Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
Vom Netzwerk:
lachte. »Alles nur Show. Der Notruf, der Absturz, die Bruchlandung.«
    Maddox schnallte sich ab und stand auf. »Knacki sucht uns jetzt bei seinem Namensvetter Kolumbus – das ist 4000 Jahre entfernt.«
    Kalle spürte Wut in sich aufsteigen. »Ihr hättet uns einweihen müssen!« Stahlbert nickte. »Und auch alle Androiden an Bord.«
    Maddox legte seine Hand auf Kalles Schulter. »Seid nicht sauer. Es musste echt wirken.« Er grinste spöttisch. »Zum Glück hat Raketa für die Bruchlandung schon ein paarmal geübt.«
    Jetzt mussten auch Kalle und Ben lachen. Bei ihren früheren Abenteuern hatten sie schon einige gewagte Landemanöver über sich ergehen lassen müssen.

    »Der Nil ist mit 6852 Kilometern der längste Fluss der Erde«, erklärte Maddox. Er war ein hervorragender Erfinder – und ein wandelndes Lexikon. Alle Zahlen und Orte der Weltgeschichte hatte er schon als Baby gelernt. Durch Hypnose. »Ägypten ist in zwei Teile geteilt. Das fruchtbare Nildeltaist Unterägypten, das eher steinige Niltal Oberägypten. Die Hauptstadt Memphis wurde genau an der Grenze erbaut.
    Raketa nickte zufrieden. »Maddox, transformiere den Zeitgleiter in eine altägyptische Barke. Wir fahren flussabwärts nach Memphis.« Der Co-Pilot drückte auf seinen iBELT. In diesem Gürtel verbargen sich unzählige Spezialfunktionen. Wie der Materiewandler.
    »Alle aufs Dach!«, befahl Maddox. Als sich auch Stahlbert durch die Luke gequetscht hatte, machte es Plopp! und der Zeitgleiter hatte sich in ein schlankes Boot aus Holz verwandelt. Ein Teil des Decks war überdacht, an beiden Seiten ragten je vier Ruder ins Wasser.
    »Lass mich raten!«, knurrte Kalle spöttisch. »Raketa legt sich in den Schatten und wir müssen in die Hände spucken.«
    Aber Maddox tippte sich mit dem Finger an die Stirn. »Nicht nötig. Knackis Gehilfen haben mich auf eine Idee gebracht. Stahlbert, flexe in die Gestalt eines Kraken.« Augenblicklich setzten sich die zwei Millionen Nanobots neu zusammen. Der Krake griff zu den Rudern und begann mit der Arbeit. Zum Glück ragte die Barke hoch aus dem Wasser. Für vorbeifahrende Fischerboote war Stahlbert unsichtbar.
    Nun waren sie selbst mit der Verwandlung dran. Von unten nach oben verschwand ihre Kleidung. Dann prusteten alle los. Sie sahen einfach zu komisch aus: Die Jungen trugen nur einen um die Hüfte gewickelten weißen Leinenschurz. Ben mit seiner Gürteltasche, Kalle mit Fuchsschwanz. Der iBELT von Maddox war zu einem dicken Ledergürtel geworden. Mit flachen Türkisen besetzt.
    Raketa hingegen sah aus wie eine echte ägyptische Prinzessin. Ihre sonst blauen Zöpfe waren pechschwarz, gebändigt von einem weißen Band. Auf ihrem Armreif thronte ein goldener Falke. Raketa warf den Jungen erbsengroße Stöpsel zu. Die Linguaflexer. Mit ihnen im Ohr konnte man jede Sprache der Welt verstehen und sprechen. Also auch Altägyptisch.
    Zufrieden legten sich die vier Gefährten an Deck in die Sonne. Nach der Aufregung hatten sie sich das mehr als verdient. Ben betrachtete neugierig das Treiben am Nil. Fischer warfen ihre Netze aus. Bauern bestellten ihre Kornfelder am Ufer. Reiher flogen auf. Kleine Dörfer mit Hütten aus Lehmziegeln zogen vorbei. Wie ein blaues Band durchschnitt der Nil die Wüste.
    »Ägypten ist ein Geschenk des Nils«, schosses Ben durch den Kopf. »Ohne diesen Fluss wäre hier bloß Sand. Keine Tempel, keine Pyramiden, keine Menschen.« Genau so hatte er sich Ägypten vorgestellt.

    Doch das Feriengefühl sollte nur kurz anhalten. Schon ein paar Kilometer flussaufwärts lauerte das Grauen auf Kalle, Maddox, Raketa – und besonders auf Ben.

Eine böse Vorahnung
    Schon nach kurzer Zeit in der prallen Sonne drehte sich alles in Bens Kopf.
    »Bieg mir ’ne Banane!«, stöhnte auch Kalle. »Ist das hier immer so heiß?« Schwitzend krabbelte er unter das Dach. »Ah, Schatten! Das tut gut!«
    Ben setzte sich neben ihn. Maddox und Raketa kamen auch hinzu. In Raketas Armreif öffnete sich eine winzige Luke. Ein Mini-Ventilator erschien und blies allen kühle Luft zu. Was wie ein normales Schmuckstück aussah, war in Wirklichkeit ein futuristisches Multifunktionsgerät. Darin waren nicht nur Verteidigungswaffen wie der Freezer verborgen, der Lebewesen mitten in der Bewegung einfrieren konnte. Hier las die Pilotin auch immer genau ab, wo sie sich gerade befanden. Und vieles mehr. Stahlbert flexte seinen Krakenarm meterlang und fischte ein vorbeitreibendes Büschel Datteln aus dem Nil. Sie

Weitere Kostenlose Bücher