte aufgeben kann. Im Laufe der nächsten Monate wird der Sphinxianische Forstdienst eine wesentliche Etaterhöhung erleben, und ich wäre dir sehr dankbar, wenn du General MacClintock dazu bewegen könntest, dich nach Manticore zu begleiten. Ich möchte mit ihm diskutieren, wie wir die Rechte der Baumkatzen am besten festlegen – und durchsetzen –, und das so schnell wie möglich.
    Außerdem«, sagte er direkt in den Aufzeichner und blickte seiner Tochter dadurch scheinbar direkt in die Augen, »möchte ich dich und deinen neuen Freund bitten, in den Mount Royal Palace nach Hause zu kommen. Colonel Tudev hat mir klar gemacht, dass die ‘Katzen völlig unwiderleglich ihre Fähigkeit demonstriert haben, die feindlichen Absichten von Attentätern zu erkennen. Das halte ich für einen ausgezeichneten Grund dafür, dass meine Tochter sich mit solch einem Wunderwesen umgibt. Ich will sogar den SFD bitten, einige ihrer Gesetzeshüter an den Palastwachdienst zu überstellen. Um genau zu sein«, er presste die Lippen zusammen, und grimmige Befriedigung blitzte in seinen Augen auf, »stimme ich Colonel Tudev zu. Der Anschlag muss unter Mithilfe einer undichten Stelle auf höchster Ebene und wahrscheinlich auch einiger hochrangiger Verschwörer geplant worden sein. Und da das so ist, kann ich es eigentlich überhaupt nicht mehr erwarten, den Leuten hier bei Hofe, die von deinem Ableben vielleicht profitiert hätten, so viele ‘Katzen vorzustellen wie nur möglich. Ich weiß, dass solch ein Beweis vor Gericht nicht zulässig wäre, aber wenn wir wissen, wonach wir suchen müssen, werden Männer und Frauen wie Colonel Tudev gewiss die Beweise finden, die wir benötigen. Oder wenigstens«, er lächelte kalt, »werden die Schuldigen derart beschäftigt sein, um ihr Leben zu rennen, dass sie keine Zeit für weitere Verschwörungen haben – und wenn sie überleben, werden sie ihres Lebens nicht mehr froh.«
    Adrienne verzog unwillkürlich den Mund, als sie sich vorstellte, dass ihr ‘Kater und ein Dutzend andere plötzlich freien Auslauf in Mount Royal Palace hatten. Wer immer sie hatte töten wollen, besaß zweifellos die nötigen Verbindungen, um rasch zu erkennen, warum die Baumkatzen nun im Palast waren, und zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren stimmte sie ihrem Vater vorbehaltlos zu.
    Mehrere Sekunden lang lächelte sie das Com an, aus dem ihr Vater zurücklächelte, doch dann nahm er einen ernsten Ausdruck an, und seine Stimme wurde weich.
    »Aber das ist Zukunftsmusik, Adrienne. Jedenfalls vorerst. Komm zu mir nach Hause! So töricht ich mich auch verhalten habe, ich liebe dich, und ich möchte dir das endlich wieder beweisen. Bitte komm!«
    Er hörte auf zu sprechen und blickte noch einen Moment aus dem Display, dann endete die Nachricht, und Adrienne lehnte sich in die Kissen zurück. Sie zog den Baumkater an die Brust, und neue Tränen vernebelten ihr die Sicht. Er wand sich in ihren Armen, bis er seine stumpfe, dreieckige Schnauze in den Winkel ihres Schlüsselbeins drücken konnte, und das sonore Schnurren brannte sich ihr durch Mark und Bein.
    Das macht alles nur er , begriff sie verwundert. Wie ein Wirbelwind

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