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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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antwortete, solches erwidernd:
    Nicht umsonst, Antilochos, sei dies Lob dir geredet,
    Sondern ich will des Goldes ein halbes Talent dir hinzutun.
    Sprach’s und reicht’ ihm das Gold; und freudig nahm es der Jüngling.
    Jetzo trug der Peleide die weithinschattende Lanze
    Samt dem Schild und dein Helm und legte sie nieder im Kampfkreis,
    Jene Wehr des Sarpedon, die jüngst Patroklos erbeutet.
    Aufrecht stand der Peleid und redete vor den Argeiern:
    Hierum laßt zween Männer, die tapfersten unseres Heeres,
    Beid in Waffen gehüllt und zerschneidendes Erz in den Händen,
    Angestrengt einander vor Argos’ Volk sich versuchen.
    Wer nun den blühenden Leib des anderen eher verletzet,
    Durch die Waffen das Fleisch und das dunkele Blut ihm berührend,
    Dem gewähr ich zum Preise dies Schwert voll silberner Buckeln,
    Schön, von thrakischer Kunst, das ich Asteropäos geraubet.
    Aber die Rüstungen hier empfangen sie beide gemeinsam
    Und mit köstlichem Mahle bewirt ich sie beid im Gezelte.
    Jener sprach’s; da erhob sich der Telamonier Ajas,
    Auch der Tydeid erstand, der starke Held Diomedes.
    Als sie nun beiderseits im versammelten Volk sich gewappnet,
    Traten sie beid in die Mitte hervor, voll Begierde des Kampfes,
    Mit androhendem Blick, und Staunen ergriff die Achaier.
    Als sie nunmehr sich genaht, die Eilenden, gegeneinander,
    Dreimal rannten sie an und dreimal stürmten sie nahe.
    Ajas darauf stieß jenem den Schild von geründeter Wölbung,
    Doch nicht rührt’ er den Leib, ihm wehrt’ inwendig der Harnisch.
    Aber der Held Diomedes hinweg am mächtigen Schild ihm
    Zielet’ er stets nach dem Hals mit der blinkenden Schärfe des Speeres.
    Laut nun riefen daher, um Ajas besorgt, die Achaier,
    Daß sie vom Streit abließen und gleich sich teilten den Kampfpreis.
    Aber Achilleus gab das große Schwert dem Tydeiden
    Samt der Scheid in die Hand und dem schöngeschnittenen Riemen.
    Jetzo trug der Peleide die rohgegossene Kugel,
    Welche vordem geworfen Eëtions mächtige Stärke:
    Aber jenen erschlug der mutige Renner Achilleus
    Und entführt’ in Schiffen mit anderer Habe die Kugel.
    Aufrecht stand der Peleid und redete vor den Argeiern:
    Kommt hervor, wer begehrt, auch diesen Kampf zu versuchen!
    Wenn er auch weit umher fruchttragende Äcker beherrschet,
    Hat er daran zu fünf umrollender Jahre Vollendung
    Reichen Gebrauch; denn nimmer ihm darf aus Mangel des Eisens
    Weder Hirt noch Pflüger zur Stadt gehn, sondern er reicht ihm.
    Jener sprach’s. Da erhob sich der streitbare Held Polypötes
    Auch Leonteus’ Kraft, des göttergleichen Beherrschers,
    Ajas auch, der Telamonid, und der edle Epeios.
    Alle gereiht nun standen; da faßt’ Epeios die Kugel,
    Schwang sie im Wirbel und warf; und es lachten umher die Achaier.
    Hierauf nahm sie und warf des Ares Sprößling Leonteus;
    Nächst ihm drauf entschwang sie der Telamonier Ajas
    Aus der gewaltigen Hand, daß sie hinflog über die Zeichen.
    Doch da die Kugel ergriff der streitbare Held Polypötes,
    Weit wie ein Rinderhirt den gebogenen Stecken entschwinget,
    Welcher im Wirbel gedreht hinfliegt durch die weidenden Rinder,
    So ganz über den Kreis entschwang er sie; alle nun schrien auf.
    Und es erhoben sich Freunde des göttlichen Manns Polypötes,
    Die zu den räumigen Schiffen den Preis hintrugen des Königs.
    Hierauf setzte den Schützen der Held blauschimmerndes Eisen,
    Zehn zweischneidige Äxt’ und zehn der Beile zum Kampfpreis.
    Dann erhob er den Mast des schwarzgeschnäbelten Meerschiffs
    Fern am kiesigen Strand, und eine schüchterne Taube
    Band er daran mit dem Fuß an dünnem Faden, zum Ziele
    Ihrem Geschoß. Wer nun die schüchterne Taube getroffen,
    Nehme die doppelten Äxte gesamt, zum Gezelte sie tragend;
    Wer indes den Faden nur trifft und den Vogel verfehlet,
    Solcher mag wie besiegt mit den kleineren Beilen hinweggehn.
    Jener sprach’s, da erhob sich die Kraft des herrschenden Teukros,
    Auch Meriones dann, Idomeneus’ tapferer Kriegsfreund.
    Beid itzt nahmen sich Los’ und schüttelten; aber des Teukros
    Sprang aus dem ehernen Helm. Sogleich von gespanneter Senne
    Schnellt’ er den Pfeil mit Gewalt, doch nicht gelobt’ er dem Herrscher,
    Feiernd die Dankhekatombe der Erstlingslämmer zu opfern.
    Siehe, den Vogel verfehlt’ er; denn ihm mißgönnt’ es Apollon;
    Aber er traf den Faden am Fuß des gebundenen Vogels,
    Und es durchschnitt den Faden das Erz des herben Geschosses.
    Aufwärts schwang die Taub in die Lüfte sich, aber herunter
    Hing

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