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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Herzen des Prinzen.
    „Das wird sich jetzt vielleicht ein bisschen seltsam anfühlen“, sagte er und legte die Hand auf Firomins Brust. Auf einmal war überall Licht, und sein ganzer Körper brannte wie Feuer. Firomin konnte Lirs entsetztes Gesicht sehen, der den Königssohn erschrocken anblickte. Aber der Moment des Schmerzes ging vorüber, und auf einmal konnte der Statthalter wieder tief durchatmen. Er richtete sich auf und blickte den jungen Prinzen erstaunt an.
    „Wie habt Ihr das gemacht?“, wollte er wissen.
    „Ich weiß es nicht ...“, antwortete Miray wahrheitsgemäß und blickte auf seine Brust, auf der die lichtdurchströmten Linien eines verschlungenen Musters langsam verblassten. Mirays Iluminai befand sich genau über dem Herz.
                                                                            *
    „Dreh dich nicht um!“
    Fay erstarrte in ihrer Haltung und machte ein erschrockenes Gesicht. Die dunkle Stimme war direkt hinter ihr aus einer der finsteren Gassen Isbikuks gedrungen. Der Prinzessin lief ein Schauer über den Rücken. Sie kniete gerade vor einer jungen Frau, die mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag. Lucy befand sich kaum zwanzig Meter vor ihr, bei einem Kind, das vor einer Minute von einem Kristallpfeil getroffen worden war. Sie legte ihre Hand auf seine Brust und ein silbriges Licht breitete sich über den Körper des Kindes aus.
    Fay wandte den Kopf und sofort erklang wieder die Stimme: „Ich sagte, du sollst dich nicht umdrehen!“
    Die Prinzessin senkte den Blick und entgegnete: „Wer seid Ihr?“
    „Das tut nichts zur Sache.“
    „Ich möchte es aber dennoch wissen“, verlangte Fay.
    „Ich weiß, was du mit dem Sohn König Effèlans vorhast“, überging die dunkle Stimme ihre Frage. „Du willst nicht, dass er mit dir und deiner Schwester nach Shidabayra geht. Du willst nicht, dass er sich in dein Leben drängt. Du wünschst dir, er wäre nie geboren worden.“
    „Wie könnt Ihr das wissen ...?“
    „Deine Gedanken sind für mich wie ein offenes Buch.“
    Fay konnte spüren, wie sich ein grauer Schatten von hinten über sie legte.
    „Ich kann dir helfen ...“, wisperte die Stimme verheißungsvoll.
    „Ich brauche keine Hilfe“, fauchte die Prinzessin.
    „Doch, die brauchst du. Du brauchst eine Menge Hilfe. Der junge Prinz besitzt ein Elbenherz. Wenn er nach Shidabayra gelangt, wird er dir und deiner Schwester alle Rechte nehmen. Er ist mächtiger, als jeder andere Mensch auf dieser Welt. Tahut wird ihm seinen Thron überlassen, in der Sekunde, in der er die Burg betritt.“
    Fay schauderte es. Sie sah ihre größten Befürchtungen bestätigt. Aber lieber würde sie mit ansehen, wie Miray die Gunst ihres Vaters erwarb, als sich mit einem Grauen Hexer zu verbünden.
    Sie erhob sich abrupt, drehte sich um und blickte einem hünenhaften Mann, der in einem zerschlissenen Grauen Mantel steckte, direkt in zwei silberglänzende Augen.
    „Du kannst dich mir anvertrauen“, sagte er und tat einen Schritt auf sie zu. „Ich weiß, wie du den lästigen Prinzen loswirst. Überlasse ihn uns. Wir können das Elbenherz gut gebrauchen. Wir werden uns um den Königssohn kümmern. Er wird es gut bei uns haben. Du tust ihm vielleicht sogar einen Gefallen. In der Welt der Menschen wird er ja doch nur von allen ausgenutzt.“
    Fay trat mit einem Schauder zurück. Die Augen des Hexers waren stechend und fordernd zugleich.
    „Lasst mich in Ruhe“, zischte sie.
    „Du führst uns zu ihm, wenn er schläft. Es ist ganz einfach“, säuselte der Hexer und trat noch einen Schritt auf Fay zu.
    „Nein“, entgegnete sie bebend.
    Der Hexer ergriff ihre rechte Hand und blickte auf das Handgelenk nieder. „Ich kann dich auch davon befreien“, sagte er. Fay sah, wie sich die feinen Linien des Iluminais wie ein Armreif um ihr Gelenk schmiegten. Das Muster, das wie mit einem Messer eingeritzt aussah, leuchtete in einem klaren weißen Licht. Wie mit Silberfäden schien es in ihre Haut gewirkt zu sein.
    „Ich weiß, dass du es verabscheust, so wie König Tahut es verabscheut hat. Es hat Nyasinta das Leben gekostet.“
    „Ist es also wahr?“, hauchte Fay.
    „Natürlich ist es wahr. Nyasinta war es ein Verderben, und dir wird es ebenso ein Verderben sein.“
    Fay spürte den festen Griff des Mannes, und eine lockende Stimme in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie das Angebot annehmen sollte. Sicher würde sich ihr nicht

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