Im Bann der Ringe (German Edition)
ihnen entgegen. Noch bevor sie Cat begrüßte oder Levian überhaupt wahrnahm, griff sie ihre Freundin am Arm und zog sie energisch mit sich. Und zwar raus, in den Garten. Hinter das Haus.
Cat schaute sich um, ob sie jemand verfolgte, aber außer den Chaoten vor der Tür und Levian, der ihnen mit einem gebührenden Sicherheitsabstand folgte, war niemand zu sehen.
Vor einer Bank, die an einem kleinen Gartenteich stand, blieb Ann stehen und drehte sich zu Cat um. Ihr Blick fiel auf Levian und wanderte dann fragend zu Cat.
„Ann, halt! Was soll das?“, fragte Cat ihre Freundin. „Wir sind doch gerade erst gekommen. Wir wollten eigentlich rein und nicht raus.“
„Wir?“ Fragend zog Ann die Augenbrauen hoch, den Blick auf Levian gerichtet. Selbst im Halbdunkeln konnte Cat erkennen, dass Ann diesen Jungen, der ihr gegenüberstand, mit ihren Blicken verschlang. Sie schmunzelte.
„Oh, ja. Das ist Levian. Levian …“ Sie drehte sich zu ihm um. „Das ist Ann. Meine Freundin. Meine allerbeste Freundin!“, betonte sie lachend. Sobald sie Ann sah, war ihre Laune wiederhergestellt. Nun konnte alles nur wieder gut werden. Wenn sie erst einmal mit Ann gesprochen hätte – sie würde schon wissen, wie sie die Sache mit Ric wieder geraderücken konnte. Davon war Cat fest überzeugt.
Anns Stimme unterbrach ihre Gedanken. „Hi, Levian!“
Halt, Stopp!
Da war definitiv ein Unterton in Anns Stimme, der Cat aufhorchen ließ. Und wenn sie nicht alles täuschte, wenn sie sich nicht absolut irrte, wenn sie ihre Freundin nicht besser kannte, als sie sich selbst – dann bedeutete dieser Unterton, dass Ann genau in diesem Moment Blut geleckt hatte: Levian war interessant.
„Hallo, Ann. Nett dich kennenzulernen“, hörte sie Levian neben sich sprechen und schon im gleichen Augenblick streifte er an ihr vorbei, ging auf Ann zu und streckte ihr die Hand zur Begrüßung entgegen. Diese Szene kam ihr so bekannt vor …
Oh, nein, Cat! Nicht jetzt! Denke nicht daran! , ermahnte sie sich. Schnell verdrängte sie die lebhafte Erinnerung an die Szene vom ersten Schultag, als Ric Dionne genauso begrüßt hatte, und unterbrach die Begrüßung der beiden forsch.
„Ann? Was ist los? Warum bist du hier draußen und nicht drinnen?“
„Cat, es tut mir leid, aber ich muss dir noch was erzählen, bevor du da gleich reingehst. Ich habe schon auf dich gewartet.“ Das erklärte also den Überfall.
„Okay?“ Langsam und gedehnt sprach Cat dieses Wort aus. Levian schaute betreten zwischen den beiden Mädchen hin und her. „Wenn es euch nichts ausmacht – ich geh mir mal den Vorgarten ansehen, der war sehr schön. Ihr kommt dann nach?“
„Äh … ja, wir … wir sind gleich soweit. Danke. Bis gleich“, erwiderte Cat perplex. Diese Art von Rücksichtnahme überraschte sie. Ann ebenfalls.
„Das ist also Levian? Wo hast du den denn so schnell aufgegabelt?“, flüsterte sie ungeduldig, als Levian außer Hörweite war. „Das ist ja ein Zuckerstück!“
„Ach? Miss Baker möchte Interesse anmelden?“ Cat schmunzelte. Sie kannte ihre Freundin eben doch.
„Na ja, du warst zuerst da“, gab die beschämt zurück.
„Nein, alles ist gut! Ich will nichts von Levian. Das“, flüsterte sie und sah sich noch mal prüfend um, „war nur eine Notlösung.“
„Was? Notlösung? Wie kann so eine Sahneschnitte eine Not … Sag mal, was ist mit dir denn los?“ Ann sah ihre Freundin skeptisch an.
„Nein, nicht, was du denkst.“ Und dann erzählte Cat ihr im Schnelldurchlauf, was in den letzten drei Stunden alles geschehen war.
„Ach du scheiße! Deswegen rennt Dionne mit so einer Sauertopfmiene hier herum. Mit Ric ist nämlich nichts los. Der zieht nur eine Fresse und steht lustlos in der Ecke.“
„Echt?“ Cats Magen sackte ab. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich zu Wort, aber sie schob es energisch beiseite.
„Ja, echt. Dionne hat sich den Abend bestimmt auch anders vorgestellt“, witzelte Ann, in Anspielung darauf, was Dionne tatsächlich vorgehabt hatte – nämlich Ric zu verführen. Deswegen trug sie auch so ein heißes Outfit.
Cat dachte sich ihren Teil, ohne einen Kommentar dazu abzugeben, und hakte nach: „Was ist denn nun passiert, dass du mich abfangen musstest?“ Gespannt sah sie Ann an. Und die erzählte:
„Also … ich hab Tiffany und Stephen erwischt. In Flagranti. Im Schlafzimmer von Chris´ Eltern. Tut mir echt leid, Süße, aber anscheinend war das letztens keine Eintagsfliege.“ Cat richtete sich
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