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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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»eine Ruhepause«. Es klang fast so, als hätte er mich aus dem Kader gestrichen, weil er so ein guter Kerl war, und ich war tatsächlich naiv genug zu glauben, dass der Klub trotzdem etwas plante, vielleicht mit den Anhängern.
    Kurz darauf wurde ich in Hasse Borgs Büro gerufen, und ich habe ja schon gesagt, dass ich so etwas nicht mag. Ich glaube dann, dass ich belehrt werden soll oder etwas in der Art. Aber damals passierte die ganze Zeit so viel, dass ich einfach hinging, ohne irgendetwas zu erwarten, und im Büro standen Hasse und Bengt Madsen und wirkten steif und aufgeblasen. Ich fragte mich, was ist denn jetzt los, gibt es eine Beerdigung oder was?
    »Zlatan, unsere gemeinsame Zeit geht zu Ende.«
    »Ihr wollt doch wohl nicht …«
    »Wir wollen dir sagen …«
    »Wollt ihr mich hier drinnen verabschieden?«, fragte ich und blickte mich um.
    Wir befanden uns in Hasses tristem Scheißbüro, zu dritt.
    »Ihr wollt das also nicht vor den Fans machen?«
    »Also«, sagte Bengt Madsen. »Man sagt, es bringt Unglück, wenn man es vor einem Spiel tut.«
    Ich sah ihn nur an. Bringt es Unglück?
    »Ihr habt Niclas Kindvall vor dreißigtausend Menschen verabschiedet, und es ist ja trotzdem ganz gut gegangen.«
    »Ja, aber …«
    »Was aber?«
    »Wir wollten dir dieses Geschenk machen.«
    »Und was zum Teufel ist das?«
    Es war ein Ball, ein Erinnerungsstück aus Kristall.
    »Es ist eine Erinnerung.«
    »Das ist also euer Dank für die fünfundachtzig Millionen?«
    Was bildeten die sich ein? Dass ich es nach Amsterdam mitnehmen und in Tränen ausbrechen sollte, sozusagen, jedes Mal, wenn ich es sah?
    »Wir wollen unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen.«
    »Ich will das nicht haben. Das könnt ihr behalten.«
    »Du kannst doch nicht …«
    Ich konnte. Ich stellte das Kristalldings auf den Tisch. Dann ging ich. Das war mein Abschied vom Verein, nicht mehr und nicht weniger, und ich brauche wohl nicht zu sagen, dass ich darüber nicht froh war. Aber trotzdem, ich schüttelte es ab. Ich meine, ich war auf dem Absprung, und ehrlich gesagt, was war Malmö FF denn schon? Mein richtiges Leben sollte jetzt anfangen, und je mehr ich daran dachte, desto größer wurde es.
    Ich sollte nicht nur zu Ajax. Ich war der teuerste Spieler des Klubs, und Ajax war vielleicht nicht Real Madrid oder Manchester United, aber es war definitiv ein Großverein. Nur fünf Jahre zuvor hatte Ajax das Finale der Champions League bestritten. Sechs Jahre davor hatte der Klub das Turnier gewonnen, und sie hatten Spieler wie Cruyff, Rijkaard, Kluivert, Bergkamp und van Basten gehabt, besonders letzterer, der war so krass wie sonst was gewesen, und ich würde seine Trikotnummer tragen. Eigentlich war das Wahnsinn. Ich sollte die Tore machen und Spiele entscheiden, und das war selbstverständlich heftig, aber es bedeutete auch, und das wurde mir immer klarer, einen verdammten Druck.
    Niemand gibt 85 Millionen aus, ohne etwas dafür zurückbekommen zu wollen, und es war drei Jahre her, dass Ajax zuletzt Meister geworden war. Für einen Klub wie Ajax war das ein kleiner Skandal. Ajax ist die beste Adresse in Holland, und die Zuschauer verlangen, dass die Mannschaft in großem Stil gewinnt. Es galt, Leistung abzuliefern und nicht irgendwie großspurig daherzukommen und sich sofort unmöglich zu machen, sich definitiv nicht einzuführen nach dem Motto: »Ich bin Zlatan, wer seid ihr?« Ich würde fließend hineingleiten und die Kultur lernen, doch da war ein Problem: Es passierten ständig Dinge um mich herum.
    Auf dem Heimweg von Göteborg wurde ich in Bottnaryd bei Jönköping von der Polizei gestoppt. Ich war statt der erlaubten 70 mit 110 km/h die Straße entlanggedüst, nicht gerade viel, verglichen mit Tempoüberschreitungen, die ich mir später leisten sollte. Aber der Führerschein war futsch, und die Zeitungen hatten nicht nur große Überschriften. Sie nahmen die Gelegenheit wahr, um die Geschichte von der Industrigatan noch einmal auszugraben.
    Sie stellten ganze Listen mit meinen Skandalen und Roten Karten auf, und das alles drang natürlich auch nach Holland, und selbst wenn die Vereinsführung bestimmt das meiste davon schon kannte, die Journalisten in Amsterdam fingen jetzt auch an. So sehr ich auch der brave, tüchtige Junge sein wollte, ich war schon der bad boy , bevor ich überhaupt angefangen hatte. Außer mir war es noch ein anderer Neuzugang, ein Ägypter namens Mido, der zuvor in Belgien bei KAA Gent erfolgreich gewesen war. Wir

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