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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich Sung selbst die bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen ihnen. So mancher leitende Regierungsbeamte hätte diese Erklärung gewiss nicht mit Freuden aufgenommen. Auch Caddell-Markhams Frau Joanna war die Ähnlichkeit aufgefallen, sogar vor allen anderen. Gabriel Caddell-Markham hatte die unbekümmerte Sorglosigkeit des jungen Mannes seinerzeit dazu bewogen, ihn für den Posten auszuwählen. Sung hatte seinen Militärdienst beim Biological Survey Corps abgeleistet, und diese Einheit war nun nicht gerade für übermäßig formelles Auftreten bekannt. Üblicherweise entlockte Caddell-Markhams Gewölbter-Augenbrauen-Trick Sung ein belustigtes Schnauben. Doch an diesem Tag schien er es nicht einmal bemerkt zu haben.
    »Zu unseren Offizieren gehört sie nicht«, fuhr Sung fort. »Wenn ich es richtig verstanden habe, gehört sie Admiral Kingsfords Stab an.«
    Caddell-Markhams Augenbraue sank wieder herab; seine Miene spannte sich kaum merklich an. Aufgefallen wäre das nur jemandem, der den Direktor so gut kannte wie dessen leitender Assistent. Prompt nickte Sung.
    »Jawohl, Sir. Offenkundig wollte sie mir gegenüber nicht ins Detail gehen. Aber ihr Auftreten lässt vermuten, dass es etwas mit Filareta zu tun hat.«
    Timothy Sung gehörte in den Kreis der Geheimnisträger. Deswegen war ihm auch der Plan bekannt, Massimo Filareta auszuschicken, um das Doppelsternsystem von Manticore anzugreifen – und das, obwohl besagter Plan in die Kategorie ›Streng geheim, noch vor dem Lesen verbrennen, anschließende Selbsttötung unabdingbar‹ fiel. Und genau wie sein Vorgesetzter hielt auch Sung diesen Plan für die dämlichste, arroganteste Möchtegern-Strategie, die sich denken ließ.
    Sung wusste jedoch nicht – noch nicht, zumindest –, dass die Regierung des Beowulf-Systems heimlich, still und leise mit Manticore Kontakt aufgenommen hatte, um das Sternenimperium vor Filaretas Kommen zu warnen.
    »Sie sagten, Sie würden nur vermuten , es habe etwas mit Filareta zu tun. Die Dame hat also keinen Grund genannt, weswegen sie mich sprechen möchte?«
    »Nein, Sir. Wie ich schon sagte, hatte sie wohl nicht die Absicht, sich einem einfachen Vorzimmerbüttel gegenüber in Details zu ergehen.« Sung verzog das Gesicht. »Aber sie hat sehr deutlich betont, wie dringend sie Sie sprechen müsse. Und sie hat gesagt, es handle sich um ein Thema, das sie nicht über das Com besprechen wolle – vermutlich meint sie damit, dass sie mit Ihnen nicht über Com sprechen will, denn mir hat sie ja gar nichts sagen wollen.«
    »Ich verstehe.«
    Caddell-Markham schürzte die Lippen, dann zuckte er die Achseln.
    »Weiterhin nehme ich an, dass Sie ihr als der gewiefte Bürokrat und Politiker-Babysitter, der Sie mittlerweile sind, gesagt haben, dass ich nicht unmittelbar zur Verfügung stehe, richtig?«
    »Jawohl, Sir.« Dieses Mal gestattete sich Sung ein mildes Lächeln. »Um genau zu sein, habe ich ihr gesagt, Sie befänden sich derzeit nicht in Ihrem Büro und ich würde mich bemühen, Sie zu erreichen. Allerdings habe ich angedeutet, Sie befänden sich derzeit in einer Besprechung mit einigen anderen Direktoren. Deswegen sei es sehr gut möglich, dass ich Sie nicht stören dürfe.«
    »Zu schade, miterleben zu müssen, wie ein beherzter Offizier sich dazu herablässt, zu derartigen Kniffen zu greifen«, meinte Caddell-Markham und erwiderte das Lächeln. Mit einem Achselzucken fuhr er fort: »Dann sagen Sie ihr doch bitte, ich hätte frühestens heute am späteren Nachmittag Zeit für sie. Geben Sie ihr ruhig zu verstehen, dass ich mich derzeit gar nicht in der Stadt befände – um genau zu sein, befände ich mich derzeit in Grendel. Ich nähme mir aber gerne Zeit für sie, sobald ich wieder in Columbia eingetroffen sei. Und sobald Sie damit fertig sind, sie das wissen zu lassen und diesen Termin in meinem Kalender vermerken, stellen Sie doch bitte eine abgesicherte Konferenzschaltung für mich her! Ich brauche den Vorstandssprecher, Verwaltungsdirektor Pinder-Swun, Direktor Longacre und Direktor Mikulin!«
    »Hat jemand von Ihnen diese Admiral Simpson persönlich kennengelernt?«
    Chyang Benton-Ramirez, Vorstandsvorsitzender und Vorstandssprecher der Planetaren Direktion von Beowulf, war etwa acht Zentimeter größer als Caddell-Markham mit seiner Körpergröße von einem Meter fünfundsiebzig. Er hatte schwarzes Haar, das allmählich ergraute, obwohl er kaum fünfundsiebzig T-Jahre alt war. Caddell-Markham vermutete, dass Benton-Ramirez das

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