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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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viel wahrscheinlich schon rechtfertigen.«
    »Und wie Mr Ottweiler sagt, dürfte es unseren Absichten nicht schaden zu erwähnen, wie kaltblütig die Manticoraner und die Andermaner soeben Silesia unter sich aufgeteilt haben«, fügte Kalokainos hinzu.
    »Nein, gewiss nicht. Kein bisschen«, stimmte Anisimovna zu. Sie blickte am Konferenztisch in die Runde. »Für mich klingt es, als hätten wir die Grundzüge einer Strategie formuliert«, sagte sie, und wenn es eigentümlich erschien, dass anstelle Kommissar Verrochios die Vertreterin eines bloßen multistellaren Konzerns das Schlusswort der Besprechung sprach, so sagte niemand etwas dazu. »Offensichtlich ist es erst ein Anfang, und gewiss können wir alle noch Verbesserungen anbringen. Wenn Sie gestatten, möchte ich vorschlagen, dass wir uns zunächst vertagen. Besprechen wir die Lage einen oder zwei Tage untereinander, und dann setzen wir uns wieder zusammen und schauen, wo wir sind.«
    »Sie hatten recht mit Kalokainos«, sagte Anisimovna vierzig Minuten später, als sie ihr großes, eisgekühltes Getränk entgegennahm. Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss zugeben, dass ich meine Zweifel hatte.«
    »Sie arbeiten auch nicht im Vertrieb«, erwiderte Bardasano. Sie ließ sich, ein eigenes Glas in der Hand, in einen der bequemen Sessel der luxuriösen Privatsuite sinken. Im Hintergrund spielte leise Musik. Eine Wand zeigte ein langsam wechselndes Mosaik aus abstrakten Lichtmustern, wie Sonnenlicht durch Wasser betrachtet, und auf einem Kontragravtischchen rechts neben ihr stand ein Tablett mit Sushi. »Wir achten aufmerksamer darauf, was Kalokainos' inoffizielles kleines Kartell so treibt, weil es sich unmittelbarer auf unser operatives Geschäft auswirkt«, fügte sie hinzu und nahm ein Paar Essstäbchen zur Hand.
    Anisimovna nickte und beobachtete nachdenklich an ihrem Glas nippend, wie Bardasano sich auf dem Tablett etwas aussuchte. Obwohl weithin bekannt war, dass Manpower und das mesanische Jessyk Combine eng zusammenarbeiteten, wusste die Galaxis größtenteils nicht, dass Jessyk sich (über passende Strohmänner und Beteiligungen) zu hundert Prozent im Eigentum von Manpower befand. Die sorgfältige Tarnung der Beziehungen zwischen diesen beiden interstellaren Giganten war auch ein Grund, weshalb die geschäftlichen Aktivitäten Jessyks nicht Anisimovnas ganzes Augenmerk genossen. Obwohl sie ein vollgültiges Vorstandsmitglied von Manpower war und Isabel nur als nicht stimmberechtigtes Mitglied im Vorstand des Tochterunternehmens saß, verstand die jüngere Frau doch erheblich mehr von den Realitäten des interstellaren Vertriebs. Und, wie Anisimovna zugeben musste, davon, wie diese Realitäten die Probleme - und Gelegenheiten - beeinflusste, denen sowohl Manpower als auch Jessyk sich gegenübersahen.
    »Also glauben sein Vater und er wirklich, sie können die Mantys in einen offenen Krieg gegen die Liga treiben.« Sie schüttelte den Kopf. »Das erscheint mir selbst für unsere Kreise als ein bisschen ehrgeizig.«
    »Aber Sie sehen, wie schön das Ganze aus ihrer Perspektive erscheinen muss«, warf Ottweiler ein. Menschliche Diener waren nicht zugegen, und die private Hotelsuite wurde von der besten solarischen Sicherheitstechnik geschützt, daher sah er keine Notwendigkeit vorzugeben, er spräche nicht zu zwei der einflussreichsten Repräsentanten seiner wirklichen Arbeitgeber.
    »Betrachten Sie es aus ihrer Perspektive«, fuhr er fort. »Ganz gleich, wie gut die Mantys sind, sie können unmöglich der gesamten Navy der Solaren Liga widerstehen. Jeder heiße Krieg müsste also mit einer katastrophalen Niederlage Manticores enden - und wahrscheinlich sehr schnell. Mit etwas Glück könnte er sogar zur vollständigen Vernichtung des gesamten >Sternenkönigreichs< führen. Wie auch immer, ein Friedensvertrag würde mit Sicherheit größere Zugeständnisse umfassen, was den Besitz und die Benutzung des Wurmlochknotens angeht.«
    »Ich persönlich«, sagte Bardasano, ein rohes Stück von einem einheimischen Fisch in den Essstäbchen erhoben, »würde wetten, dass der alte Heinrich an eine vollkommene Vernichtung denkt. Sein Sohn tut es ganz bestimmt. Haben Sie gesehen, wie er bei der Aussicht auf eine direkte militärische Konfrontation zwischen Verrochios Schiffen und manticoranischen Einheiten fast gesabbert hätte? Er hätte sich auch gleich ein Holoschild auf die Stirn malen lassen können! Die Möglichkeit, dass die Krise sich zu einem ausgewachsenen Krieg

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