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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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aufrichtete und den Rachen aufriss.
    Was nun kam, wollte Nevantio nicht sehen. Er vergrub sein Gesicht in der dichten schwarzen Mähne und stellte sich vor, er würde zuhause in seinem Bett liegen. Die Wucht des Drachenfeuers traf ihn keine Sekunde später trotzdem wie ein heißer Orkan. Einen Moment lang glaubte Nevantio tatsächlich, in Flammen aufzugehen. Aber die Hitze verschwand so schnell, wie sie gekommen war, und als der Drachenhüter die Augen öffnete, sah er einen verkohlten Federball Richtung Erdboden stürzen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    26. Angriff auf den Palast
     
     
     
     
    Miray war nach Dunkelwerden auf dem Weg in die Kerkergewölbe. Ein heftiger Schlag ließ den Palast und den Fels, auf dem er erbaut war, in seinen Grundfesten erzittern. Der Prinz stürzte gegen die Mauer und lauschte einen Moment atemlos, aber das Gemäuer hatte sich wieder beruhigt. Sofort hetzte er weiter und überprüfte noch einmal, ob er den richtigen Schlüsselbund vom Haken genommen hatte.
    Die Wächter hatten ihren Posten längst verlassen und glücklicherweise die Schlüssel hängen gelassen. Alles war im Moment damit beschäftigt, den Palast von Effèlan zu verteidigen.
    Eigentlich war Miray auf dem Weg zum König gewesen. Den ganzen Vormittag hatte er vergeblich versucht, zu seinem Vater vorgelassen zu werden. Nachdem die Grenzmauer zu Mittag ein Opfer der Flammen geworden war und die Grauen Hexer in dichten Scharen in den Wald von Effèlan vorgedrungen waren, hatte Miray seine Bemühungen schließlich aufgegeben. Sein Vater ... sein Ziehvater ... hatte jetzt keine Zeit mehr für ihn.
    Tausend Fragen brannten Miray auf der Zunge, die er ihm jetzt vielleicht nie würde stellen können.
    Der Prinz hatte das Gewölbe erreicht und wollte soeben in den Kreuzgang einbiegen, als ihn eine grobe Hand am Ellenbogen packte und herumriss.
    „Ich bin’s“, zischte Dari im Halbdunkel.
    Miray blickte in die schwarzen Augen der Lichtfee und spürte, wie sich sein Herzschlag langsam wieder beruhigte. Etwas raschelte und Lucy erschien neben Dari. Sie zog sich gerade ein durchsichtiges Seidentuch von den Haaren und lächelte Miray schüchtern an.
    „Was ...!“, wollte der Prinz losschreien, aber Dari legte ihm rasch ihre schlanke Feenhand auf den Mund.
    „Pscht!“, machte sie. „Deine Schwestern sind nicht mehr in den Kerkern, wie du siehst. Fay ist gerade dabei, Pferde für uns zu besorgen.“
    Dari entfernte ihre Hand vorsichtig, während der Prinz sie nur mit zweifelnder Miene ansah.
    „Aber ...“, widersprach Miray und schüttelte den Kopf.
    „Du kannst zwischen zwei Möglichkeiten wählen“, unterbrach ihn die Lichtfee neuerlich. „Entweder du bleibst hier, bei deinem Vater, der nicht dein Vater ist. Oder du begleitest deine Schwestern in die Freiheit.“
    „Aber ... wo wollt ihr denn überhaupt hin?“
    „Wir wollen nach Shindistan. Im Moment ist kein Durchkommen nach Shidabayra, aber die Stadt der Feen ist noch sicher.“
    „Shidabayra ...“, murmelte Miray. Es war das erste Mal, dass ihm der Gedanke daran kam, dass es noch eine andere Heimat für ihn gab und dass König Tahut sein...
    „Ich kann nicht einfach so fortgehen“, sagte er reserviert und trat einen Schritt zurück.
    „Das ist deine Entscheidung“, entgegnete Dari und blickte ihm ernst ins Gesicht. Erst jetzt bemerkte der Prinz, dass die Lichtfee eine schwarze Ashjafalrüstung trug. Ein magisches Schwert baumelte an einem Ledergurt an ihrer Hüfte, und sie machte einen rundum kriegerischen Eindruck.
    „Jemand muss dich und die Prinzessinnen beschützen“, erklärte Dari, der der Blick des Prinzen aufgefallen war.
    „Bitte, komm mit uns“, meldete sich nun Lucy zu Wort. Sie sah Miray mit einem verstohlenen Lächeln an. Der Prinz erwiderte es scheu. Auf einmal packte ihn schreckliche Sehnsucht nach den beiden Schwestern. Außerdem hatte er den Beschluss, Effèlan für immer zu verlassen, schon viel früher gefasst.
    „Also gut“, sagte er diesmal mit fester Stimme. „Ich kenne auf der Ostseite des Felsens einen Weg, der uns in den Wald bringen wird, ohne dass wir den Kämpfen zu nahe kommen werden. Aber wir müssen uns beeilen, bevor die Grauen Hexer die ganze Stadt umzingelt haben.“
    „Gut, laufen wir zu den Ställen!“, kommandierte Dari und setzte sich an die Spitze der kleinen Gruppe.
     
    Sie folgten einem unterirdischen Steintunnel, den Dari bereits in der Nacht ausgekundschaftet hatte

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