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Im Keller

Im Keller

Titel: Im Keller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Lempke
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Auto, das er in der Nähe der Praxis geparkt hatte. Die Sonne schien, es war angenehm warm, aber er fühlte sich noch nicht in der Lage loszufahren. Er glaubte, leicht ve rschwommen zu sehen, ihm war schwindlig, sein Puls zu hoch. Über das, was er da vorhin alles mit der Zahnärztin besprochen hatte, wollte er gar nicht nachdenken.
    Stattdessen zog er ernsthaft in Erwägung, zu seinem Hausarzt zu fahren und sich für heute krank schreiben zu lassen. Und warum das alles? Wegen Claudia? War es das wert? Er schloss die A ugen und gönnte sich ein paar Minuten Entspannung.
    Was half immer, wenn er sich nicht gut fühlte? Der Gedanke an seine Arbeit.
    Auf dem Weg zur Zahnärztin hatte er (nicht zuletzt, um sich abzulenken) im Krankenhaus angerufen, in das Linden und sein Sohn am Vorabend eingeliefert worden waren. Die beiden wurden wortwörtlich in letzter Sekunde gerettet, waren aber noch nicht ansprechbar. Bei Sohn Ronald befürchteten die Ärzte sogar bleibende Schäden.
    Hatte dieser doppelte Selbstmordversuch überhaupt etwas mit dem Kirchfeldfall zu tun? S icher war er ein Schuldeingeständnis - aber für was? Vielleicht nur, was die großzügige Verteilung verschreibungspflichtiger Medikamente betraf?
    Arthur fühlte seinen Puls. Schon besser. Viell eicht hatte ja auch Linden der ,armen‘ Uschi Gerber ein Mittelchen verkauft, um sich ihres Ehemanns zu entledigen. Arthur holte Stift und Papier heraus und notierte sich diese Gedankengänge. Linden und Sohn mussten jedenfalls so bald wie möglich befragt werden!
    Dann ließ er Revue passieren, w as er in der Nacht erlebt hatte. Der Knabe, den er verhaftet hatte, war 19 und wollte partout nicht sagen, wer er war. Er hatte auch nichts dabei gehabt, das ihn hätte identifizieren können, seine Fingerabdrücke waren nirgends registriert.
    Natürlich rückte er auch nicht damit heraus, was er gesucht hatte, und warum. Eine gute Stunde lang hatte sich Arthur in der Nacht von ihm anschweigen lassen, dann war Feierabend gewesen. Zu Hause hatte Arthur dann nicht einschlafen können. Das lag wahrscheinlich an der Mischung aus aufregender Nacht und bevorstehendem Zahnarzttermin!
    Er öffnete die Augen, gähnte und drehte den Zündschlüssel. Das Jüngelchen würde er sich gleich noch mal vorknöpfen!
    Bevor er losfuhr, ließ er das Seitenfenster herunter, nahm ein paar tiefe Züge frischer Luft, der Schwindel schwand, und der Puls beruhigte sich weiter. Auch die Augen sahen alles wieder klar. Eine halbe Stunde später war er im Büro und wurde vom Kollegen Gisbert gleich mit einer guten Nachricht überfallen - man hatte herausgefunden, wer der Einbrecher war. Titus Winterghast. Azubi.
    „Und jetzt rate mal, wo unser Titus ausgebildet wird!“ Gisbert wirkte wie berauscht von se inem Wissensvorsprung.
    „Keine Ahnung ... bei der Polizei?“
    „Quatsch! In Dornsiefers Baustofffirma!“
    „Na, sieh einer an! Toll, mit welcher Methode habt ihr das denn aus ihm rausgekriegt?“
    „Sein Anwalt hat es uns gesagt.“
    „Und was hat er noch gesagt?“
    Gisbert zuckte die Achseln. „Dass er nicht mehr zu sagen hat.“
    „Bringt mir diesen Titus ins Büro.“
    Zuvor telefonierte Arthur noch schnell mit Benno, der natürlich längst wusste, was in der Nacht im Haus passiert war. „Hast du in Carmen Elisabeths Geheimverstecken irgendwas von Bedeutung gefunden?“
    Benno musste nicht lange überlegen. „In einem Loch im Boden war Schmuck versteckt, in einem der Wandlöcher hortete sie alte Briefe, die beiden anderen waren leer.“
    „Ok, aber ich geh mal davon aus, dass es noch mehr Verstecke gibt. Nehmt das verfluchte Haus auseinander, bis ihr was findet!“
    „Klar, hatten wir vor. Aber was wird deine neue Freundin dazu sagen?“
    „Wer?“
    „Ach komm schon! Vielleicht kann Carmen Elisabeth 25 Jahre lang alles Mögliche verhei mlichen - aber du doch nicht! Nicht mal zwei Tage. Ich rede von Claudia Schmitz.“
    „Denk doch, was du willst!“
    Arthur legte auf. Auf so was hatte er jetzt keine Lust. Abgesehen davon, dass Gisbert gerade den Einbrecher ins Büro brachte: den schmalen, blassen 19Jährigen mit Tausenden von Pickeln im Gesicht und am Hals.
    Zur schwarzen Jeans trug er ein kurzärmeliges, schwarzes T-Shirt, das einen Blick auf seine bleichen, dünnen A rme erlaubte, sowie ein Silberkettchen am linken Handgelenk. Mit steifen Bewegungen setzte er sich auf den Stuhl. Hatte er sich beim Treppensturz etwa ein paar Prellungen zugezogen? Wie bedauerlich.
    „Sie sind Herr

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