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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Hexer kamen ... zerbrach unsere Welt. Keines unserer Schlösser blieb bestehen. Shindistan wurde zu einem Ort der Finsternis. Selbst bei Tag dringt kein Lichtstrahl mehr auf seine Straßen. Es dauerte Jahrhunderte, bis die Wälder sich erholt hatten und die Bäume wieder Blätter trugen, nachdem wir die Hexer in das Schwarze Buch verbannt hatten.“
    Dari küsste den Prinzen sachte auf die Stirn, stand dann rasch auf und verließ sein Gemach wie ein nächtlicher Schatten.
    Miray sank in einen tiefen Schlaf und vor seinen Augen eröffnete sich das Bild einer gigantischen Stadt, deren hohe Türme mit Brücken aus Licht untereinander verbunden waren. Die Mauern der Burgen und Häuser waren weiß wie Schnee, und filigrane Drachengestalten flogen schlingernd unter den Treppen und Brücken hindurch. Herrliche Gärten blühten auf den Dächern und in den engen Nischen der Stadt. Die breiten Straßen waren bevölkert mit geflügelten Lichtfeen. Alles war umschlossen von Licht. Von dem warmen Licht der Ewigkeit.
                                                                         *
    Lucy fiel es schwer, zu glauben, dass ein so strahlender Ort, wie es der Palast von Effèlan war, eine ganz gewöhnliche Kerkeranlage besaß. Aber mittlerweile hatte sie sich zur Genüge davon überzeugen können. Die Gewölbe wirkten aus dem Stein herausgemeißelt, und die Zellen waren mit rostigen Gitterstäben von einander abgetrennt. Nachdem Eldeban die beiden Prinzessinnen mit einer freundlichen Geste dazu aufgefordert hatte, eine der Zellen zu betreten, hatte er die Türe hinter ihnen ins Schloss fallen lassen und abgesperrt. Dann war er gegangen, hatte aber gnädigerweise gegenüber ihrer Zelle eine Fackel an der Wand entzündet, so dass sie wenigstens ihre bekümmerten Gesichter sehen konnten.
    „Was ich gesagt habe“, begann Lucy, und diesmal klang ihre Stimme wirklich zornig. „Du wolltest ja nie auf mich hören. Er hat ihn die Depesche nicht einmal lesen lassen.“
    „Das ist eine königliche Depesche, Effèlan muss darauf reagieren!“, erwiderte Fay bestimmt.
    „Er hat schon reagiert“, wies Lucy darauf hin. „Er hat die Überbringer in den Kerker werfen lassen.“ Die dunkelhaarige junge Frau verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Gitterstäbe. Irgendwo hörte man eine Ratte pfeifen.
    „Dari wird uns hier herausholen“, versuchte Lucy die Hoffnung aufrecht zu erhalten.
    „Ja, wenn sie damit fertig ist, mit dem König alte Geschichten auszutauschen“, maulte Fay.
    „Du unterstellst ihr doch nicht, dass sie ...“
    „Sie scheint ihn jedenfalls recht gut zu kennen. Aber es wundert mich nicht. Nachdem Tahut beschlossen hat, alles Magische aus Faranjoma zu verbannen, haben die Lichtfeen sicher mehr Kontakte mit Effèlan gepflegt. Denn hier im Wald von Effèlan sind Zauberer, Magier und Hexen stets willkommen.“
    „Du sagt das so, wie es Vater sagen würde“, beschwerte sich Lucy.
    „Ja, warum denn auch nicht“, erboste sich Fay.
    Lucy fuhr sich mit der Hand über die Stirn, auf der man das Zeichen der Drachenhüter leicht schimmern sehen konnte.
    „O! ... Entschuldige“, sagte Fay und blickte betreten zu Boden.
    „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, das alles zu verstehen“, räumte Lucy ein. „Aber Vater hat es sich zu einfach gemacht. Die Magie ist ein Teil unseres Lebens. Ich finde, wir sollten keine Angst mehr davor haben.“
    „Vater sagte, es wäre die Zauberei gewesen, die Mutter umgebracht hat. Sie wäre eine Hexe gewesen, und er würde alles dafür tun, um zu verhindern, dass wir so würden wie sie“, erinnerte Fay.
    „Ich weiß“, entgegnete Lucy. „Aber, so wie es aussieht, kann man etwas, das einem vererbt wurde, nicht verleugnen. Und willst du mich nicht mehr um dich haben, jetzt da ich eine ...“
    „Du bist doch keine Hexe!“, fuhr Fay auf.
    „Vielleicht nicht, aber ich kann dieses Schloss öffnen. Sieh her.“ Lucy trat an die Gittertüre, aber auch jetzt hielt Fay sie davon ab.
    „Lass uns noch bis morgen warten. Vielleicht hat Dari uns noch nicht ganz vergessen und da ist noch ...“
    „Was?“
    „Ich habe dir doch von dem jungen Mann erzählt, der mich aus der Truhe der Waldgeister befreit hat.“
    „Ja?“
    „Er war es. Es war Prinz Miray!“
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    25. Grenzmauer in Flammen
     
     
     
     
    Früh am

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