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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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welchem Gebiet«, entgegnete Adrienne trocken, und MacClintock nickte.
    »Ich glaube, das könnte man durchaus so sagen, Königliche Hoheit. Stephanie Harrington war eine höchst entschlossene Lady. Haben Sie sich mit ihren Beiträgen beschäftigt?«
    »Nicht so eingehend, wie ich gern möchte«, gab Adrienne zu. »Aber für jemanden mit ihrem Einfluss scheint sie sehr viel Mühe darauf verwendet zu haben, Publicity zu vermeiden.«
    »Das stimmt, Königliche Hoheit. Ich wünschte, jemand würde einmal eine gut recherchierte Biografie über sie schreiben. Dieses Machwerk von Simmons, ›Sie brach dem Traum die Bahn‹, war ja nur ein Stück populistische Schei … – also, wirklich miserabel recherchiert und zum großen Teil erfunden«, verbesserte er sich rasch, »und als Geschichtswerk taugt es schon gar nicht. Trotz aller Anstrengungen des SFD vergisst man bereits, welche bedeutende Rolle Dame Stephanie in der Geschichte des Planeten Sphinx gespielt hat – und was sie für das Sternenkönigreich als Ganzes bedeutet. Leider wollte sie es wohl so, und bis heute weigert sich die Familie Harrington, ihre persönlichen Schriften freizugeben. Solange es dabei bleibt, wird wohl niemand eine Arbeit abliefern können, die besser ist als die Schmiererei von Simmons. Und das finde ich sehr schade.«
    »Ja, das ist es«, stimmte Adrienne ihm zu und hob den Kopf, als Tudev sich nach einem Blick auf die Uhr räusperte. Sie grinste über die Ausdruckslosigkeit, die ihr oberster Leibwächter stoisch bewahrte, dann lächelte sie MacClintock an.
    »Ich fürchte, Colonel Tudev erinnert mich gerade auf höfliche Weise daran, dass ich einen Terminplan einzuhalten habe, General«, entschuldigte sie sich charmant. »Meiner Rede sehe ich nicht gerade mit Ungeduld entgegen – meine dritte heute –, aber ich freue mich schon sehr auf die Besichtigung des neuen Flügels. Wären Sie so freundlich, mich gleich zu führen?«
    »Das ist mir eine Ehre«, versicherte MacClintock ihr und verbeugte sich tief. Dann wandte er sich ab und ging voraus.
     

6
     
    Das also ist ihre große Versammlungsstätte , sann Traum-Sucher, und Blatt-Pirscher schlug zustimmend mit den Ohren. Sie kauerten auf dem hohen Satteldach über dem brandneuen Verwaltungsblock im Hauptquartier des Forstdienstes. Ein Dutzend weiterer Leute ruhten sich dort aus. Traum-Sucher spürte das Willkommen in ihrem Geistesleuchten, als sie das Verlangen erkannt hatten, das ihn hierher führte. Darüber hinaus aber spürte er ihre tiefe Zufriedenheit mit den Banden, die sie eingegangen waren, weil sie das gleiche Bedürfnis empfunden hatten wie er.
    Ja, das ist es , bekräftigte Blatt-Pirscher und wandte sich einem der anderen auf dem Dach zu. Sei gegrüßt, Parsifal , sagte er. Weshalb sind die Menschen so aufgeregt?
    Traum-Sucher blickte denjenigen, den Blatt-Pirscher ›Parsifal‹ genannt hatte, näher an. In der Geistesstimme des Jägers vom Hellen Wasser besaß dieser eigentümliche Name einen merkwürdigen Beigeschmack; Traum-Sucher empfand einen leichten Nervenkitzel, von dem er genau wusste, dass er töricht war, denn er begriff, dass der Name für einen Mundlaut der Zw … der Menschen stand. Wörter nannten sie die Laute, so viel hatte er bereits gelernt. Nun versuchte er das Wort mit seiner Geistesstimme zu artikulieren und staunte, dass ein Wesen solch eigenartige Laute produzieren konnte. Der Name stellte allerdings mehr dar als nur eine Merkwürdigkeit, denn es war Brauch der Menschen, ihren Freunden nach dem Schluss des Bandes einen neuen Namen zu geben. Ohne Zweifel ging es nicht anders, denn während die Leute niemals Menschenlaute zustande brachten, konnten die Menschen gleichermaßen die Namen nicht schmecken, mit denen die Leute einander riefen. Trotzdem war die Verleihung solcher menschlicher Namen von großer Wichtigkeit, denn für beide bedeutete es ein offizielles Bekenntnis zu ihrem Band, das nur durch den Tod gelöst werden konnte.
    Sie sind sehr aufgeregt, nicht wahr? , entgegnete Parsifal mit einer sanften Geistesstimme, die tolerante Belustigung und Zuneigung verriet. Mein Mensch hat fast seit dem ersten Morgenlicht zu tun. Sie ist eine Jägerin unserer Hüter , fügte er für Traum-Sucher hinzu. Ihre Aufgabe besteht darin, nach Übeltätern Ausschau zu halten und sie daran zu hindern, gegen das Gesetz der Menschen zu verstoßen. Wenn es den Übeltätern trotzdem gelingt, spürt sie sie hinterher auf und bestraft sie. Sie ist sehr gut darin , sagte er

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