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Im Haus meines Feindes

Im Haus meines Feindes

Titel: Im Haus meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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aufspüren, Sie wissen nicht, wo ich bin.«
    Â»Nun, sie werden es rauskriegen. Bis demnächst, Mac. Alles Gute.«
    Basile wollte an ihm vorbei, aber Mac vertrat ihm wieder den Weg. »Burke, ich schwöre dir, daß ich nicht riskiert hätte, mich in diese gottverdammten Sümpfe zu wagen, wenn es nur um Geld ginge. Meine Schwiegereltern würden meine Schulden bezahlen, wenn ich sie darum bäte. Hinter der ganzen Sache steckt viel mehr, als du weißt.«
    Â»Ja, und ich bin sicher, daß es einen interessanten Gesprächsstoff abgäbe, aber im Augenblick hab’ ich’s ein bißchen
eilig.« Burke machte sich Sorgen um Remy, die in der anderen Hütte allein war. Er war schon viel länger fort, als er beabsichtigt hatte.
    Außerdem würde er sich von Mac keinesfalls umstimmen lassen. Der Kerl war unzuverlässig. Wer garantierte ihm, daß Mac nicht Bardo und ein Killerteam geradewegs zu ihm geführt hatte? Er würde sich sein am Ufer verstecktes Boot holen und so schnell wie möglich zu Dredds Hütte zurückfahren. Daß Mac ihn dorthin verfolgen könnte, machte ihm keine Sorgen. In dem Labyrinth aus Bayous würde er ihn leicht abschütteln können.
    Mac faßte ihn am Arm. »Ich kann dir helfen, Burke. Wir können uns gegenseitig helfen.«
    Â»Du willst nur dir selbst helfen. Laß mich durch, verdammt noch mal!«
    Â»Ich lasse nicht zu, daß du weitermachst.«
    Â»Du kannst mich nicht daran hindern.«
    Als Burke versuchte, ihn zur Seite zu schieben, griff Mac sich hinten an den Hosenbund.
    Â»Gott, Mac, nein!«
    Aber er hätte keine Angst zu haben brauchen, daß Mac ihn erschießen würde. Bevor Mac seine Waffe ziehen konnte, fiel ein Schuß. Mac sah verblüfft zu Burke auf; dann wurde sein Blick leer, und er kippte nach vorn.

36. Kapitel
    Dredd hörte den Wagen herankommen. »Die ganze Woche hab’ ich bloß drei Kunden gehabt«, sagte er sich. »Aber heute morgen läuft das Geschäft.«
    Genau nach Gregorys Zeitplan kamen Duvalls Männer. Vielleicht wollte der Junge wirklich Wiedergutmachung leisten.
    Zwei Autotüren öffneten sich und wurden zugeknallt, dann knirschten Schritte in dem Muschelgranulat auf dem Weg. »Guten Morgen!« rief eine Stimme.
    Â»Gleichfalls, Arschloch«, sagte Dredd, aber so leise, daß die Besucher ihn nicht hören konnten.
    Â»Na, beißen sie heute morgen?«
    Das war eine zweite Stimme. Dredd gab auch diesmal keine Antwort. Er hatte dafür gesorgt, daß Duvalls Leute einen alten Mann sahen, der mit dem Rücken zu ihnen am Ende des Anlegers saß, eine Angelrute in den Händen hielt und seine Füße übers Wasser baumeln ließ. Sein Plan sah vor, daß die beiden glauben sollten, der alte Knabe sei schwerhörig.
    Sie gingen nicht erst in den Laden, in dem sie zweifellos Gregory vermuteten, der angstvoll wartete, was draußen passieren würde. Statt dessen kamen sie den Anleger entlang. Ihre Schritte verrieten Dredd, daß einer der Männer weit schwerer als der andere war.
    Â»Sie müssen Dredd sein.«
    Dredd blieb unbeweglich sitzen.
    Â»Was nehmen Sie als Köder?«
    Er schätzte, daß sie bis auf drei Meter herangekommen waren. Nahe, aber noch nicht nahe genug.
    Â»Ist der taub oder was?« hörte er einen der Männer halblaut fragen.

    Â»He, Alter«, sagte die erste Stimme. »Wir machen einen Angelausflug. Aber vorher müssen wir Proviant kaufen.«
    Dredd wartete weiter, schweigend und unbeweglich.
    Â»Der Kerl muß stocktaub sein.«
    Â»Oder er irgnoriert uns, bloß um uns zu ärgern. He, Alter! Ich rede mit dir!«
    Als Polizeibeamter hatte Dredd sich oft darauf verlassen, daß die menschliche Natur ihm die Arbeit erleichtern würde. Der Homo sapiens folgte uralten Impulsen, die ihn berechenbar machten. Dredd vertraute darauf, daß kein Rowdy der Gelegenheit widerstehen konnte, ein Rowdy zu sein.
    Â»Vielleicht hat er ’ne kleine Aufmunterung nötig«, schlug der eine vor.
    Â»Ja«, stimmte das Schwergewicht lachend zu. »Vielleicht braucht er ’nen Anstoß.«
    Die Stiefelspitze des anderen traf das Rückgrat des alten, tauben Anglers dicht unter dem grauen Pferdeschwanz. Obwohl der Tritt nicht allzu kräftig gewesen war, kippte der Fischer zu seiner Verblüffung nach vorn ins Wasser.
    Dabei fiel der Anglerhut ab. Und die graue Perücke

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